Kategorie: Ausgabe 4-2021

Ein neues Leben

Unter dem Traditionsnamen HANSEATIC hat sie Kreuzfahrtgeschichte geschrieben und wurde zur Namensgeberin der neuen Expeditionsschiffsklasse einer bekannten Hamburger Fünf-Sterne-Reederei, für die sie 25 Jahre erfolgreich Flagge gezeigt hat. Nach anschließender wechselvoller Geschichte und gut einjähriger Aufliegezeit setzt jetzt ein renommiertes neuseeländisches Familienunternehmen auf die hanseatische Kreuzfahrt-Ikone. Jens Meyer berichtet.

Foto: Jens Meyer

Hoffnung gibt es damit auch für die zahlreichen deutschen Fans des legendären Schiffes, die angesichts der pandemiebedingten Abwrackung auch jüngerer Schiffe ein trauriges Ende unter dem Schneidbrenner nicht mehr ausschließen konnten.

„Society Adventurer“, Foto: privat

„Wir sind zwar ein eigenständiges neuseeländisches Familienunternehmen, doch ist unser Klientel grundsätzlich sehr international, wobei wir in der Vergangenheit an Bord unserer kleineren Schiffe wie der Spirit of Enderby und der Akademik Shokalskiy zahlreiche Gruppen aus Deutschland begrüßen konnten“, sagte uns Aaron Russ, einer der beiden Söhne des Gründer­ehepaares und kaufmännischer Direktor von Heritage Expeditions. Er war Mitte Oktober von einer Inspektion des im griechischen Perama aufgelegten Schiffes­ nach Hamburg zurückgekehrt, um hier mit dessen neuen Eignern und Managern über weitere Einzelheiten zur Vorbereitung für den Einsatz als künftiges Heritage Expeditions-Flaggschiff zu verhandeln.

Mit dem Start des zukünftigen Heritage Adventurer werde man Abfahrtstermine einführen, bei denen die Begleitung durch einen deutschsprachigen Guide garantiert wird. Man freue sich auf künftig noch mehr deutsche Gäste, die zu allen Reisen willkommen seien, und wolle in den 2022 folgenden Reisen permanent deutsche Guides bieten, kündigte Aaron an, der das Schiff zunächst – einschließlich Verlängerungsoptionen – für 10 Jahre eingechartert hat.

Foto: Jason Ransom/Heritage Expeditions

Nach der Anlieferung in die Charter Anfang Juni 2022 in Japan könnte dort dann auch eine offizielle Tauf­zeremonie stattfinden, für die noch keine Taufpatin benannt wurde. Dort beginnt dann auch die Jungfernreise, wobei als erstes eine Hokkaido-Umrundung geplant ist, bevor es nordwärts ins russische Fernost und in die Arktis ­geht. „Wir planen die Stationierung des Schiffes im Pazifik mit Russland-Reisen im nördlichen Sommer und von Neuseeland im südlichen Sommer mit dazwischen­liegendem kurzen Einsatz zu Reisen in tropischen Gewässern u.a. Melanesien und Galapagos“, so Aaron Russ. Er konnte sich bei der jetzt erfolgten jüngsten Inspektion des Schiffes, gemeinsam mit seinem Bruder Nathan und dem künftigen finnischen Kapitän Hans Soderholm, über den hervorragenden Zustand der Inneneinrichtung und der öffentlichen Räume überzeugen. Soderholm, der mehrere Jahre auf verschiedenen Expeditionsschiffen in polaren Regionen Erfahrungen gesammelt hat, war bereits mehrere Male auch mit diesem Schiff als Kapitän unterwegs und ist seit Anfang November an Bord, um die erforderlichen Arbeiten zu beaufsichtigen….

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Informationen

Heritage Expeditions wurde 1985 von den Biologen Rodney und Shirley Russ gegründet. Ihr Anspruch ist es, das Bewusstsein und die Erhaltung der Natur durch verantwortungsbewusste Expeditionsreisen zu stärken. Das sich noch in Familienbesitz befind­liche Unternehmen mit Sitz in Christchurch, Neuseeland, wird inzwischen von Rodney und Shirleys Söhnen Aaron und Nathan Russ geführt. Zur Flotte gehören die eigene Expeditionsyacht Heritage Explorer (18 Gäste), das auf Basis einer Langzeit-Managementcharter eingesetzte Polarforschungsschiff Spirit of Enderby (ex Professor Khromov) und das wegen der Covid-Pandemie derzeit nicht beschäftige Charterschiff Akademik Shokalskiy (beide je 50 Gäste). Sie werden zu Expeditionsreisen in die Antarktis, nach den den subantarktischen Inseln Neuseelands und Australiens, durch Indonesien, Papua-Neuguinea,­ Salomonen und Vanuatu, den russischen­ Fernen Osten und die Küste Neuseelands eingesetzt und von qualifizierten Expeditionsleitern begleitet, zu denen – wenn möglich – auch Aaron und Nathan Russ gehören.

Luxus-Exkursion in Arabien

Über ein besonderes Außendesign verfügt die Expeditionsyacht SCENIC ECLIPSE und wird dadurch zum Hingucker. Gerhard von Kapff kreuzte mit dem Schiff in Saudi Arabien.

Wie schnell Legenden sterben können! Zum Beispiel die von der wohl größten Whiskey-Bar auf den Weltmeeren und von den gut einhundertfünfzig Flaschen, deren bernsteinfarbener Inhalt von der halbtransparenten, zwei Meter hohen Rückwand der Regale sanft hinterleuchtet wird. Auch wer die SCENIC ECLIPSE nicht kennt, hat als Whiskey-Kenner bereits von der berühmten Bar des Expeditions-Kreuzfahrtschiffes gehört. Doch heute liegt die Bar trocken. Anstelle voller­ Whiskeyflaschen sollen Teekannen die gähnende Leere in den Regalen ein wenig kaschieren.

Foto: Gerhard von Kapff

Der Grund sind die Vorschriften in Saudi Arabien. Die ECLIPSE hat in der Hafenmetropole Dschidda angelegt, gut 70 Kilometer vom größten islamischen Heiligtum, der Kaaba in Mekka entfernt. Der Konsum von Alkohol, ganz egal ob auf einem Schiff oder gar in der Öffentlichkeit, ist noch immer streng verboten.

Im Sommer 2021 kreuzte die 228 Passagiere fassende Luxus-Yacht entlang der Küste des Königreiches, im kommenden Jahr (ab Dezember 22) wird dann die neue EMERALD AZZURRA, die ebenfalls zur Scenic-Gruppe gehört, vor Saudi Arabien fahren. Immerhin gilt der Wüsten­staat, der erst seit Kurzem wieder Gäste ins Land lässt, als eine der aufregendsten, neu zu entdeckenden Regionen des weltweiten Tourismus….

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Ausgabe 4/2021

Auszüge aus den Artikeln der neuen Ausgabe.
Die vollständigen Artikel und weitere spannende Beiträge finden Sie – wie gewohnt – in der neuen Printausgabe von AN BORD bei Ihrem Zeitschriftenhändler oder hier:
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Griechische Impressionen

Es ist ein Schiff mit dezentem Luxus, bestem Service und einem unglaublichen kulinarischen Angebot: Die SILVER MOON ist seit dem Sommer in Fahrt. Michael Wolf war während einer Griechenlandfahrt an Bord.

Die Gesichter der Crew sind besorgt, man schaut auf die Uhr, als die letzten Gäste am Terminal eintreffen, wo die SILVER MOON im beginnenden Abendlicht wartet. Denn Kapitän Alessandro Zanello,­ das zeigt sich auf dieser Reise, fährt gerne pünktlich ab, auch mal etwas vor der Zeit, sobald alle Passagiere an Bord sind.

Entspannung dann nach der Ankunft auf dem Schiff – und der Sonnenuntergang im Hafen von Piräus stimmt auf eine schöne Herbstreise zu griechischen Inseln ein.

Auftakt für das „süsse Leben“ an Bord: Das Dolce Vita ist meist der erste öffentliche Bereich, den man entdeckt. Denn hier, hinter einem prächtigen mit (echten) Blumendekorationen geschmückten Eingang liegt fast versteckt die kleine intime Rezeption und auch die Büros für Landausflüge und die Beratung für künftige Kreuz­fahrten. Die Lounge ist lang gestreckt, stylische Steh­lampen begleiten die Sessel an den Fenstern, in der Mitte eine runde Bar. Am Ende ein Konzertflügel – Live-Musik ist mehrmals täglich angesagt.

Design mit Stil

Die Treppenhäuser der SILVER MOON bestechen wie bei ihren Vorgängerinnen schon durch ihre ästhetischen Formen.

Foto: enapress.com

Hoch oben auf Deck 11 am Bug ist die in blauen und grauen­ Tönen designte Observatory Lounge mit seinen asiatischen Lampen ein veritabler Ort der Ruhe, ohne Musikberieselung. Ein Teil davon ist die gut bestückte Bibliothek mit Tischen für Kartenspiele, ein anderer der klassische Loungebereich mit Sofas und Sesseln sowie einer kleinen Bar, die aber nur abends für Cocktails und Canapés geöffnet ist. Tagsüber verirren sich nur wenige Gäste hierhin, meist mit einem Buch. Von hier aus hat man einen sehr guten Panoramablick in Fahrtrichtung, übrigens die einzige Option hierfür auf dem gesamten Schiff. Das darüber gelegene Aussendeck ist auf der SILVER­ MOON leider im Gegensatz zur Vorgängerin für Passagiere nicht mehr zugänglich sondern der Crew vorbehalten…

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Fotos: enapress.com


Bilder-Galerien:

AMADEA – Frisch renoviert

Mit der AMADEA sticht auch das dritte Hochsee-Kreuzfahrtschiff von Phoenix Reisen nach 593 Tagen Stillstand, wieder mit Passagieren in See. Oliver Asmussen besuchte das Schiff.

Nach 593 Tagen Zwangspause durch die Corona-Pandemie, ist die AMADEA vom Bonner Veranstalter Phoenix Reisen seit dem 18. November zurück im Passagierdienst. Die letzte Reise des 192m langen,­ 29.000 BRZ großen und 1991 als Asuka gebauten Schiffes, endete am 02. April 2020 am Columbus Cruise Center in Bremerhaven. Dort empfing die AMADEA,­ auch aus der ZDF-Serie „Das Traumschiff“ bekannt, nun endlich wieder ihre ersten Gäste. Nach der Ablieferung von der DAMEN Shipyards in Amsterdam wurden auf der Nordsee noch einmal alle Systeme auf ihre reibungslose Funktionsfähigkeit überprüft. Der geplante Neustart musste bereits einige Male verschoben werden. Grund für die Verzögerungen waren immer wieder Lieferengpässe bei Ersatzteilen und Materialien. Umso erleichterter ist man nun auf allen Seiten, dass es endlich wieder losgehen kann.

Während des langen „layups“, also der Zeit, in der die AMADEA aufgelegt war, wurden bereits zahlreiche „kosmetische“ Arbeiten an Bord erledigt. Im Rahmen des letzten Werftaufenthalts sind nicht nur viele Passagier­bereiche umfassend renoviert worden, sondern auch 135 Passagier- und 60 Crew-Kabinen. Im technischen­ Bereich wurden sowohl auf der Kommandobrücke als auch im Maschinenraum und der Küche umfangreiche Modernisierungsarbeiten durchgeführt.

Betritt man jetzt die AMADEA, fallen sofort die blauen Teppiche im gesamten Rezeptionsbereich und im Atrium ins Auge. Vermittelte der bisherige Rotton eine gediegene­ Atmosphäre, so lassen die neuen Blautöne in Kombination­ mit einem floralen Muster nun echtes „Traumschiff-Feeling“ aufkommen. In perfektem Einklang dazu stehen jetzt auch die Farben des Wandgemäldes­ „Kin o Shirabe“ (Ode der Jahreszeiten), auf dem die vier Jahreszeiten im Land von Asuka dargestellt sind. Die japanische Künstlerin Noriko Tamura stellte das Wandgemälde im Jahr 1991 fertig, kurz bevor die damalige ASUKA in Dienst gestellt wurde….

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Mehr Land in Sicht

Alastair Bonnett ist Experte für Natur- und künstliche Inseln, er kündigt ihr neues Zeitalter an. Roland Mischke hat sich in sein Buch vertieft.

„Ein leichtes Klatschen der Ruder“, heißt es. „Das Wasser ist warm und weich, fast wie Seide. Mit dem letzten Ruderzug schrammt das hübsche grüne Boot, das ich mir für einen Tag ausgeliehen habe, unter Wasser über einen Ring großer runder Steine. Ich springe aus dem Boot und mache mich eifrig auf die Erkenntnistour.“

Alastair Bonnett schreibt das im Südpazifik, auf einem kleinen Eiland am Rand der Insel Tonga. Schon seit 30 Jahren bereist der Insel-Narr den Globus, womöglich ist der Professor der Sozialgeografie an der britischen Universität Newcastle der einzige Mensch, der von Insel zu Insel reist. Ihm geht es nicht um Sonne und Sand, ihn treibt zu Inseln „ein Gefühl der Flüchtigkeit und Ungewissheit: Es umgibt sie eine Atmosphäre des Zweifels.“

Scilly Inseln, Foto: stp23 – stock.adobe.com

So die winzige Insel Hunga Tonga-Hunga Ha’pai, die der wilde Pazifik 2015 aus seinen Tiefen spuckte. „Ein planetarisches Spektakel“, nannte der Geograf die Inselgeburt. Nach einem tagelang rumorenden unterseeischen Vulkanausbruch war da plötzlich ein Fetzen Erde im Ozean, auf dem die Tonganer nach Ende der tektonischen Unruhe friedlich Palmen pflanzten.

Es ist unklar, wie lange es Tonga und die Schwesterinseln Vanuatu, Tuvalu, Kiribati und Domica noch geben wird. Geologen haben ermittelt, dass abseitige Inselparadiese bis spätestens 2070 nicht mehr bewohnbar sein werden. Mehr als 100.000 Menschen auf Tonga müssen evakuiert werden.

Über die Inseln werden Stürme und Unwetter hinwegziehen, wie es sie noch nie gegeben hat. Der Klimawandel ändert alles, der Kampf der Insulaner, die verzweifelt ihre Eilande behalten wollen, ist bereits verloren. Aber noch kann Bonnett notieren: „Es ist ein windstiller Tag.“…

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Neue Schiffe für Phoenix

Gleich zwei neue Flussschiffe konnte Phoenix Reisen mit der ANNIKA und der ANNABELLE bei einer Doppeltaufe am 05. Juli in der Flotte begrüßen. Oliver Asmussen berichtet.

Am 05. Juli 2021 taufte der Bonner Veranstalter Phoenix Reisen gleich zwei Flussschiff-Neubauten. Einmal MS ANNIKA am Kölner Rheinufer und MS ANNABELLE im französischen Chalon-sur-Saône. Beide Flussschiffe wurden gebaut für die Schweizer Reederei Scylla AG mit Sitz in Basel und fahren im Langzeit-Charter für Phoenix Reisen. Die Schiffe sind jeweils 135m lang und 11,4m breit, können maximal 180 Passagiere in 90 Kabinen befördern. Nicht ungewöhnlich sind Unterschiede beim Farbkonzept in den Innenbereichen. Diese fallen bei den beiden Neubauten recht auffällig aus.

Phoenix-Stammgast Hilde K. aus dem Rheinland formuliert es so „Die ANNIKA ist ein bisschen hell geraten“. „Aber beim Service gibt es zum Glück keinen Unterschied, der ist hervorragend, wie immer“, führt sie weiter aus. Das bestätigt unsere Eindrücke.

MS ANNIKA ist ganzjährig zwischen Basel und Amsterdam unterwegs, MS ANNABELLE dagegen befährt in den kommenden Jahren die Rhône und Saône in Frankreich. Taufpatin von MS ANNIKA ist Barbara Weyden, langjährige Phoenix-Mitarbeiterin. Die Champagner­flasche am Rumpf der ANNABELLE ließ Phoenix-Stammgast Uta Worms zerschellen.

Kleine Unterschiede fallen dem aufmerksamen Betrachter­ beim Betreten beider Schiffe ins Auge. Beide Foyers überzeugen mit hochwertigen Bodenfliesen, zwei Granittischen samt Blumendekor und viel Freiraum. Seit Indienststellung der ANNA KATHARINA im Jahr 2019 fallen die auffälligen Kristallkronleuchter an den Decken weg. Stattdessen ziehen pfiffige Lampen in Seifenblasenform die Blicke auf sich. An beiden Eingängen stehen Schirmständer mit Phoenix-Regenschirmen für die Gäste­ bereit, die kostenfrei ausgeliehen werden können. Betritt man die ANNIKA über einen schwarzen „Standard-Läufer“, so liegt auf der ANNABELLE ein schöner Teppich mit Phoenix Logo im Eingangsbereich. Letztere Variante sieht nicht nur stilvoller aus, sondern unterstreicht durch den Schriftzug „Willkommen an Bord, willkommen zu Hause“ die Phoenix Firmen-Philo­sophie. Besser lösen könnte man die Kennzeichnung von Rezeption­ und Phoenix-Counter, denn hier fehlen Hinweisschilder völlig. Auf Schiffen älterer Jahrgänge hingegen gab es diese Schilder oberhalb beider Counter noch. Beibehalten wurde die bewährte, von den älteren Schwester­schiffen bekannte Aufteilung der Decks. Vom großen Foyer aus verbindet ein helles und offenes Treppen­haus das Oriondeck mit dem Saturndeck und ermöglicht einen Blick bis hinunter zum Neptundeck. Ein Fahrstuhl verbindet diese drei Decks ebenso. Die Schwester­schiffe sind auf Höhe des Foyers in Richtung Bug ein halbes Deck niedriger konstruiert. Eine Besonder­heit, die im hinteren Schiffsteil Platz für Kabinen­ schafft und im Vorschiff für außergewöhnlich viel Platz und helle Räume sorgt.

ANNIKA, Foto: Oliver Asmussen/Oceanliner-Pictures.com

Auf dem Orion Deck liegt das Panorama-Restaurant „Vier Jahreszeiten“ samt Buffetbereich, der für das reichhaltige Frühstücksbuffet genutzt wird. Die Mitarbeiter des Küchen- und Restaurantteams sorgen täglich für das leibliche Wohl der Reisegäste und servieren köstliche Mahlzeiten von früh bis spät. Die reichhaltigen Frühstücksbuffets beinhalten neben einer großen Auswahl an Wurst- und Käsesorten auch Obst, Müsli, frische Säfte, frische Brötchen und viele andere Dinge mehr. Zum Mittag- und Abendessen stehen in der Speisekarte mehrgängige Menüs zur Auswahl, ein Nachmittagskaffee/Tee sowie ein kleiner Mitternachtssnack dürfen natürlich nicht fehlen. Gespeist wird jeweils in einer einzigen, offenen Tischzeit an fest reservierten Tischplätzen. Nach Ab­sprache werden Gerichte für spezielle Diäten gereicht (Diabetiker, Glutenfrei, Laktosefrei usw.) Als besonderes Highlight ist das Kapitäns-Dinner zu nennen (keine Abendgarderobe Pflicht). …

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Ein Schiff der Kunst

Sie ist die siebte Trägerin des für Holland America Line wichtigen Namens ROTTERDAM, dem Heimathafen der Reederei. Am 15. Oktober besuchte das neue Schiff zum ersten Mal seine Heimatstadt. Michael Wolf berichtet.

Immer wieder wurden Kameras und Smartphones gezückt, kaum einer der Passanten auf der Erasmus­brücke in Rotterdam wollte an diesem Tag ohne ein Foto der brandneuen ROTTERDAM weitergehen. ROTTERDAM in Rotterdam: das hat Tradition. Auf den Tag genau ist es 149 Jahre her, seitdem die erste ROTTERDAM den Hafen zu ihrer Jungfernfahrt verlassen hatte, ein Jahr später wurde am 18. April 1873 die Holland America Line in Rotterdam gegründet. Die Nr. 5 der ROTTERDAM-­Namensträgerinnen, die als Grande Dame stolze 38 Jahre für die Reederei fuhr, hat eine Bleibe nicht weit vom Hauptquartier von HAL im Hafen als Hotel und Museum gefunden.

Foto: enapress.com

Heute ist es das siebte Schiff mit diesem Namen, das zur HAL-Flotte stößt. Eigentlich sollte es als RYNDAM getauft werden, aber da während der Pandemie HAL neben anderen auch die ROTTERDAM (6) verkauft hatte, „musste natürlich ein anderes Schiff so schnell wie möglich gefunden werden, um den Traditionsnamen nahtlos weiterzuführen,“ wie HAL-Europachef Nico Bleichrodt erklärt.

Foto: enapress.com

Im World Stage, dem imposanten Theater der ROTTERDAM­ haben sich an diesem 15. Oktober hier die führenden Offiziere der ROTTERDAM unter ihrem Kapitän Timmers versammelt, um das Schiff offiziell vor seiner ersten Fahrt einzuweihen. Trotz pandemie­bedingter verschobener Taufe ein ganz besonderer Moment, bei dem eine eigens für die ROTTERDAM komponierte Hymne gespielt und ein zu diesem Anlass geschriebenes Gedicht auf den Neubau rezitiert wurde.

Foto: enapress.com

Rotterdams Oberbürgermeister Ahmed Aboutaleb, ein gebürtiger Marokkaner, übrigens der erste muslimische Bürgermeister einer westeuropäischen Großstadt, überbrachte die Grüße der Heimatstadt von Holland America Line. Dabei machte er auf die vielen Parallelen zwischen den Auswanderern, die seinerzeit von HAL in die neue Welt gefahren wurden, und seiner Stadt aufmerksam, deren Bewohner heute aus den unterschiedlichsten Ländern kommen. „Man hat mich schon den Bürgermeister der Vereinten Nationen von Rotterdam genannt“, scherzte­ er vor den Gästen und unterstrich, wie stolz man hier darauf sei, dass HAL noch immer seinen Sitz vor Ort habe. Im Rahmen der Feier übergaben Vertreter der ört­lichen Hafenbehörden zum Erstanlauf auch die Plaketten an den Kapitän übergeben.

Holland Americas CEO Gus Antorcha konnte „voller Stolz“ auch eine gute Neuigkeit verkünden: die abgesagte­ Taufe soll jetzt Ende April des nächsten Jahres in Rotterdam stattfinden, also nach Ende der Karibiksaison. Als Taufpatin hat Prinzessin Margriet der Niederlande zugesagt, die bereits viermal Schiffe der Holland America Line getauft hat (PRINSENDAM, NIEUW AMSTERDAM, ROTTERDAM (6) und OOSTERDAM. Sie ist die dritte Tochter von Königin Juliana und Prinz Bernhard.

Schon seit jeher hat HAL ein gutes Verhältnis zum Königs­haus Oranien-Nassau – elf Mitglieder der Familie tauften bereits Schiffe der Reederei, der erste war 1929 Prinz Hendrik mit der STATENDAM (3).

Die Rotterdam ist das dritte Schiff der Pinnacle-Class Serie („an Bord“ berichtete ausführlich in seinen letzten Ausgaben). Im Gegensatz zur Vorgängerin, der NIEUW STATENDAM, sind auf der ROTTERDAM einige Locations verändert worden. So ist der Weinverkostungs­raum Blend, in dem Gäste aus verschiedenen Weinen ihre eigene Mischung als individuelles Cuvée­ zusammenstellen konnten, einer neuen gemüt­lichen Eck-Bar gewichen, der Half Moon Bar. Sie liegt direkt­ gegenüber des Club Orange, dem privaten Restaurant­ für das Gästeprogramm für Holland America Line. Auch hier hat es einige Änderungen gegeben. …

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