Niedersachsen – an der Nordseeküste sind Siele seit Jahrhunderten lebenswichtig.Viele Orte tragen das Wort im Namen. Das Deutsche Sielhafenmuseum in Carolinensiel präsentiert die Entstehung der Region, fand Dagmar Krappe.
Perfektes Strandwetter in Harlesiel an der ostfriesischen Nordseeküste. Eine schneeweiße Fähre verlässt den Außenhafen. Sie bringt gut gelaunte Urlauber zur Insel Wangerooge. Krabbenkutter kehren von ihrer nächtlichen Fangfahrt zurück. Gleich drei hintereinander liegende Häfen gibt es im Nordseeheilbad Carolinensiel-Harlesiel. Um herauszufinden, wie es dazu kam, begeben wir uns trotz des strahlend blauen Himmels auf Museumstour.
Im Zeitlupentempo schippert der Seitenraddampfer Concordia II auf der Harle dem Museumshafen Carolinensiel entgegen. „Wir sind nicht einmal zwei Kilometer unterwegs“, erläutert Kapitän Jürgen Ewers: „Doch historisch gesehen haben sie es in sich. 300 Jahre zuvor würden wir nicht auf dem Fluss, sondern in der Nordsee fahren. Jahrhundertelang befand sich hier die Harlebucht, die sich fast zehn Kilometer weit ins Land bis zur Siedlung Funnix nördlich der Stadt Wittmund ausdehnte.“ Schon ist die Friedrichsschleuse mit der weißen Zugbrücke erreicht. Friedrich der Große von Preußen ließ sie 1765 errichten, um den dahinter liegenden Carolinensieler Hafen vor Sturmfluten zu schützen.
Foto: Dagmar Krappe
Direkt am Deich steht ein alter Backsteinschuppen der Deutschen Gesellschafft zur Rettung Schiffbrüchiger. Inzwischen ist er eine Außenstelle des Deutschen Sielhafenmuseums. Gezeigt wird eine spannende Multimedia-Präsentation über die Entstehung und Arbeit des Rettungswesens an der Nordseeküste. Die drei weiteren Gebäude des Museums gruppieren sich direkt um den Museumshafen. Es handelt sich um das Groot Hus, das Kapitänshaus mit Wohnküche, „guter Stube“ und Schifferkneipe sowie die Alte Pastorei mit Nationalpark-Haus. Im Hafen dümpeln unterschiedliche Traditionssegler. Die meisten befinden sich in Privatbesitz. Nur der bald 100 Jahre alte hölzerne Fischkutter Gebrüder gehört zum Museum. Kapitän Ewers stoppt die Concordia II direkt vor Mammens Groot Hus. „Dies ist ein früherer Kornspeicher mit Wohn- und Geschäftszimmern“, informiert Museumsleiterin Dr. Heike Ritter-Eden: „Seit fast 40 Jahren beherbergt er das Deutsche Sielhafenmuseum, das nach Sanierung und Umgestaltung im vergangenen Jahr neu eröffnete.“ …
Das große Plus gleich vorweg: Freizeitkapitäne brauchen keinen Führerschein, um auf einem Hausboot von maximal 15 Metern Länge durch die Niederlande zu schippern. Ein Mosaik von Windmühlen, Seen, Kanälen, Wiesen, Weiden und idyllischen Orten wie Muiden und Weesp! Und wer mag, kann sogar in Amsterdam einfahren, stellte Andreas Drouve fest.
„In einer Woche kann man bei uns alles sehen“, steigert Base Manager Bas Den Hartogh bei der Einweisung die Vorfreude von Hausboot-Greenhorns und holt aus: „Seen, Kanäle, Flüsse, das Meer, Städte, Dörfer.“ Strömungen und Gefahren gebe es keine, doch der 42jährige, der auch privat gerne Hausboot fährt, appelliert an die dauernde Wachsamkeit: „Nie vergessen, vor der Abfahrt im Hafen alle Taue zu lösen und das Landstromkabel rauszuholen – sonst reißt man den Stromkasten mit.“
Foto: Andreas Drouve
Auf die detailreiche Einweisung folgt die Feuertaufe: die Probefahrt. Erst wer unter Bas‘ kritischem Blick den Praxistest besteht, darf los. Der größte Fehler sei es, „in Hektik“ zu verfallen. „Weniger Geschwindigkeit bedeutet weniger Schaden“, sagt er. Obgleich das Boot von einer Gummierung wie bei einem Autoscooter umzogen ist, die vor möglichen Schäden schützt, empfiehlt sich ein moderates Tempo. Bei acht bis zehn Stundenkilometern stehen fortan die Zeichen auf Entschleunigung.
Foto: Andreas DrouveFoto: Andreas DrouveFoto: Andreas Drouve
Unter Möwen und Blässhühnern
Die Fahrgebiete in Süd- und Nordholland reichen ab der Basis in Loosdrecht bis in die Käsestädte Edam und Gouda, bis Leiden und das Seengebiet Kagerplassen. Dörfer und Windmühlen säumen die Wasserstraßen, Schaf- und Rinderweiden, Felder, Wiesen, Inseln, Gewächshäuser. Möwen kreischen. Blässhühner tauchen ab. Kormorane steigen mit peitschenden Flügelschlägen auf. Wer auf Amsterdam zuschippert, sieht weitaus größere Vögel, die den Flughafen Schiphol ansteuern. Typisch für die ländliche Architektur sind Backsteinhäuser, bei denen die Klischees der Wirklichkeit entsprechen. Vorhänge und Gardinen fehlen in Holland tatsächlich häufig. Frei von Sichtschutz kann man durch die großen Fensterflächen komplett durch Küche und Wohnzimmer in den Garten dahinter blicken. Man hat halt nichts zu verbergen. Oder zeigt gerne, was man hat.
Unterwegs macht man mit dem Boot gegen geringe Liegegebühren in Häfen fest, doch den Übernachtungsplatz kann man gewöhnlich nicht vorab reservieren. Kurz vor der Ankunft ruft man übers Handy den zuständigen Hafenmeister an. Im Falle der Marina Kaagdorp in Kaag heißt der Bert Gallas. Strahlend erscheint er auf einem Steg und hilft beim Anlegemanöver wie selbstverständlich mit, die Taue an Land zu verknoten…
Der Stuttgarter Kreuzfahrtanbieter nicko cruises hat sein 30jähriges Bestehen mit einer denkwürdigen Reise gefeiert. Für das Jubiläum wurde eine spezielle Kurzreise aufgelegt. Mit der World Voyager ging es von Hamburg nach Portsmouth. Drei Tage Nordsee und ein Einlaufen in einem Hafen, der für die Geschichte des Vereinten Königreichs steht. Frank Behling berichtet.
Kapitän Yiannis Tsounakos mag diese Reisen mit ausgefallenen Häfen. „Ich fahre seit 30 Jahren zur See, habe viele Schiffe und Häfen gesehen. Die kleinen Schiffe und die kleinen Häfen sind aber der Reiz in diesem Beruf“, so Tsounakos, den der eine oder andere Stammfahrer bestimmt auch noch aus der Zeit bei TUI Cruises kennt.
Kapitän Yiannis Tsounakos, Foto: enapress.com
Die Fahrt vom 7. bis 9. September war für die 2021 in Dienst gestellte World Voyager auch die Premiere als Eventreise. Mit dem Auftritt von Annett Louisan bekam die Lounge ihre Konzertpremiere. Eventkreuzfahrten auf Explorer-Schiffen sind die absolute Ausnahme.
Das 109 Meter lange Schiff ist in einer Größe gebaut worden, die besonders für familiäre Reisen gedacht ist. Bei bis zu 200 Passagieren ist die überschaubare Größe von Vorteil. Und da passte der Song „Klein“ von Annett Louisan genau richtig.
Mit der World Voyager lasse sich wegen ihrer Größe mehr machen. „Mit diesem Schiff komme ich überall rein“, so der Kapitän. Das ist besonders in den kleineren englischen Häfen oder bei Reisen nach Grönland oder Südamerika wichtig.
Sängerin Annett Louisan und Christian Kaatz (Vertriebsleiter bei nicko cruises) schneiden die Jubiläumstorte an. Foto: enapress.com
Fotos: enapress.com
„Die World Voyager kenne ich jetzt seit der Werft. Wir haben bei dem ersten Schiff viel Erfahrung gesammelt, die wir hier einbringen konnten“, sagt Sabine Bruchmann, die Kreuzfahrtdirektorin. Nun ist das Schiff voll im Betrieb und habe bereits eine Stammkundschaft. „Unsere Passagiere schätzen es, wenn es überschaubar ist. Hier ist man schnell mal an Deck oder im Restaurant.“
Die Jubiläumsreise war voll an Höhepunkten. Den ersten gab es bereits beim Auslaufen mit der Vorbeifahrt an der World Navigator, dem Schwesterschiff der World Voyager. Die Fahrt elbabwärts in den Sonnenuntergang war dann das nächste Highlight. Gefolgt von dem Morgen auf der Nordsee mit der Vorbeifahrt an einem deutschen U-Boot.
Das September-Wetter war insgesamt ein Genuss. Frischer Wind, kein Sturm, und ein Wechsel aus Sonne und Wolken bot ein vorherbstliches Lichtspektakel. „Ist ja fast wie im Nordmeer“, so der Kommentar eines Reisenden.
Just zu dem Zeitpunkt, als am Seetag die Kreuzfahrtdirektorin zum Jubiläums-Sekt und dem Anschnitt der Jubiläumstorte in die Observation Lounge lud, spiegelten sich die Sonnenstrahlen auf dem regennassen Deck….
Mit dem Bau und dem Stapellauf der Viking Osiris, dem ersten von Grund auf von Viking gebauten Nilschiff, hat Viking sein Flusskreuzfahrtprogramm auf dem ägyptischen Nil aufgewertet. John Roberts berichtet.
Viking hat sein „Pharaonen & Pyramiden“-Programm, eine 12-tägige Route zu einigen der historischsten Stätten Ägyptens, schon seit Jahren mit Charterschiffen und den renovierten Schiffen MS Antares (62 Passagiere) und Viking Ra (48 Passagiere) durchgeführt. Mit der Viking Osiris erhalten die Kreuzfahrer jetzt jedoch ein geräumiges Schiff für 82 Passagiere, das vom Bug bis zum Heck den unverwechselbaren Viking-Touch hat. Die Viking Osiris verfügt über das elegante skandinavische Design und die Einrichtungen, die man auf den Fluss-, Hochsee- und Expeditionsschiffen der Reederei findet.
Foto: John RobertsFoto: John RobertsFoto: John RobertsAquavit Terrace, Foto: VIKING
Die öffentlichen Bereiche sind offen und luftig, lassen die Sonne herein und verbinden das Innere des Schiffes mit dem Ausblick nach draußen, während man auf dem Nil unterwegs ist. Das Schiff hat den Charakter eines Boutique-Hotels. Das ist beabsichtigt, sagt der Designer Richard Riveire, einer der Gründer von Rottet Studio, der an Dutzenden von Viking-Schiffen gearbeitet hat. Das Mitteldeck beherbergt die Lobby und den Gästeservicebereich. Die Gäste können durch die Glasdecke drei Etagen nach oben blicken. Dieses Atrium ist ein beeindruckend, es bietet Kunstwerke, einen Sitzbereich und eine Kaffee- und Gebäckstation.
Auf dem Oberdeck gibt es einen kleinen Laden, in dem Souvenirs und Kleidung mit dem Viking-Logo verkauft werden, sowie einen gemütlichen Sitzbereich im Atrium in der Mitte des Schiffes. An diesen Bereich schließt sich achtern das Restaurant an, das Hauptrestaurant mit einem gemischten Buffet- und Menüangebot zum Frühstück und Mittagessen und einer wechselnden Speisekarte mit einer Mischung aus Klassikern und regionalen Spezialitäten zum Abendessen.
Das Pool Deck ist der wichtigste Ort für soziale Aktivitäten auf der Viking Osiris. Hier oben treffen sich die Passagiere in der The Lounge, einem riesigen Bereich mit Sofas, Stühlen, Tischen, einer großen Bar, Piano-Unterhaltung und einer Tanzfläche im vorderen Teil des Schiffes. Dies ist der beste Ort für Cocktails und Gespräche mit neuen Freunden oder um einfach die Aussicht zu genießen. Hier werden Vorträge zur Bereicherung des Wissens angeboten, und der Raum ist mit Kunst und Fotos aus der Sammlung des Fifth Earl of Carnarvon ausgestattet, der Howard Carter bei der Suche nach dem Grab von König Tutanchamun vor einem Jahrhundert am meisten unterstützt hat….
Eine Weltpremiere: Als erstes Passagierschiff passiert die Excellence Coral das zwei Tage zuvor eröffnete neue Schiffshebewerk in Niederfinow mit exklusivem Konzert. Oliver Asmussen berichtet.
Eigentlich sollte es eine Sonderreise zur Eröffnung des Schiffshebewerks werden. Das war vor acht Jahren. Seither verzögerte sich die Premiere immer wieder und machte eine verlässliche Routenplanung im Rahmen einer ausgeschriebenen Sonderreise schließlich unmöglich. So kommen nun die Gäste einer regulären Flusskreuzfahrt, kurz vor dem Saisonende, in den Genuss einer musikalischen Weltpremiere. Und vor dem musikalischen wie visuellen Höhenrausch steht eine ganz besondere Flussreise von Stralsund bis Berlin. Immer begleitet von zwei Bussen des Schweizer Veranstalters, der die Gäste jeden Tag an Land zu den Zielen bringt.
Foto: Oliver Asmussen/Oceanliner-Pictures.comFoto: Oliver Asmussen/Oceanliner-Pictures.comFoto: Oliver Asmussen/Oceanliner-Pictures.comFoto: Oliver Asmussen/Oceanliner-Pictures.comFoto: Oliver Asmussen/Oceanliner-Pictures.com
Kraniche, Seeadler und schmale Flussläufe In der Hansestadt Stralsund heißt es „Leinen los zur Kranichreise“ mit der Excellence Coral. Ein stürmischer Wind weht über den Strelasund, der Meerenge zwischen Rügen und dem Festland. Kapitän Andre Harscher nimmt zunächst Kurs auf Rügen und macht im kleinen Hafen Lauterbach fest. Danach geht es weiter nach Wolgast, bevor die nur 82m lange Excellence Coral im Morgengrauen die Zecheriner Brücke unterquert und kurz darauf in den kleinen Peenestrom abbiegt. Begleitet wird die Reise vom Tierfotografen und Ornithologen Hermann Dirks, der interessante Vorträge an Bord hält und alle Ausflüge begleitet. Nur sehr wenige, kleine Flussschiffe können die 138km lange Peene befahren, ein fast unberührter Fluss, der sich durch den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft schlängelt. Die Ufer sind naturbelassen, keine künstliche Begradigung und keine Staustufe hält den Fluss in seinem natürlichen Lauf auf. Mit ganz langsamer Fahrt bewegt sich die Excellence Coral bei schönstem Herbstwetter auf der Peene fort. Möglichst ohne Heckwelle soll das Schiff durch diese einzigartige Natur fahren, so Kapitän Andre Harscher. In der Tat, das Schilf am nahen Ufer bewegt sich nicht. Nicht einmal die in der ersten Reihe stehenden Reiher lassen sich von der Passage unseres Schiffes stören. Nur die Kormorane zeigen sich etwas irritiert.
Foto: Oliver Asmussen/Oceanliner-Pictures.com
Mehr als 40 Fischarten sowie 150 Vogelarten, Amphibien, Fischotter und Biber leben im Flussgebiet. Außerdem ist diese Region die Heimat des Seeadlers, über 200 sind im Flussgebiet beheimatet. Mindestens 30 Exemplare werden vom Sonnendeck der Excellence Coral aus gesichtet. Die Ufer kommen immer näher, je weiter die Fahrt in Richtung Demmin führt. In der Dämmerung ziehen hunderte Kraniche am Himmel vorüber. Sie sammeln sich, um in Kürze ihre Reise nach Süden anzutreten. Im Rahmen mehrerer Ausflüge kann man die bis zu 1,30m großen Tiere beim abendlichen Einzug in die Schlafgebiete beobachten.
Die Excellence Coral läuft sowohl Anklam, Jarmen und Loitz an, bevor sie bei Demmin an der einzigen Wendestelle des Flusses dreht und die Peene schließlich mit Kurs auf Stettin verlässt. Dort legt das Schiff direkt unter der berühmten Hakenterrasse an, die im 19. Jahrhundert erbaut wurde. Vom polnischen Stettin aus führt die Reise schließlich auf direktem Wege zum neuen Schiffshebewerk in Niederfinow. Glutrot geht die Sonne hinter dem neuen Schiffshebewerk unter, als die Excellence Coral sich dem imposanten Bauwerk nähert….
Große Flüsse haben Imperien geschaffen, Kulturen zerstört und die Zivilisation geprägt. In die faszinierende „Weltgeschichte der Flüsse“ von Laurence C. Smith hat sich Roland Mischke eingelesen.
„Mit den ersten Regenfällen hat sich die Welt für immer verändert“, lautet der erste Satz in diesem Buch. Vor rund 100 Millionen Jahren soll unser Planet mit dem Mars kollidiert sein, die Erde fing Feuer und geriet in einen Schmelzprozess. Magma schäumte auf, wurde zu Ozeanen und wuchtete sich über den ganzen Planeten. Dann kam es zur Abkühlung, und auf einmal tauchten Spurenmengen von flüssigem Wasser auf. Sie formten mit den vom Himmel prasselnden Wassermassen die Kontinente. Aus Rinnsalen bildeten sich Bäche, Flüsse und Meere. Das Wasser lockerte das Gestein auf – es entstanden immer mehr Flüsse. „Das Wasser begann, die noch junge, dicker werdende Kontinentalkruste auszuwaschen, und eröffnete damit einen ewigen Krieg gegen die Kontinente“, erklärt Laurence C. Smith.
Foto: enapress.com
Eine fantastische Szenerie. Berge wurden abgeschliffen, ganze Kontinentalplatten weggerissen, neue Meere entstanden. Und überall Flüsse, sie „hatten die einzige Aufgabe: alles talwärts zu bewegen. Hinunter zum Meer“, so Smith. Das ging so Millionen Jahre, erst vor 800 bis 550 Millionen Jahren stieg die Sauerstoffverdunstung im Ozean an. „Schwämme, Plattwürmer und andere eigenartige neue Lebensformen des Meeres erschienen.“ Sie überdauerten weitere Millionen an Jahren, die Kontinente wurden immer mehr ausgebildet, mit Gebirgsketten, Tiefland und Ebenen. In den Talmulden formten sich die Flüsse. „Das zerstörerische Bauprojekt unserer Welt gelangt nie an ein Ende“, resümiert Smith. Die Flüsse „werden uns alle überdauern“…
Von Bordeaux aus durchquert die Reederei CroisiEurope jedes Jahr die Garonne, die Dordogne und die Gironde-Mündung, um die prestigeträchtigen Weinberge von Bordeaux zu erkunden.
Ein Bord- und Reisetagebuch von Pierre Wiame.
Wenn wir an Bord der CYRANO DE BERGERAC gehen, kribbelt der Frühling vor Fröhlichkeit. In Bordeaux verschmilzt er bereits mit dem Sommer. An den Kais blühen die Kirschbäume. Das weiße Schiff unter der Flagge von CroisiEurope hat eine ruhige Atmosphäre, die zur Inneneinrichtung passt: Die blau-weißen Farbtöne werden hier und da durch bunte Bilder von Obstgärten und blühenden Landschaften Frankreichs unterbrochen.
Foto: Gérald Gérault / via CroisiEurope
Genau in diese Gegenden werden wir gleiten, in dieses etwas geheime Frankreich. Beim Frühstück sieht man die verschlafenen Landschaften an sich vorbeiziehen, bevor sie sich aus dem Nebel befreien und von einem Sonnenstrahl erhellt werden – das ist immer ein reines Glück.
Wir begeben uns auf eine sechs Tage und fünf Nächte dauernde Kreuzfahrt durch eines der berühmtesten Weinanbaugebiete der Welt. Die CYRANO DE BERGERAC, wie sie 2013 nach einem der beliebtesten Stücke des französischen Theaters benannt wurde, macht sich bereit, auf der Garonne und der Dordogne zu segeln, zwei Flüssen mit einem Hauch von Meer, die in der Mündung der Gironde zusammenfließen. Mit einer Länge von 75 km und einer Breite von 12 km ist sie die größte in Europa. Dahinter liegt der Atlantik.
Fotos: Pierre Wiame, enapress.com (2)
„Willkommen an Bord!“ Die 118 Passagiere sind überwiegend Franzosen. Ein amerikanisches und ein englisches Ehepaar haben den Ozean überquert, um in diese herrliche Gegend einzutauchen, die reich an berühmten Grands Crus und Châteaux ist – Margaux, seit 1885 als Grand Cru klassifiziert, Châteaux Petrus, Mouton Rothschild und Lafite Rothschild etc.. Mythische Bezeichnungen, hinter denen sich jahrhundertealte Weinstöcke endlos über die ganz besonderen Hänge winden.
Foto: Pierre Wiame
„Der Krieg in der Ukraine. Das Unglück der Welt, Ihre persönlichen Sorgen. Ohne sie zu vergessen, versuchen Sie dennoch abzuschalten“, rät Pedro, der engagierte Purser, während des Begrüßungscocktails in einer lebhaften Lounge-Bar. Die Stimmung ist geprägt von einem herzlichen Wiedersehen mit dem Leben nach der Pandemie. Der Kapitän und seine Offiziere laden alle ein, auf die Freuden einer ruhigen Fahrt in idyllischen Gewässern anzustoßen, die 260 km von Hafen zu Hafen führen wird.
Abschalten und sich langsam fahren lassen. Das suchen die Passagiere in der familiären Intimität, die den Charme der Kreuzfahrten des Straßburger Familien-Unternehmens CroisiEurope ausmachen….
… Erfahren Sie wie es weiter geht in der aktuellen Ausgabe.
Die großen türkischen Nationalflaggen an den gigantischen Masten entlang des Bosporus wehen im Wind. Das taten sie eigentlich immer. Neu ist aber: Sie sind wieder Fotomotiv für Touristen. Die Auszeit der Kreuzfahrtschiffe am Bosporus ist vorbei. Fast täglich machen wieder große Passagierschiffe am Golden Horn fest. Frank Behling berichtet.
„Eine attraktive und sichere Destination ist die Voraussetzung für den touristischen Erfolg“, sagt Mario Zanetti, Präsident von Costa Crociere. Zanetti sitzt an diesem Tag Anfang Mai in der Lounge der COSTA VENEZIA und präsentiert stolz die Eckdaten für den Sommer 2022. Es ist gerade drei Jahre her, da saß Zanetti an selber Stelle und freute sich über den Start der COSTA VENEZIA in China.
Kreuzfahrten in China waren 2019 der große Hoffnungsträger für die Branche. Seit Pandemie-Beginn im März 2020 ist China für Kreuzfahrtreeder jedoch eine Art schwarzes Loch. Perspektiven für einen freien Tourismus fehlen im Reich der Mitte völlig.
Im Vergleich zu einem Hotel an Land haben Schiffe aber einen Vorteil: Sie sind mobil. Die COSTA VENEZIA wurde deshalb mobilisiert und kehrte aus dem asiatischen „Exil“ nach Europa zurück. Wiedererwacht aus dem touristischen Exil ist auch die Türkei.
Foto: Frank BehlingFoto: Frank BehlingFoto: O. AsmussenFoto: Frank BehlingFoto: O. Asmussen / Oceanliner-Pictures.com
Nach Krieg, Terror, Putsch und Pandemie hat sich das Leben am Bosporus wieder normalisiert. Seit den Kommunalwahlen 2019 ist Ekrem Imamoglu von der republikanischen Volkspartei der Bürgermeister der 15 Millionen-Metropole. Er löste nach 25 Jahre die Regierungspartei AKP von Präsident Erdogan ab. Frischer Wind auch bei Themen wie Weltoffenheit und der freiheitlichen Lebensform.
Mit Erfolg: Die Touristen kehren zurück und die Polizeiwagen verschwinden aus dem Stadtbild. Durch die Altstadt am Golden Horn, dem Basar, Topkapi-Palast und der Hagia Sophia schlendern wieder Touristen aus aller Welt. Von Korea bis Kanada sind alle Staaten wieder da.
Istanbul, Foto: enapress.com
Istanbul ist auch wieder Kreuzfahrtdestination. Seit dem 2. Mai fährt die COSTA VENEZIA vom Bosporus aus auf zwei einwöchigen Routen durch die Ägäis. „Ich freue mich, nach sechs Jahren wieder hier an diesem Ort zu sein. Es ist einfach schön. Der Galataport ist das modernste Terminal, das ich bislang gesehen habe“, sagt Tihomir Music, der Kapitän der COSTA VENEZIA.
Jeden Sonntag liegt das 5200-Betten-Schiff an den weißen Gummi-Fendern des Galataports. Bis November stehen im Wechsel Sieben-Tages-Törns an, die auch zu einer 14-Tage-Tour kombiniert werden können. Das italienische Schiff steuert Kusadasi, Heraklion, Piräus, Izmir, Bodrum und Mykonos an.
„Das Besondere sind dabei die Overnights hier in Istanbul und Kusadasi, so etwas hatten wir hier früher nicht“, sagt Zanetti….
Eine Woche Inselhüpfen auf den Seychellen: Riesenschildkröten, Palmenmeer und Sonne sind die perfekte Abwechslung im nassgrauen deutschen Winter. Holger Leue war mit der PEGASOS unterwegs.
Foto: Holger Leue / Leue-Photo.com
Hektisch paddeln wir mit dem fremden Gefühl von Taucherflossen an den Füßen hin und her. So viele farbenprächtige Fische schillern im sonnendurchfluteten Wasser und wir wollen keinen verpassen. Zwischen bunten Korallen halten sie ein Festmahl, es knuspert und knistert unterhalb der Wasseroberfläche.
Das Seegras bewegt sich rhythmisch mit den Wellen. Es soll eine perfekte Woche werden: Am Freitag geht es am späten Nachmittag mit der Condor-Maschine raus aus dem kalten Deutschland. Zum Sonnenaufgang landen wir knapp südlich des Äquators und entern kurz darauf eine schnittige Motoryacht. Die PEGASOS der griechischen Reederei Variety Cruises bietet Raum für 44 Passagiere. 18 Crewmitglieder leben den Grundsatz der herzlichen Gastfreundschaft. Das 30 Jahre alte Schiff ist gut in Schuss: Die letzte Renovierung war erst 2019.
Zum Lieblingsplatz wird auf Anhieb das Sonnendeck mit den gemütlichen Teakholzliegestühlen. Auch drei Kabinen der besten Kategorien befinden sich hier. Auf dem Oberdeck sind zwei weitere Kabinen direkt über der Brücke beheimatet sowie die Lounge und das Restaurant mit Außenbereich. Darunter ist das Kabinendeck zu finden und auf dem Unterdeck wartet ein kleiner Spabereich. Das Beste am Schiff ist die Schwimmplattform mit Kayaks, Stand-up-Paddleboards und Schnorchelausrüstung, um das kühle Nass zu genießen…
… Lesen Sie weiter im aktuellen Heft.
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