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Jüngster und innovativster Meyer-Neubau: „Silver Nova“ startet Überführung nach See

Der jüngste Neubau der Papenburger Meyer Werft, die für die zur amerikanischen Royal Caribbean Group gehörende Luxus-Kreuzfahrtmarke Silversea Cruises als Bau-Nr. S719 in der Endausrüstung befindliche Silver Nova, wird – wetter- und tidebedingt – voraussichtlich am Montag seine Bauwerft verlassen und auf der Ems nach Eemshaven (Niederlande) überführt.

Dabei erfolgt die Ems-Passage auch dieses Schiffes wieder in Rückwärtsfahrt und mit Assistenz zweier Schlepper, da sich diese Art der Überführung aufgrund der besseren Manövrierfähigkeit bewährt hat.

Erneut wird auch diese Überführung von der Lotsenbrüderschaft Emden durchgeführt, deren Team zur Vorbereitung des Einsatzes seit vielen Jahren im niederländischen vorhandene modernste Technik für eine realistische Simulation der Emsüberführung nutzt.

Die Passage der Silver Nova über die Ems beginnt am Montagmorgen mit der für 05.00 Uhr geplanten Passage der Papenburger Dockschleuse. Gegen 08.30 Uhr soll die Friesenbrücke bei Weener, gegen 10.15 Uhr die Jann-Berghaus-Brücke bei Leer passiert und gegen 12.30 Uhr das Emssperrwerk bei Gandersum erreicht werden.

Nach dessen für 14.45 Uhr geplanter Passage geht es gegen 16.45 Uhr an Emden vorbei auf See.

Die Ankunft in Eemshaven für den nach ersten Erprobungen am frühen Mittwochmorgen, 7. Juni, geplant. Nach den technischen und nautischen Erprobungen wird die Silver Nova wieder Kurs auf Eemshaven nehmen. Die Ablieferung an Silversea Cruises findet voraussichtlich Ende Juni in Emden und die Indienststellung im frühen Sommer statt.

DasTypschiff Silver Nova und seine am 23. März auf Kiel gelegte Schwester Silver Ray (S. 720), die im Sommer 2024 geliefert werden soll, gehören zu den innovativsten und nachhaltigen Schiffen ihrer Klasse.


Foto: Meyer Werft

Die bei einer Länge von 244,16 m und einer Breite von 29,6 m auf einer Vermessung von ca. 54700 BRZ kommenden der Luxusklasse-Neubauten verfügen über zehn Decks und können bis zu 728 Gäste unterbringen, die Besatzung soll ca. 556 Personen umfassen.

An Bord werden den Gästen u.a. acht Restaurants, 10 Bars und Lounges sowie neue öffentliche Bereiche wie u.a. das dreistöckige Atrium geboten.

Forschungsprojekt mit Brennstoffzellen und Batteriesystem

Dank eines innovativen Treibstoffkonzepts mit emissionsarmem LNG, einem Brennstoffzellensystem sowie Batterien wird die Silver Nova über die bestmöglichen Maßnahmen verfügen, um Emissionen zu reduzieren.

Das Brennstoffzellensystem mit einer Leistung von vier MW wird ergänzend zu den LNG-Motoren für die Stromversorgung des Schiffes eingesetzt. Damit können Schadstoffemissionen während der Hafenliegezeiten vollständig vermieden werden. Zusätzlich erhöht das Batteriesystem durch das Abfangen von Lastspitzen die Effizienz des Schiffes und reduziert so dessen Brennstoffverbrauch deutlich, so die Werft.

Darüber hinaus soll ein neu entwickeltes Micro Auto Gasification System (MAGS) die Abfälle an Bord in thermische Energie umwandeln und so zur weiteren Effizienz des Schiffes beitragen

Mit einer Reihe von einzigartigen technologischen Innovationen und bahnbrechenden Konstruktionsmerkmalen wird das Brennstoffzellensystem voraussichtlich einen Teil des Energiebedarfs an Bord decken. Nach jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit der Meyer Gruppe und des Brennstoffzellenherstellers Freudenberg ist man sicher, dass jede Komponente des Brennstoffzellensystems die strengen Härtetests bei extremen Temperaturen und die Zertifizierungsprüfungen der Klassifikationsgesellschaften für den sicheren Einsatz an Bord von Schiffen erfolgreich bestehen wird. Diese Fortschritte bringen nach Einschätzung von Bauwerft und Auftraggeber das Projekt dem Ziel einer innovativeren und nachhaltigeren Zukunft der Energieerzeugung und -verteilung an Bord von Schiffen einen Schritt näher.

 Ziel des mehrjährigen Forschungsprojekts ist es, ein maritimes Brennstoffzellensystem von bisher ungekanntem Ausmaß zu entwickeln, das die Schiffe der Nova-Klasse der Royal Caribbean Group mit Strom versorgen wird. Nach Abschluss des Projekts soll die Brennstoffzellenanlage die gesamte Hotellast eines Schiffes abdecken. Erstmals bei Silversea werden die Schiffe der Nova-Klasse ein horizontales Layout und ein innovatives asymmetrisches Design aufweisen, mit öffentlichen Räumen und Suiten, die sich über die gesamte Länge des Schiffes erstrecken. Dank der somit möglichen großen Glasflächen an Bord erleben die Gäste eine besondere Offenheit des Schiffes zum Wasser und zu den Destinationen. JPM