Kategorie: Ausgabe 4/2022

Die ultimative Schiffsreise

Die mehrmonatige Umrundung des Globus an Bord eines Kreuzfahrtschiffes ist und bleibt ein ganz besonderer Traum. Aber auch einzelne Abschnitte oder Grand Voyages sind möglich. Beat Eichenberger berichtet.

Einmal im Leben mit einem Schiff rund um die Welt – dieses Abenteuer gilt nach wie vor als Krönung der Schiffsreisen. Leider ist das Projekt nicht für jedermann realisierbar: Man braucht dazu viel Zeit und vor allem das nötige Kleingeld, doch es gibt Alternativen: Man leistet sich ein Segment davon. Die Vielfalt der Weltreisen-Angebote hat nach der Pandemie-Pause wieder massiv zugenommen: Vor allem in den Winter­monaten stechen erneut verschiedene Kreuzfahrtschiffe aus Europa oder den USA auf eine mehrmonatige Fahrt rund um den Erdball in See oder haben eine Grand Voyage mit dem Besuch mehrerer Kontinente im Programm. Dabei gilt es aber sich frühzeitig zu entscheiden: Solch aussergewöhnliche Seereisen sind oft rasch ausgebucht.

Ursprünge in der Belle Epoque

Als im 19. Jahrhundert die Idee aufkam, in den verkehrsschwachen Wintermonaten die Linienschiffe für Seereisen zum reinen Vergnügen einzusetzen, führten solche Fahrten in Europa vorerst in die Nordsee oder ins Mittelmeer. Aber auch Reisen ab New York nach den Westindischen Inseln kamen auf. Als „Erfinder“ wird die englische Peninsular and Oriental Navigation Company bezeichnet, die ab 1844 Luxus-Kreuzfahrten ab England nach Gibraltar, Malta und Piraeus/Athen auflegte. Die erste organisierte Welt­reise mit Schiff wird dem Reiseunternehmen Thomas Cook zugeschrieben: Das abenteuerliche, 222-tägige Unternehmen kam 1872 in einzelnen Etappen und auf vier verschiedenen Schiffen zur Durchführung, der amerikanische Kontinent wurde per Eisenbahn durchquert.

Auch grosse Seereisen, heute Grand Voyages genannt, kamen schon in der Belle Epoque zur Durchführung. So führte die deutsche Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Aktien-Gesellschaft (Hapag) erfolgreich längere, luxuriöse Orient-Fahrten durch, und 1901 stach die Prinzessin Victoria Luise, das gemäss verschiedenen Quellen erste explizit für Vergnügungsreisen erbaute Schiff, für Hapag in die Karibik in See. Hapag-Dampfer waren auch für das amerikanische Reisebüro Clark im Einsatz, welches Weltreisen ab New York ins Mittelmeer und nach Ostasien bis San Francisco durchführte. Der Erste Weltkrieg brachte die Entwicklung zum Erliegen, danach nahm vor allem das Liniengeschäft wieder­ Fahrt auf, bis die Weltwirtschaftskrise und der Zweite Weltkrieg erneut eine Zäsur brachten. Erst mit dem Aufschwung der modernen Kreuzfahrt in den 1950er- und 1960er-Jahren gewannen auch Weltreisen per Schiff wieder an Bedeutung, ein Angebot, das seither seinen festen Platz in der Palette der Seereisen hat.


Ein Highlight: Die Fahrt durch den Panama-Kanal. Foto: Solarisys – stock.adobe.com

Berühmte Kanäle und die Kaps

Noch heute werden Weltreisen vor allem in unseren Wintermonaten durchgeführt. Das liegt einerseits klimatisch bedingt auf der Hand, hängt aber auch mit der saisonalen Verfügbarkeit der Schiffe zusammen. Die Reisen dauern in der Regel zwischen 90 und 150 Tagen, gelegentlich auch länger, und starten meist im Dezember oder Januar und dauern bis weit in den Frühling oder Vorsommer hinein. Stets sind auch Teilstrecken von einigen Wochen buchbar, was das Thema für viele näher rückt: So werden ganz besondere Routen möglich, die ansonsten nur selten­ angeboten werden.

Vasco da Gama, Foto: enapress.com

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die Erde zu umrunden: Westwärts, immer der untergehenden Sonne entgegen, wobei man von einer Zeitzone zur anderen stets eine Stunde gewinnt – diese Route wird mehrheitlich befahren. Denn ostwärts, der aufgehenden Sonne entgegen, verliert man diese Stunde. Und dann gilt es zwei gigantische Land-Barrieren zu meistern: Der amerikanische Kontinent, der entweder an seiner schmalsten Stelle dank Panamakanal durchfahren werden kann oder aber via Kap Hoorn an der Südspitze von Südamerika umrundet werden muss. Dasselbe gilt für die europäisch-­afrikanische Landmasse: Der direkte Weg zwischen dem Indischen Ozean und dem Atlantik, resp. dem Mittelmeer, führt durch den Suezkanal. Die Alternative ist die Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas. Diese Entscheide bestimmen eine nörd­lichere bzw. südlichere Route.

Beispiele der grossen Routenvielfalt

Die klassische Route westwärts durch die zwei grossen Kanäle befährt etwa die Artania von Phoenix in 143 Tagen ab dem 23. Dezember 2023. Nach dem Start in Hamburg geht es in die Karibik, durch den Panamakanal, entlang der US-Westküste und über den Pazifik nach Fernost und Südostasien, weiter in den Persischen Golf und durch den Suezkanal bis nach Genua. Auch die Costa­ Deliziosa, die am 13. Januar 2024 in Barcelona­ zu einer 114-tägigen Weltreise startet, ist auf der Kanal-Route westwärts unterwegs: Nach der Transatlantik die Karibik, der Panamakanal, die Westküste Südamerikas, der Pazifik, Neuseeland und Australien, Japan, Südostasien und Indien, das Rote Meer und das Mittelmeer sind die Stichworte dazu.



Ebenfalls westwärts, aber diesmal auf der weniger oft befahrenen Kap-Route im Süden, ist derzeit die AIDAsol auf ihrer ersten Weltreise unterwegs. Sie startete am 26. Oktober in Hamburg, wo das Schiff 117 Tage später wieder eintreffen wird.

Die Reise führt nach Südamerika mit Feuerland und dem Kap Hoorn, durch die pazifische Inselwelt nach Aus­tralien, zu den Inseln im Indischen Ozean und nach Kapstadt mit dem Kap der Guten Hoffnung, und schliesslich entlang der Westküste Afrikas und Europas wieder zurück nach Hamburg. Eine ähnliche Route legt dieses Schiff auch ein Jahr später ab dem 27. Oktober 2023 wieder auf.


Singapur, Foto: enapress.com

Eine Route ostwärts sowohl mit einer Kap- wie einer Kanal-Variante hat nicko cruises für die Reise der Vasco da Gama gewählt, die ab dem 10. Oktober 2023 ab Lissabon­ in 183 Tagen rund um die Welt führt. Die Reise als Beispiel einzelner Teilstrecken präsentiert sich wie folgt: Eine erste Etappe in 40 Tagen von Lissabon via Kap der Guten Hoffnung nach Mauritius, eine zweite Etappe in 50 Tagen von Mauritius via Malediven, Indien und Südostasien nach Manila, eine dritte Etappe in 66 Tagen von Manila via Australien, Neuseeland und Hawaii nach Puerto Vallarta und eine vierte Etappe in 30 Tagen von Puerto­ Vallarta via Panamakanal, Karibik und den Atlantik­inseln zurück nach Lissabon. Zudem ist auch eine „kleine Weltreise“ von 112 Tagen mit Zustieg in Singapur­ und der Reise bis Lissabon buchbar.

Kontinente und Grand Voyages

Und dann gibt es noch Weltreisen, die nicht klassisch den ganzen Globus umrunden, sondern im Rahmen einer grossen Reise verschiedene Kontinente besuchen. So etwa die MSC Poesia, die am 5. Januar 2024 in Genua auf eine 120-tägige lange Seefahrt startet. Vom Mittelmeer führt die Reise durch den Suezkanal ins Rote Meer und durch den Indischen Ozean bis nach Südafrika, dann über den Südatlantik nach Südamerika mit einem Amazonas-Abstecher bis Manaus, in die Karibik, die USA und nach Kanada, bevor es über Grönland und Island zurück nach Europa geht.

MSC POESIA, Foto: enapress.com

Mit einem ganz besonderen Routing wartet die Hamburg von Plantours auf, die ab dem 29. Juli 2023 für geschlagene 250 Tage in See sticht. Dabei wird zwar nicht die Erde umrundet, trotzdem sind sowohl die zwei grossen Kanäle wie die zwei Kaps programmiert. Die Route führt vorerst nach Spitzbergen, Grönland, Kanada, den USA und Zentralamerika, danach durch den Panama­kanal und entlang der Westküste Südamerikas zum Kap Hoorn, weiter über den Südatlantik zum Kap der Guten Hoffnung und durch den Indischen Ozean nach Indien, in den Persischen Golf und via Suezkanal nach Istanbul. Auch diese Langzeit-Reise wird natürlich in verschieden Segmenten angeboten.

Viele weitere Grand Voyages ergeben sich auch durch sogenannte Repositioning- oder Überstellfahrten, indem ein Schiff von einem saisonalen Revier (z.B. Karibik oder Asien) ins andere (z.B. Europa) überführt wird – und umgekehrt. Ein Beispiel: TUI Cruises legt längere Weltentdecker-Reisen auf wie etwa die 61-tägige Überfahrt von Hongkong nach Heraklion (Kreta) mit der Mein Schiff 5, die zwischen dem 12. April und 11. Juni 2023 terminiert ist.

Die US-internationalen Schiffe

Amerikanische Weltreiseschiffe, vor allem im Premium- und Luxussegment, starten und beenden ihre Routen fast immer in den USA, besuchen auf ihrer Reise aber auch europäische Häfen, wo man für einzelne weitere Etappen zusteigen oder die Reise abbrechen kann.

Einige Beispiele:­ Die Insignia von Oceania Cruises startet am 14. Januar 2024 in Los Angeles zu ihrer 180-tägigen­ Weltreise, die via Pazifik, Asien und Suez­kanal nach Europa führt und von dort weiter via Island und Grönland nach New York.


Seven Seas Mariner, Foto: enapress.com

Eine lange Weltreise hat auch Regent Seven Seas Cruises mit der Seven Seas Mariner angekündigt: Die 150-tägige Reise, die zwar nicht den Erdball, aber den ganzen pazifischen Raum umrundet, startet am 7. Januar 2025 in Miami und hat 97 Anlaufhäfen in Südamerika, im Südpazifik, Australien und Neuseeland, Asien und Alaska­ im Programm. Mit 274 Nächten gar die „ultimative“­, sprich längste Weltreise legt Royal Caribbean­ Int. erstmals mit der Serenade of the Seas auf: Die Kreuzfahrt beginnt am 10. Dezember 2023 in Miami und hat via Südamerika, Kap Hoorn, Pazifik, Australien, Asien, Naher Osten Suezkanal und Mittelmeer über 150 Reiseziele in 63 Ländern programmiert. Weitere englischsprachige Schiffe auf Weltreise oder Grand Voyages im Einsatz haben u.a. Cunard, Holland America Line, Seabourn, Silversea, Princess Cruises oder P&O Cruises.

Reiseverlauf, Schiffe und Preisfrage

Welches Routing man auch wählt – aufmerksam gilt es stets den detaillierten Reiseverlauf zu prüfen: Es kann durchaus ein Qualitätsunterschied sein, wenn ein Schiff auf seiner Weltreise 50 Destinationen besucht, ein anderes­ aber deren 80. Ähnliches gilt für die Dauer der Landaufenthalte: Für die begeisternde oder frustrierende Erkundung eines Traumzieles ist es wichtig zu wissen, ob man nur einen halben Tag, einen ganzen Tag gar einen längeren Aufenthalt mit Übernachtung im Hafen zur Verfügung hat. Allen Weltreisen gemein ist zudem die Tatsache, dass es stets Abschnitte mit mehreren See­tagen gibt – darauf gilt es sich einzustellen.


Maoi Statuen auf den Osterinseln, Foto: Kristopher Kettner/Shutterstock.com


Weltreisen führen heute sowohl Luxus-, Premium- wie Standard-Reedereien durch. Da sie nicht überall anlegen können, kommen nicht die grossen Megaschiffe zum Einsatz; die Grenze liegt bei etwa 2000 bis maximal 2500 Passagieren. Aber auch zu kleine Schiffe wären nicht ideal,­ da für die lange Zeit an Bord ein gewisses Infrastruktur-Angebot unabdingbar ist. Deshalb gilt es sorgfältig abzuklären, was die Bedürfnisse sind: Soll es luxuriös oder unkompliziert sein? Eher europäisch oder amerikanisch? Welche Bord-Infrastruktur, resp. Schiffsgrösse passt? Und vor allem: Will ich tatsächlich eine (preislich günstigere) Innenkabine oder angesichts der Dauer der Reise nicht doch lieber eine Balkonkabine buchen?

All diese Elemente, die Dauer und Route der Reise, der Standard (und die inbegriffenen Leistungen) des Schiffes wie die gewählte Unterkunft haben letztlich Einfluss auf den Preis. Im Standard-Segment werden knapp 4-monatige Weltreisen in der Innenkabine bereits ab rund 15‘000 Euro angeboten, in einer Balkonkabine ab 20’000 bis 25’000 Euro. Weiter wichtig zum Abklären: Welche Kosten­ wie Getränke, Landausflüge, Trinkgelder oder An- und Rückreise kommen noch hinzu? Es versteht sich von selbst, dass im Premium- und Luxus-Bereich, wo in der Regel wesentlich mehr Leistungen inkludiert sind, die Ansätze je nach Reederei und Schiff deutlich bis massiv­ höher liegen. Dafür kann man davon ausgehen, dass die ultimative „Once in a lifetime“-Reise kaum mehr Wünsche offenlässt.

Lichtzeichen in der Wüstenmetropole

Mit einer spektakulären Zeremonie ist am 13. November in der katarischen Metropole Doha das größte und auch innovativste Schiff der schweizerischen Kreuzfahrtreederei MSC Cruises auf den Namen MSC World Europa getauft worden. Jens Meyer berichtet von dem glanzvollen Event, das im Vorfeld der von kritischen Stimmen überschatteten FIFA-WM 2022 auch als leuchtendes Zeichen der Hoffnung und Öffnung gesehen werden kann.

Superlative sind ein Kernelement der Selbstdarstellung der aufstrebenden arabischen Golf-Staaten und so passte der Taufort vor der architektonisch imposanten Skyline der Hauptstadt Doha perfekt zu dem neuen Flaggschiff der drittgrößten Kreuzfahrtreederei Welt. Denn mit dem am 24. Oktober d. J. von seiner französischen Bauwerft als Typschiff einer neuen Schiffsklasse abgelieferten 215 863 BRZ-Neubau stellt das weltgrößte private, familiengeführte Kreuzfahrtunternehmen nach eigenen Angaben die „Zukunft der Kreuzfahrt“ vor. Hinzu kommt, dass mit der Taufe gleichzeitig auch das ebenfalls festlich illuminierte neue Grand Cruise Terminal eingeweiht wurde. Das von einem australischen Architekturbüro entworfene moderne Gebäude im arabischen Stil beherbergt neben einer Kunstgalerie auch das angeblich größte Aquarium im Mittleren Osten. An der Kaje des Terminals können gleichzeitig zwei große Kreuzfahrtschiffe sowie bis zu 12 000 Passagiere pro Tag abgefertigt werden.


Sheika Hind bint Hamad Al Thani taufte das jüngste Schiff der MSC Cruises-Flotte, die MSC WORLD EUROPA.
Foto: Jens Meyer

Als ein Zeichen dafür, dass in dem u.a. wegen seines mit westlichen Wertevorstellungen nicht vereinbaren Umgangs mit Menschenrechten in die Kritik geratenen Wüstenstaates Ansätze für eine mögliche Bewegung erkennbar werden, könnte die Tatsache gewertet werden, dass der Taufakt – auch für Insider überraschend – nicht von der mit dem Reedereigründer- und Eigner Gianluigi Aponte befreundeten Film-Ikone Sophia Loren als Stammtaufpatin vollzogen wurde, die in den vergangenen 20 Jahren nicht weniger als 17 Mal diese Aufgabe übernommen hatte.

Stattdessen durchtrennte mit Sheika Hind bint Hamad Al Thani, eine Halbschwester des Emirs von Katar und CEO der Qatar Foundation for Education, Science and Community Development, – assistiert von Kapitän Marco Massa und MSC-Gründersohn Diego Aponte – beherzt das blaue Taufband, und löste damit den Flaschenwurf und die verbundene Pyrotechnik aus. Die junge Frau, die u.a. ihr Studium am University College London mit einem Bachelor-Abschluss in Human Rights beendet und im September 2021 im Rahmen der ITU World Triathlon Series in Hamburg ihren ersten Triathlon-über die olympische Distanz absolviert hat, dürfte sicherlich als Hoffnungsträgerin gesehen werden.


Foto: Jens Meyer


Foto: Jens Meyer

Impressionen von Bord und aus Katar.


Während der Zeremonie wurde der Vorschiffsbereich des Täuflings zur Projektionsfläche für ein künstlerisches Videoprojekt, das durch vorwiegend abstrakte und fließende Muster und Farben mit optischen Täuschungen die Struktur der Schiffssilhouette zu variieren schien. Zu den Höhepunkten gehörte nach den Bühnenshows und einem ersten Auftritt von Matteo Bocelli als Solokünstler – sein erstes Soloalbum soll Anfang 2023 erscheinen – eine spektakuläre Show mit 600 Drohnen sowie ein Feuerwerk am Abendhimmel über der futuristischen Skyline der Metropole von Katar.

Die im Zuge des FIFA-World Cups in Partnerschaft mit Qatar Airways veranstalten Feierlichkeiten sieht die Reederei als Teil ihres umfassenden Engagements, das Wachstum des internationalen Tourismus in Katar sowie in der gesamten Golfregion zu unterstützen. Dabei geht es auch um die von Akbar Al Baker, CEO von Qatar Airways und Vorsitzender von Qatar Tourism, in seiner Rede erwähnte „Vision 2030“, eine Initiative mit dem Ziel, die Zahl der internationalen Touristen in Katar, bis zum Jahr 2030 zu verdreifachen. Er wies u.a. darauf hin, dass man mit dem neuen Grand Cruise Terminal eine hochmoderne Anlage eröffne, die Katar fest auf der Routenkarte für Kreuzfahrtschiffe verankere und Doha als einen der „modernsten Häfen der Welt“ positioniert.


Fotos: enapress.com


MSC Cruises zeigt dort schon jetzt mit drei Kreuzfahrtschiffen, dem Neubau MSC World Europa, der vor ihr am neuen Kreuzfahrtterminal liegenden MSC Poesia und der am 19. November für einen Monat eingetroffenen MSC Opera Flagge, die als Hotelschiffe für Gäste des FIFA Word Cups vom Supreme Committee & Legacy von Katar in Voll- bzw. Teilcharter genommen wurden.

Wenn Schiffe schon seit Jahrhunderten anerkannte Brücken zwischen Menschen und Kulturen sind und Tourismus sowie der (See-)Handel den gegenseitigen Austausch und Respekt fördern, dann dürfte MSC Cruises mit dem Ansatz, auf Kooperation statt auf Konfrontation, Isolation und Belehrung setzen, nicht den falschen Kurs zu steuern.


Drohnenshow bei der Taufzeremonie.


Seine erste Saison wird das neue Flaggschiff der Reederei denn auch im Nahen Osten verbringen und 7-Nächte-Kreuzfahrten nach Dubai, Abu Dhabi, Sir Bani Yas Island in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Dammam in Saudi-Arabien und Doha in Katar anbieten. Während für Schiffe der Wettbewerber die von Katar zur Fußballweltmeisterschaft verhängte Hafensperre für Doha bis zum 15. Januar 2023 verlängert wurde, darf die MSC World Europa ihre Saison bereits am 20. Dezember mit einer 4-Nächte-Kreuzfahrt von Doha in Katar nach Dubai in den Vereinigten Arabischen Emirate beginnen. Am 25. März 2023 verlässt die MSC World Europa Dubai und verbringt den Sommer 2023 im Mittelmeer, wo sie auf 7-Nächte-Kreuzfahrten die italienischen Häfen Genua, Neapel und Messina sowie Valletta auf Malta, Barcelona in Spanien und Marseille in Frankreich anlaufen wird.


Weitere Beiträge zur MSC WORLD EUROPA: Taufe in Katar (vom 14. November 2022) und Impressionen von der Übergabe des Schiffes von der Bauwerft an MSC Cruises (vom 24. Oktober 2022).

Fährenwelt 4/2022

OSTSEE

Viking Line verkauft AMORELLA an Corsica Ferries

Viking Line hat am 04. August eine Übereinkunft mit Corsica Ferries erzielt, die 1988 gebaute AMORELLA an die korsische Reederei zu verkaufen. Die Übergabe des Schiffes und der Abschluss des Verkaufs fanden im Oktober statt. Der Verkaufspreis der AMORELLA beläuft sich, bei einem Buchwert von 3,2 Millionen €, auf 19,1 Millionen €. Die Fährlinie Stockholm – Helsinki soll während der bevorstehenden Wintersaison 2022/23 von einem Viking Line-Fährschiff allein aufrechterhalten werden. KO

FINNSIRIUS kommt im Herbst 2023

Finnlines hat bekanntgegeben, dass die erste der beiden Fähren aus der neuen „Superstar“-Klasse im Herbst 2023 auf der Linie Kapellskär – Långnäs – Naantali in Dienst gestellt werden wird. Details zu dem Neubauprogramm hat das Management von Finnlines am 18. Oktober im Rahmen einer Pressekonferenz in der finnischen Botschaft in Stockholm vorgestellt. Grüne Werte stehen dabei sowohl hinsichtlich der Schiffstechnik als auch beim Innendesign im Fokus. Darüber hinaus sollen lokale Dienstleister bei der Belieferung der Schiffe bevorzugt werden, um kürzere Lieferdistanzen und damit einen geringeren CO2-Fußabdruck zu erreichen. KO

75 Jahre Finnlines

Mit einem außerplanmäßigen Anlauf der neuen Frachtfähre FINNECO II im Südhafen von Helsinki hat Finnlines am 20. September sein 75jähriges Jubiläum gefeiert. Die drei neuen Frachtfähren FINNECO I, FINNECO II und FINNECO III hatte die Reederei bis zum Sommer 2022 in Dienst gestellt. Die Finnlines-Flotte, die bei ihrer Gründung 1947 aus sechs alten Dampfschiffen bestand, beläuft sich im Jahr 2022 auf 23 Schiffe, von denen 20 unter finnischer Flagge fahren. KO


Viking Grace, Foto: Jens Meyer

Viking Line hat Emissionen seit 2008 um ein Drittel gesenkt

In den vergangenen 15 Jahren hat die Viking Line die CO2-Emissionen ihrer Schiffe um fast ein Drittel pro zurückgelegter Seemeile gesenkt. Dazu haben vor allem die Investitionen in die klimafreundlichsten Fährschiffe der Ostsee und in umweltschonende Technologien an Bord beigetragen. Die 2013 gebaute VIKING GRACE und die 2022 in Dienst gestellte VIKING GLORY können bereits jetzt mit „green fuel“ betrieben werden, was in der Zukunft einen CO2-neutralen Schiffsverkehr erlaubt. KO



Tallink Silja verchartert zwei Schiffe in die Niederlande

Die Tallink Grupp hat zwei ihrer Schiffe kurzfristig an Slaapschepen Public BV verchartert, eine Organisation der niederländischen Centraal Orgaan Opvang Asielzoekers (COA). Die Silja Europa steht seit September für sieben Monate als Unterkunft in den Niederlanden zur Verfügung. Die zweite Charter-Vereinbarung betrifft die Galaxy, die ebenfalls als Unterkunft in den Niederlanden dienen wird. Die Fährlinie Stockholm – Turku soll während der bevorstehenden Wintersaison 2022/23 von einem Tallink Silja Line-Fährschiff allein aufrechterhalten werden. KO

BALTIC PRINCESS bekommt neue Destination

Vom 11. September 2022 bis zum 31. März 2023 wird die Baltic Princess ihre Route und ihren Fahrplan ändern: Sie wird in diesem Zeitraum zwischen Turku und Kapellskär (statt Stockholm) unterwegs sein. Von dem neuen Fahrplan profitieren in erster Linie Reisende, die aus der Region um Turku oder anderen Teilen Finnlands anreisen. Die Reisenden haben am Abreisetag mehr Zeit an Bord, und am nächsten Tag kommen sie ein bisschen früher in der Zieldestination an. KO

Erstanlauf der AURA SEAWAYS in Kiel

Am Nachmittag des 20. September lief das DFDS-Fährschiff AURA SEAWAYS erstmalig den Kieler Hafen an. Es war das erste Mal, dass ein Schiff der neuen Fährgeneration an den eigens optimierten Liegeplätzen 5 und 6 im Ostuferhafen festmachte. Nach dem Erstanlauf lief das Schiff Kiel noch zweimal an. Danach nahmen vorerst wieder die kleineren Fährschiffe VICTORIA SEAWAYS und ATHENA SEAWAYS den Dienst auf der Linie Kiel – Klaipeda auf, während die AURA SEAWAYS zu ihrem Schwesterschiff LUNA SEAWAYS auf die Route Klaipeda – Karlshamn zurückkehrte. KO

Rederi AB Gotland plant umweltfreundlichen HydroCat

Die Rederi AB Gotland (Gotlandsbolaget) hat am 05. Oktober ihr Konzept für einen großen Fährkatamaran vorgestellt, der auf Basis von Wasserstoff betrieben werden kann und der den Projektnamen GOTLAND HYDROCAT tragen soll. Das Projekt GOTLAND HYDROCAT ist bereits der zweite neue Schiffstyp, den Gotlandsbolaget im Rahmen seiner 2021 gestarteten „Horizon“-Initiative plant. Gotlandsbolaget möchte bis zum Jahr 2045 Klimaneutralität erreichen. Für den mit Wasserstoff betriebenen Katamaran soll die Entwicklung der nötigen Technologien bis zum avisierten Bestellzeitpunkt 2025 abgeschlossen sein. KO

Drotten, Foto: Hansa Destinations

Einjähriges Jubiläum bei Hansa Destinations

Am 30. August vor genau einem Jahr startete die Reederei Hansa Destinations ihre neue Fährlinie zwischen Rostock und Nynäshamn. Der Reederei zufolge hat das Interesse auf dem Passagiermarkt die Erwartungen von Hansa Destinations übertroffen, während die Verlagerung der Frachttransporte langsamer erfolgt als erhofft. Die Überfahrt zwischen Rostock und Nynäshamn dauert 18 Stunden. Zum Einsatz auf der Route kommen die Auto- und Passagierfähre DROTTEN und seit September die Frachtfähre CADENA 3 anstelle der ELIANA MARINO. KO

STENA ESTELLE in Dienst

Nach ihrer feierlichen Taufe im Hafen von Gdynia hat die neue Stena Line-Fähre STENA ESTELLE am 04. September ihren Dienst auf der Linie Gdynia – Karlskrona aufgenommen. Die STENA ESTELLE ist das erste von zwei vergrößerten Fährschiffen vom Typ „E-Flexer“, die auf der Verbindung zwischen Polen und Schweden zu Einsatz kommen. Das Schwesterschiff STENA EBBA folgt im November. Die ehemaligen Kiel – Göteborg-Fähren STENA VISION und STENA SPIRIT bleiben auf derselben Linie bis auf weiteres weiter in Fahrt. KO


Stena Estelle, Foto: Stena Line

Polferries chartert Visentini-Fähre

Die staatliche polnische Fährreederei Polferries hat von den zuständigen Behörden die Freigabe erforderlicher Mittel für die langfristige Charter einer neuen Fähre ab dem Jahr 2024 erhalten. Bevor die geplanten Neubauten der Reederei in Dienst gestellt werden, soll das Schiff vom Typ „Visentini“ existierende Tonnage auf der Linie Swinoujscie – Ystad ersetzen. Die LNG-getriebene Fähre für 1.000 Passagiere soll für zehn Jahre mit einer Kaufoption ab dem sechsten Jahr eingechartert werden. KO

Neuer Bornholm-Katamaran ausgedockt

Die neue 115 Meter lange Schnellfähre für die Reederei Bornholmslinjen ist Ende September auf der philippinischen Bauwerft Austal ausgedockt worden. Die EXPRESS 5 soll im ersten Quartal 2023 abgeliefert werden und danach ihre Überführungsfahrt nach Europa antreten. Zwischen Rønne und Ystad kann der Katamaran 1.600 Passagiere und 450 Autos befördern. KO

FRS Baltic 2023 mit neuem Zielhafen Trelleborg

Seit 2020 fährt die Highspeed-Fähre SKÅNE JET der FRS Baltic zwischen Sassnitz und Ystad. Zum Saisonstart 2023 gibt es einen Kurswechsel, der neue Zielhafen wird Trelleborg sein. Mit dem Hafenwechsel bietet FRS Baltic ihren Kunden künftig mehr Service. So ist u. a. geplant, das Angebot an Tagesausflügen auszuweiten. Neben Ystad sind neue Ausflüge nach Lund, Kopenhagen und Malmö geplant. KO

Abbildung: Molslinjen

Molslinjen lässt Elektrofähren bauen

Für die Fährlinien zu den Inseln Als und Samsø lässt die dänische Reederei Molslinjen zwei Elektrofähren in der Türkei bauen. Die Schiffe entstehen auf der Cemre-Werft südlich von Istanbul, die auch schon die neue Hybridfähre für Scandlines baut. Der Neubau für Alslinjen soll im September 2024 in Fahrt kommt, das Schwesterschiff für Samsølinjen im Januar 2025. KO

Scandlines schließt Thruster-Programm ab

Als letzte der vier Hybridfähren, die auf der Strecke Puttgarden – Rødby verkehren, wurde im Oktober die Prinsesse Benedikte mit vier neuen, wesentlich effizienteren und energiesparenden Thrustern ausgestattet. Scandlines schließt damit ein 13 Millionen EUR schweres Investitionsprojekt ab und reduziert zugleich die Umweltauswirkungen markant. Gleichzeitig mit dem Einbau der neuen Thruster wurde auch die Form des Schiffsrumpfes um jeden Thruster herum ein wenig geändert, um den Flow des Wassers zum Antriebspropeller weiter zu optimieren. KO


Princesse Benedikte, Foto: Scandlines

Bestandsgarantie für Grenaa – Halmstad bis 2034

Die Stena Line hat mit dem dänischen Hafen Grenaa eine Übereinkunft getroffen, die Linie ins schwedische Halmstad bis mindestens zum Jahr 2034 weiter zu bedienen. Damit wird gewährleistet, dass es weiterhin eine umweltfreundliche und effiziente maritime Transportalternative zu den Verbindungen über den Öresund im Süden und zur Linie Frederikshavn – Göteborg im Norden gibt. Die Stena Line bedient die Route mit der STENA NAUTICA. KO

60 Jahre Stena Line

Die Stena Line hat am 28. September ihren 60. Geburtstag gefeiert. 1962 war das Unternehmen unter dem Namen „Skagenlinjen“ zunächst mit einer reinen Passagierfährverbindung zwischen Skagen und Göteborg an den Start gegangen. In den 1960er Jahren legten dann die Autofährlinien der Stena Line vom Stammsitz Göteborg nach Frederikshavn und Kiel den Grundstein für den späteren Erfolg der Reederei. KO

NORDSEE und GROßBRITANNIEN

FRS plant Seaglider-Einsatz

Foto: Regent

REGENT, ein Unternehmen, das bei der Entwicklung und Vermarktung eines revolutionären vollständig elektrischen Gleiters marktführend ist, hat am 04. Oktober bekannt gegeben, dass die deutsche FRS-Gruppe einen Vertrag zur Aufnahme von REGENT-Gleitern in ihre Flotte geschlossen hat. Seaglider ermöglichen den Transport von Hafen zu Hafen über Wasser zu einem Bruchteil der Kosten, des Lärms und der Emissionen bestehender regionaler Transportmittel wie Flugzeuge und Fähren. Der REGENT Seaglider ist ein vollelektrisches Wing-in-Ground-Effekt-Fahrzeug, d.h. er fliegt niedrig über dem Wasser, um zahlreiche aerodynamische und betriebliche Vorteile zu nutzen. KO

DFDS betreibt Dieppe – Newhaven-Linie weiter

Die Regionalregierung des französischen Départements Seine-Maritime hat am 18. Oktober bekanntgegeben, dass DFDS den Zuschlag erhalten hat, die Fährverbindung Dieppe – Newhaven für fünf weitere Jahre zu betreiben. Die Verlängerung der Konzession gilt für den Zeitraum vom 01. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2027. DFDS kann damit die bisher auf der Route eingesetzten Schiffe COTE D’ALBATRE und SEVEN SISTERS weiter betreiben. Die Fähren fahren in Charter der französischen Gesellschaft SMPAT und werden unter der Bezeichnung „Transmanche Ferries“ vermarktet. KO


Regina Seaways, Foto: DFDS Seaways

DFDS testet Passagierverkehr auf der Linie Dünkirchen – Rosslare

Am 05. August hat DFDS mit der Frankreich – Irland-Route Dünkirchen – Rosslare einen weiteren Passagierdienst in ihr Routennetzwerk aufgenommen. Zunächst testweise werden bis auf weiteres auf der Strecke auch Autos, Wohnwagen und Wohnmobile befördert. Bisher war die Anfang 2021 gestartete Direktlinie von Nordfrankreich nach Südirland ausschließlich Frachtkunden vorbehalten gewesen. Begrenzte Kapazitäten für Touristen sollen nun den Frachtdienst ergänzen. DFDS setzt auf der Linie die REGINA SEAWAYS sowie die gecharterte Destination Gotland-Fähre VISBORG ein. KO

Baubeginn für SAINT-MALO

Am 05. September fand auf der chinesischen Bauwerft CMI Jinling Shipyard, Weihai der erste Stahlschnitt für die SAINT-MALO statt, die neue Portsmouth – St. Malo-Fähre der französischen Reederei Brittany Ferries. Das Schiff ist die erste LNG-Hybridfähre des Unternehmens und soll 2025 die 1989 gebaute BRETAGNE ersetzen. Ein Schwesterschiff erhält der Neubau ebenfalls. KO


Saint-Malo, Abbildung: Brittany Ferries

MITTELMEER

GNV bedient Fährlinie Almeria – Nador ganzjährig

Grandi Navi Veloci (GNV) wird die erst in diesem Sommer eingerichtete saisonale Fährlinie Almeria – Nador künftig ganzjährig betreiben. Darüber hinaus ist die bisher auf der Route eingesetzte AURELIA durch die größere GNV CRISTAL ersetzt worden. Als zusätzlicher Hafen ist außerdem anstelle von Barcelona das französische Sète in den Fahrplan aufgenommen worden. Die Erweiterung des Dienstes erfolgt als Reaktion auf eine hohe Marktnachfrage während der ersten Wochen der neuen Verbindung. KO

AMORELLA an Corsica Ferries übergeben

Am Abend des 13. Oktober ist die Viking Line-Fähre AMORELLA entsprechend einer Vereinbarung vom 05. August in Genua an ihren neuen Eigner Corsica Ferries übergeben worden. Der neue Name der Viking Line-Fähre lautet MEGA VICTORIA. Die AMORELLA war am Morgen des 03. Oktober aus Turku kommend im Hafen von Genua eingetroffen. Dort erhält sie seitdem bei Zincaf Ship Repair and Drydocking ihren neuen Anstrich, ehe sie anschließend in die Flotte von Corsica Ferries integriert wird. KO

Grimaldi Lines eröffnet neue Linie Neapel – Palermo

Die italienische Fährreederei Grimaldi Lines erweitert ihr Routennetzwerk im westlichen Mittelmeer durch eine neue Verbindung und hat am 19. Oktober den Fährverkehr auf der Route Neapel – Palermo gestartet. Zum Einsatz kommt die CRUISE AUSONIA. Der neue Dienst vom italienischen Festland nach Sizilien soll zunächst dreimal pro Woche in jede Richtung bedient werden. In der Sommersaison soll der neue Service auf sechs wöchentliche Abfahrten ausgeweitet werden. KO


Rhapsody, Foto: Kai Ortel

GNV zeichnet auf der RHAPSODY beste Handelspartner aus

Die dritte Ausgabe der GNV Awards fand am 02. und 03. Oktober im Hafen von Genua an Bord der Sardinien-Fähre Rhapsody statt. Mehr als 300 Journalisten und Vertreter von Reisebüros nahmen an der Preisverleihung der GNV Awards teil. Während der Veranstaltung wurden auch die Transportergebnisse der Reederei für den Sommer 2022 präsentiert, in dem die Zahl der beförderten Passagiere im Vergleich zu 2021 um 46 % gestiegen ist. KO

A GALEOTTA auf Probefahrt

Die neue Fähre für die korsische Reederei Corsica Linea, die A GALEOTTA, hat Ende August ihre Probefahrten absolviert. Das LNG-getriebene Fährschiff sollte bei Redaktionsschluss im Oktober abgeliefert und die VIZZAVONA auf den Route Marseille – Bastia und Marseille – Ajaccio ablösen. Die Fähre vom Typ Visentini kann 650 Passagiere befördern und verfügt über eine Frachtkapazität von 2,750 Lademetern. KO

Neues Leben für alte ROSTOCK

Nach einem dreijährigen Umbau für ihre neue Reederei Levante Ferries hat die ehemalige deutsche Eisenbahnfähre ROSTOCK unter dem Namen SMYRNA DI LEVANTE am 07. Oktober ihren neuen Dienst auf der Linie Thessaloniki – Izmir aufgenommen. Das 1977 gebaute Schiff verbindet den griechischen und den türkischen Hafen künftig ganzjährig dreimal pro Woche miteinander. KO

AERO HIGHSPEED-Katamarane nehmen Dienst auf

Die drei dieses Jahr in Norwegen gebauten neuen Passagierschnellfähren für Hellenic Seaways (Attica Group) haben am 08. August gemeinsam ihren Dienst auf den Fährlinien im Saronischen Golf aufgenommen. Die AERO 1 HIGHSPEED, AERO 2 HIGHSPEED und AERO 3 HIGHSPEED bieten seitdem bis zu 17 tägliche Abfahrten zwischen Piräus und den Inseln Ägina, Agistri, Poros, Hydra und Spetses sowie Ermioni und Porto Heli an. Auf diesen Verbindungen ersetzen sie existierende Tonnage. KO

Attica Group übernimmt Mehrheit an ANEK Lines

Attica Holdings (Blue Star Ferries/Superfast Ferries/Hellenic Seaways/Africa Morocco Link) ist am 21. September mit den größten Gläubigern und Anteilseignern von ANEK Lines übereingekommen, dass ANEK Lines künftig in der Attica Group aufgehen soll. Die Vereinbarung wurde am 23. September von den beiden Parteien formal bestätigt. ANEK Lines war 1967 als Kooperative kretischer Kaufleute und Bauern gegründet worden; zuletzt belief sich der Anteil an Einzelaktionären an der Reederei noch auf 57,7 %. KO

ÜBERSEE

Tallink verlängert Charter der ATLANTIC VISION

Die Tallink Grupp hat am 12. September die bestehende Chartervereinbarung mit der teilstaatlichen kanadischen Fährreederei Marine Atlantic für die ATLANTIC VISION um 18 Monate bis Mai 2024 verlängert. Darüber hinaus besteht eine Option, die Vereinbarung um weitere 12 Monate zu verlängern. Die ehemalige SUPERFAST IX hatte die Tallink-Flotte Ende 2008 verlassen. KO

Ehemalige Stena Line-Fähre wird verschrottet

Nachdem sich der Plan, die ehemalige Stena Line-Fähre STENA FREIGHTER in ein Schiff zum Recyceln von Raketenbauteilen umzubauen, zerschlagen hat, wird nun das Schiff selber verschrottet. Blue Origin, die Weltraumfirma von Amazon-Gründer Jeff Bezos, hatte die Fähre 2018 erworben, das Schiff aber nie für den vorgesehenen Zweck genutzt. Zwischenzeitlich umbenannt in JACKLYN, wird das erst 2004 gebaute Schiff nun in einer Werft in Texas recycelt. KO

Ostsee Impressionen

Seit dem Krieg gegen die Ukraine sind Anläufe in russischen Häfen wie in St. Petersburg nicht opportun, mögen sie auch noch so schöne Schätze bergen. Aber gleichzeitig ist es auch die beste Gelegenheit, neue Perlen im Ostseebereich kennenzulernen. Einige Eindrücke von Michael Wolf.

Ein Sonnentag auf der Kurischen Nehrung mit ihren Kieferwäldern und den kilometerlangen Sandstränden. Das Schild verkündet 54 Kilometer bis nach Kaliningrad, Königs­berg. Doch plötzlich ist die Straße gesperrt, auch Fußgänger dürfen nicht weiter. Es sind nur wenige Hundert Meter bis zur russischen Grenze. „Bis zum Ausbruch der Pandemie sind wir hier noch häufig durchgefahren“, sagt unser Guide.

Foto: enapress.com

Von einem Aussichtspunkt hoch auf den Dünen geht der Blick auf die russische Seite. In der Mitte einer malerischen Bucht verläuft die Grenze, kein Mensch ist zu sehen. Nur ein Wachturm erhebt sich über die endlosen Wälder – ein Blick ins Niemandsland.

Die Badestrände, das sieht man sofort, liegen auf der anderen Seite der Halbinsel. Denn ganze Familien­verbände mit Badetüchern, Schwimm­ringen und Sonnenschirmen pilgern in diese Richtung. Sie werden mit kilometerlangen Stränden und feinstem Sand belohnt, umrahmt von malerischen Dünen. Kleine Restaurants und Eisbars säumen die Zugangswege, Badespaß wie im Bilderbuch. Ruhig dagegen ist es an diesem Sommertag zur Badezeit in dem kleinen Örtchen Nida. Bunte Hausfassaden säumen die Uferpromenade, Ausflugsschiffe tuckern vor der Küste.



Einer der prominentesten Gäste des Ortes wohnte am Ende des Ortes, hoch auf einem Hügel. Ein braunes Holzhaus mit blauen Fensterläden und einer schönen Terrasse, umrahmt von einem kleinen braunen Holzzaun und umgeben von mächtigen Pinien. Vor dem Haus wachsen rosafarbene Malven und bunte Cosmos, ein Ort zum Wohlfühlen, zum Nachdenken. Kein Wunder, dass der Schriftsteller Thomas Mann hier etliche Jahre seinen Urlaub verbrachte.

Eine Quelle für Inspiration und Meditation liegt nur wenige Meter entfernt: Italian Views heißt der Aussichtspunkt etwas oberhalb seines Hauses. Es riecht nach Pinien­ und Sand, wenn man die Augen schließt. Wenn man sie öffnet, sieht man eine Szenerie wie aus einem Gemälde: Eine in der Sonne glitzernde Bucht mit schilfbewachsenen Landzungen, die Silhouetten der Pinien, Kormorane, die ihre weit ausgebreiteten Flügel in der Sonne trocknen. Ein guter Ort, um zu schreiben. Und ein Highlight dieser Kreuzfahrt, die eine gute Mischung aus bekannten Destinationen und relativ unbekannten vereint…

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Ausgabe 4/2022

Das Design-Schiff

In dem schmalen Flusslauf vor dem kleinen englischen Städtchen Fowey mit seinen alten Kirchtürmen, dem Schloss und den malerischen Fachwerkhäusern wirkt es wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Ultraschnittige schwarz-weiße Linien lassen die Scenic Eclipse wie eine Megayacht aussehen, die sich verfahren hat. Michael Wolf checkte zu einer Kurzreise ein.

Dieses Schiff fällt einfach auf. Die Linien könnten aus einem Design-Lehrbuch stammen. Ein spitz zulaufender langer Bug, stufenartige Decks am Heck. Und auch das Ankommen an Bord löst angenehmes Erstaunen aus.


Foto: enapress.com

Fotos: enapress.com


Dunkle Farben und edle Materialien bestimmen das Innenleben der Scenic Eclipse. Möbel, Stoffe und Zubehör sind im übrigen aus nachhaltigem Material. Für das Innendesign zeichnet Karen Moroney verantwortlich, die mit ihrem Mann Glen, der sich eher um das Außendesign kümmert, an der Spitze des 1987 gegründeten australischen Unternehmens sitzt. Beide haben die einstige Busreisefirma in eine der angesagten Kreuzfahrt­reedereien im Luxusbereich ausgebaut. Seit 2008 ist Scenic mit eigenen Schiffen auch auf europäischen Flüssen unterwegs, heute sind es mittlerweile 15 geworden.

Und um alles andere auf dem Markt zu toppen, wurde die Scenic Eclipse, das 2019 eingeführte erste Hochseeschiff der Australier, ein Expeditionsschiff, auch mit einem Mini-U-Boot und zwei bordeigenen Airbus-Hubschraubern ausgestattet (dürfen allerdings wegen behördlicher Vorschriften in der Antarktis und einiger anderer Länder nicht fliegen).

Foto: enapress.com

Das in Kroatien gebaute Schiff ist mit seinen 168 Meter Länge und den 22498 BRZ überschaubar, den Passagierzahlen von 229 (in der Antarktis nur 200) steht eine äußerst beachtliche Anzahl von Crew entgegen (176).

Bei einem Rundgang entdeckt man schnell etliche Highlights. Die elegante Scenic Lounge mit ihren Sitzlandschaften, den dunkel gekachelten Gängen und den weißen Orchideen (leider künstlich) hätte man eher auf einem viel größeren Schiff erwartet. Umrahmt wird sie von der langen Rezeption im grauen Marmor-Look und auf der anderen Seite von einer spektakulären bis an die Decke reichenden Bar mit über 100 Whiskey­sorten, die vor hellem LED-Hintergrund mattgolden schimmern (und im Reisepreis inkludiert sind). Hier auf Deck 4 schlägt das soziale Herz des Schiffes. Während das Theater­ und eine hübsche Boutique Richtung Bug liegen, befinden sich auf der Heckseite nach dem kleinen Treppen­haus mehrere Restaurants.

In vielen Details spiegelt sich das Bestreben der Entwickler,­ Luxus und Komfort zu verbinden. Das geht von den bequemen Ledersitzen im Theater, eine Seltenheit auf Kreuzfahrtschiffen, bis zu den eleganten weißen Lederbänken im Mud room….

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Auf ABBA’s Spuren

Die Fahrt auf einem Viermaster ist für Schiffsliebhaber ein Traum. Wenn die Tour dann auch noch durch die griechische Inselwelt führt und an den Drehorten des ABBA-Musicals Mamma Mia für Stopps anlegt, summt auch unser Autor Gerhard von Kapff mitunter „I have a Dream“ – obwohl der doch gerade wahr geworden ist.

Mamma Mia, was für ein Schiff! Wenn auf der STAR CLIPPER alle 16 Segel gesetzt sind, leuchten die Augen der Passagiere. Bei einigen schwingt sogar ein bisschen Stolz mit. Immerhin haben sie eines davon schwitzend und keuchend selbst nach oben gezogen. Tage darauf werden die Gäste den Wahrheitsgehalt von Seemannslatein hinterfragen, Schiffsromantik spüren und stundenlang Songs von ABBA hören. Wie das zusammenpasst? Ganz wunderbar, denn die STAR CLIPPER, ist auf einer besonders vielfältigen Tour von Istanbul bis Piräus unterwegs.


Foto: Gerhard von Kapff

Fotos: Gerhard von Kapff


Nach dem Start im quirligen Hafen der türkischen Metro­pole ist ein Seetag geplant. Das ist ideal, denn es ist nun genügend Zeit, einen der wenigen Viermaster auf den Weltmeeren für Kreuzfahrer etwas genauer zu erkunden. Man muss dabei ein wenig achtgeben, denn überall liegen zusammengerollte Taue, Segel oder man kann sich an den Querbalken eines Masts den Kopf anstoßen. Zusammengefasst: Die STAR CLIPPER ist eines dieser Schiffe, von denen man schon als Kind beim Lesen von Abenteuerromanen träumte. Eines, das seine Gäste in manchen Momenten in die Zeiten zurückkatapultiert, als die Seefahrt noch ein Wagnis war, der Wind den Kurs bestimmte und ein aufmerksamer Matrose im Krähennest eine Lebensversicherung sein konnte.

Heute sieht die Welt ein wenig anders aus – generell, und auch an Bord. Während in früheren Zeiten die Bequemlichkeit und ein gut gefüllter Weinkeller allenfalls für den Kapitän und eine Handvoll Offiziere vorgesehen waren, wollen die maximal 166 Gäste heutzutage ebenfalls verwöhnt werden. Die STAR CLIPPER ist daher ebenso wie die baugleiche STAR FLYER dem Zeitgeist angepasst und mit Annehmlichkeiten wie Swimmingpools sowie gut eingerichteten und erstaunlich geräumigen Kabinen ausgestattet. Selbstredend gibt es auch keine Messe, in der das Einheitsessen aus der Kombüse in Blechteller geschöpft wird, sondern ein stilvolles und maritimes Restaurant, in dem schon die Bullaugen für Schiffsambiente stehen.

Die Gäste sollen die Romantik des Seefahrens hautnah spüren. Daher liegen die Schiffe meist auf Reede, die Kreuzfahrer werden mit Tenderbooten an Land gefahren. „Ein Schiff gehört auf das Meer und nicht in den Hafen“, sagt der Star Clippers-Eigner Mikael Krafft. Wer die STAR CLIPPER beispielsweise von den Mauern der Felsenfestung vor der Insel Limnos in der tiefblauen Ägäis liegen sieht, erkennt, was der Reeder meint. Majestätisch sieht sie aus, ganz einsam in der Weite des Meeres…

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„World Voyager“ auf legendärer Tour

Der Stuttgarter Kreuzfahrtanbieter nicko cruises hat sein 30jähriges Bestehen mit einer denkwürdigen Reise gefeiert. Für das Jubiläum wurde eine spezielle Kurzreise aufgelegt. Mit der World Voyager ging es von Hamburg nach Portsmouth. Drei Tage Nordsee und ein Einlaufen in einem Hafen, der für die Geschichte des Vereinten Königreichs steht. Frank Behling berichtet.

Kapitän Yiannis Tsounakos mag diese Reisen mit ausgefallenen Häfen. „Ich fahre seit 30 Jahren zur See, habe viele Schiffe und Häfen gesehen. Die kleinen Schiffe und die kleinen Häfen sind aber der Reiz in diesem Beruf“, so Tsounakos, den der eine oder andere­ Stammfahrer bestimmt auch noch aus der Zeit bei TUI Cruises kennt.

Kapitän Yiannis Tsounakos, Foto: enapress.com

Die Fahrt vom 7. bis 9. September war für die 2021 in Dienst gestellte World Voyager auch die Premiere als Eventreise. Mit dem Auftritt von Annett Louisan bekam die Lounge ihre Konzertpremiere. Eventkreuz­fahrten auf Explorer-Schiffen sind die absolute Ausnahme.­

Das 109 Meter lange Schiff ist in einer Größe gebaut worden, die besonders für familiäre Reisen gedacht ist. Bei bis zu 200 Passagieren ist die überschaubare Größe von Vorteil. Und da passte der Song „Klein“ von Annett Louisan­ genau richtig.

Mit der World Voyager lasse sich wegen ihrer Größe­ mehr machen. „Mit diesem Schiff komme ich überall rein“, so der Kapitän. Das ist besonders in den kleineren englischen Häfen oder bei Reisen nach Grönland oder Südamerika wichtig.

Sängerin Annett Louisan und Christian Kaatz (Vertriebsleiter bei nicko cruises) schneiden die Jubiläumstorte an.
Foto: enapress.com

Fotos: enapress.com


„Die World Voyager kenne ich jetzt seit der Werft. Wir haben bei dem ersten Schiff viel Erfahrung gesammelt, die wir hier einbringen konnten“, sagt Sabine Bruchmann, die Kreuzfahrtdirektorin. Nun ist das Schiff voll im Betrieb und habe bereits eine Stammkundschaft. „Unsere Passagiere schätzen es, wenn es überschaubar ist. Hier ist man schnell mal an Deck oder im Restaurant.“

Die Jubiläumsreise war voll an Höhepunkten. Den ersten gab es bereits beim Auslaufen mit der Vorbeifahrt an der World Navigator, dem Schwesterschiff der World Voyager.
Die Fahrt elbabwärts in den Sonnenuntergang war dann das nächste Highlight. Gefolgt von dem Morgen auf der Nordsee mit der Vorbeifahrt an einem deutschen U-Boot.

Das September-Wetter war insgesamt ein Genuss. Frischer Wind, kein Sturm, und ein Wechsel aus Sonne und Wolken bot ein vorherbstliches Lichtspektakel. „Ist ja fast wie im Nordmeer“, so der Kommentar eines Reisenden.

Just zu dem Zeitpunkt, als am Seetag die Kreuzfahrt­direktorin zum Jubiläums-Sekt und dem Anschnitt der Jubiläumstorte in die Observation Lounge lud, spiegelten sich die Sonnenstrahlen auf dem regennassen Deck….

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Osiris für den Nil

Mit dem Bau und dem Stapellauf der Viking Osiris, dem ersten von Grund auf von Viking gebauten Nilschiff, hat Viking sein Flusskreuzfahrtprogramm auf dem ägyptischen Nil aufgewertet. John Roberts berichtet.

Viking hat sein „Pharaonen & Pyramiden“-Programm, eine 12-tägige Route zu einigen der historischsten Stätten Ägyptens, schon seit Jahren mit Charterschiffen und den renovierten Schiffen MS Antares (62 Passagiere) und Viking Ra (48 Passagiere) durchgeführt. Mit der Viking Osiris erhalten die Kreuzfahrer jetzt jedoch ein geräumiges Schiff für 82 Passagiere, das vom Bug bis zum Heck den unverwechselbaren Viking-Touch hat. Die Viking Osiris verfügt über das elegante skandinavische Design und die Einrichtungen, die man auf den Fluss-, Hochsee- und Expeditions­schiffen der Reederei findet.


Foto: John Roberts
Aquavit Terrace, Foto: VIKING

Die öffentlichen Bereiche sind offen und luftig, lassen die Sonne herein und verbinden das Innere des Schiffes mit dem Ausblick nach draußen, während man auf dem Nil unterwegs ist. Das Schiff hat den Charakter eines Boutique-Hotels. Das ist beabsichtigt, sagt der Designer Richard Riveire, einer der Gründer von Rottet Studio, der an Dutzenden von Viking-Schiffen gearbeitet hat. Das Mitteldeck beherbergt die Lobby und den Gästeservicebereich. Die Gäste können durch die Glasdecke drei Etagen nach oben blicken. Dieses Atrium ist ein beeindruckend, es bietet Kunstwerke, einen Sitzbereich und eine Kaffee- und Gebäckstation.

Auf dem Oberdeck gibt es einen kleinen Laden, in dem Souvenirs und Kleidung mit dem Viking-Logo verkauft werden, sowie einen gemütlichen Sitzbereich im Atrium in der Mitte des Schiffes. An diesen Bereich schließt sich achtern das Restaurant an, das Hauptrestaurant mit einem gemischten Buffet- und Menüangebot zum Frühstück und Mittagessen und einer wechselnden Speisekarte mit einer Mischung aus Klassikern und regionalen Spezialitäten zum Abendessen.

Das Pool Deck ist der wichtigste Ort für soziale Aktivitäten auf der Viking Osiris. Hier oben treffen sich die Passagiere in der The Lounge, einem riesigen Bereich mit Sofas,­ Stühlen, Tischen, einer großen Bar, Piano-Unterhaltung und einer Tanzfläche im vorderen Teil des Schiffes.­ Dies ist der beste Ort für Cocktails und Gespräche­ mit neuen Freunden oder um einfach die Aussicht zu genießen. Hier werden Vorträge zur Bereicherung des Wissens angeboten, und der Raum ist mit Kunst und Fotos aus der Sammlung des Fifth Earl of Carnarvon ausgestattet, der Howard Carter bei der Suche nach dem Grab von König Tutanchamun vor einem Jahrhundert am meisten unterstützt hat….

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Excellence Coral – Im Höhenrausch

Eine Weltpremiere: Als erstes Passagierschiff passiert die Excellence Coral das zwei Tage zuvor eröffnete neue Schiffshebewerk in Niederfinow mit exklusivem Konzert.
Oliver Asmussen berichtet.

Eigentlich sollte es eine Sonderreise zur Eröffnung des Schiffshebewerks werden. Das war vor acht Jahren. Seither verzögerte sich die Premiere immer wieder und machte eine verlässliche Routenplanung im Rahmen einer ausgeschriebenen Sonderreise schließlich unmöglich. So kommen nun die Gäste einer regulären Flusskreuzfahrt, kurz vor dem Saisonende, in den Genuss einer musikalischen Weltpremiere. Und vor dem musikalischen wie visuellen Höhenrausch steht eine ganz besondere Flussreise von Stralsund bis Berlin. Immer begleitet von zwei Bussen des Schweizer Veranstalters, der die Gäste jeden Tag an Land zu den Zielen bringt.


Foto: Oliver Asmussen/Oceanliner-Pictures.com

Kraniche, Seeadler und schmale Flussläufe
In der Hansestadt Stralsund heißt es „Leinen los zur Kranichreise“ mit der Excellence Coral. Ein stürmischer Wind weht über den Strelasund, der Meerenge zwischen Rügen und dem Festland. Kapitän Andre Harscher nimmt zunächst Kurs auf Rügen und macht im kleinen Hafen Lauterbach fest. Danach geht es weiter nach Wolgast, bevor die nur 82m lange Excellence Coral im Morgengrauen die Zecheriner Brücke unterquert und kurz darauf in den kleinen Peenestrom abbiegt. Begleitet wird die Reise vom Tierfotografen und Ornithologen Hermann Dirks, der interessante Vorträge an Bord hält und alle Ausflüge begleitet. Nur sehr wenige, kleine Flussschiffe können die 138km lange Peene befahren, ein fast unberührter Fluss, der sich durch den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft schlängelt. Die Ufer sind naturbelassen, keine künstliche Begradigung und keine Staustufe hält den Fluss in seinem natürlichen Lauf auf. Mit ganz langsamer Fahrt bewegt sich die Excellence Coral bei schönstem Herbstwetter auf der Peene fort. Möglichst ohne Heckwelle soll das Schiff durch diese einzigartige Natur fahren, so Kapitän Andre Harscher. In der Tat, das Schilf am nahen Ufer bewegt sich nicht. Nicht einmal die in der ersten Reihe stehenden Reiher lassen sich von der Passage unseres Schiffes stören. Nur die Kormorane zeigen sich etwas irritiert.

Foto: Oliver Asmussen/Oceanliner-Pictures.com

Mehr als 40 Fischarten sowie 150 Vogelarten, Amphibien, Fischotter und Biber leben im Flussgebiet. Außerdem ist diese Region die Heimat des Seeadlers, über 200 sind im Flussgebiet beheimatet. Mindestens 30 Exemplare werden vom Sonnendeck der Excellence Coral aus gesichtet. Die Ufer kommen immer näher, je weiter die Fahrt in Richtung Demmin führt. In der Dämmerung ziehen hunderte Kraniche am Himmel vorüber. Sie sammeln sich, um in Kürze ihre Reise nach Süden anzutreten. Im Rahmen mehrerer Ausflüge kann man die bis zu 1,30m großen Tiere beim abendlichen Einzug in die Schlafgebiete beobachten.

Die Excellence Coral läuft sowohl Anklam, Jarmen und Loitz an, bevor sie bei Demmin an der einzigen Wendestelle des Flusses dreht und die Peene schließlich mit Kurs auf Stettin verlässt. Dort legt das Schiff direkt unter der berühmten Hakenterrasse an, die im 19. Jahrhundert erbaut wurde. Vom polnischen Stettin aus führt die Reise schließlich auf direktem Wege zum neuen Schiffshebewerk in Niederfinow. Glutrot geht die Sonne hinter dem neuen Schiffshebewerk unter, als die Excellence­ Coral sich dem imposanten Bauwerk nähert….

…Lesen Sie weiter im neuen Magazin.