Erst im April 2019 hatte sie nicht nur ihren Betrieb mit der fast 30 Jahre alten Karnika (BRZ: 70 310) und ersten kurzen Party-Reisen aufgenommen, sondern bereits auch den Ankauf eines zweiten Kreuzfahrtschiffes und die Erweiterung der Angebotspalette durch längere Kreuzfahrten angekündigt. Jetzt hat die erste mit einem großen Schiff auf den heimischen Markt fokussierte Reederei Indiens, die seit dem Lockdown der Kreuzfahrten von finanziellen Problemen gebeutelte Jalesh Cruises, die Einstellung ihrer Aktivitäten bekannt gegeben.
Grund seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Unsicherheit über den Restart der Kreuzfahrt. Zuvor hatte die junge Reederei ihren Plan zur Wiederaufnahme des Kreuzfahrtbetriebes im November dieses Jahres kommuniziert, nachdem die indische Regierung ihre Absicht bekannt gegeben hatte, die Restriktionen zu reduzieren und die Reisebeschränkungen aufzuheben. Angesichts wachsender Schulden wurde schließlich der Entschluss gefasst, die Pläne zur Wiederaufnahme der Reisen aufzugeben. Gleichzeitig sprach sie sich in einem schriftlichen Statement für Unterstützung durch den indischen High Court and Port Trust aus. Der Betrieb des Schiffes war am 12. März eingestellt worden. Nur wenige Tage später wurde es vom indischen Admiralty Court wegen Verbindlichkeiten im Höhe von rd. vier Mio. Dollar – vorwiegend aufgrund von Forderungen für die Lieferung von Treibstoff und Versorgungsgütern – in Mumbai arretiert. Durch den von den Gläubigern gegen das Schiff erwirkten Arrest seien 60 Besatzungsmitglieder an Bord des Schiffes gestrandet, das in Mumbai verblieb. Durch die Verzögerung einer Reaktion der Behörde müssten sie unter schwierigen Bedingungen – ohne Brennstoff, Energie usw. auskommen und man hoffe, dass die legalen Formalitäten schnell erledigt werden und sie nach Hause reisen können. Auch die ausstehenden Heuern sollen gezahlt werden, sobald die erwarteten Fund-Mittel eingehen, versicherte die Reederei. Bei dem Schiff handelt es sich um die 1990 von Fincantieri fertiggestellte und als Crown Princess für Princess Cruises in Fahrt gekommene und später von der Carnival Corporation an P &O Australia transferierte frühere Pacific Jewel, die u.a. zwischen 2002 und 2007 als A-Rosa Blu und Aida Blu von Aida Cruises auf dem deutschen Markt eingesetzt worden war. Ende 20018 wurde das Schiff an die Inder verkauft und in Karnika umbenannt.
Dieser Tage trennte sich Carnival auch von dem Schwesterschiff Pacific Dawn ex Regal Princess, das 2021 von der im Juli dieses Jahres insolvent gewordenen Cruise Maritime Voyages (CMV) übernommen und als Amy Johnson in Dienst gestellt werden sollte. Es geht deshalb jetzt vorzeitig an den Projektentwickler Ocean Builders, der das Schiff am 4. November im Mittelmeer übernehmen und in Satoshi umbenennen will. Es soll nach Umbau künftig mit erwerbbaren Appartements ausgestattet und als schwimmende Community (The Crypto Cruise Ship) im Golf von Panama vor Anker gehen. JPM