Auf keinem anderen Kontinent ist es so kalt, so stürmisch, so schwierig zu überleben. Und doch ist die Antarktis eine der faszinierendsten Gegenden dieses Planeten – mit einer majestätischen Schönheit und einer unglaublichen Tierwelt. Michael Wolf ließ sich während der Fahrt mit der Silver Endeavour von dieser Destination beeindrucken.
Scheinbar betont unauffällig schlendert der kleine Pinguin durch die Kolonie, vorbei an brütenden Artgenossen. Und doch… jedes Mal, wenn er an einem der Nester vorbeikommt, versucht er mal so eben, eines von den kleinen Steinchen, die um die Brutstätte aufgehäuft sind, mit einem schnellen Schnabelstoß mitgehen zu lassen.
Foto: Michael Wolf/enapress.comFoto: Michael Wolf/enapress.comFoto: Michael Wolf/enapress.comFoto: Michael Wolf/enapress.comFoto: Michael Wolf/enapress.comFoto: Michael Wolf/enapress.comFoto: Michael Wolf/enapress.com
Doch der Gangster im schwarzen Frack hat heute keine Chance: Überall erntete er nur verärgerte Drohgebärden und Schreie – die Community kennt da keinen Spaß. Die kleinen Steine sind hier schwer zu finden, sagt unser Expeditions-Guide. Da ist es eben einfacher, welche zu klauen. Klingt menschlich. Auch große Vögel wie die dunklen Raubmöwen sind Feinde – sie stehlen Pinguinbabys ebenso wie Eier, ein Drama, denn damit ist auch die „Jahresproduktion“ im wahrsten Sinne des Wortes gestorben – nur ein Ei wird in einem Jahr gelegt. Eine kleine Szene aus dem täglichen Leben in der Antarktis.
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Die wahrscheinlich in diesen Zeiten bequemste Möglichkeit, an dieses Ende der Welt zu reisen, heißt Antarctica Bridge, die direkte Flugverbindung vom südamerikanischen zum antarktischen Kontinent oder zur Anlegestelle am äußersten Südzipfel Chiles, in Puerto Williams. Eine Anbindung, die die Luxusreederei Silversea Cruises derzeit exklusiv als festen Bestandteil einer Antarktis-Kreuzfahrt anbietet.
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In einem privaten Abflugterminal nahe des Internationalen Flughafens von Santiago de Chile wird eingecheckt, der Eingang und Abflugbereich sind drapiert mit Silversea-Fahnen. Der Flugkapitän hat solide Erfahrung mit antarktischen Gegebenheiten. Denn jahrelang war er dort Chef einer Militärbasis, flog bei den verschiedensten Wetterbedingungen. Für diesen Charterflug gibt es Business Class-Konfiguration, also mit einem freien Mittelplatz. Das Essen auf diesem vierstündigen Flug überrascht mit sehr guter lokaler chilenischer Küche wie traditionellem Fleisch-Stew mit frischen Gemüse und einer Mousse von Beeren aus Patagonien. Und mit den guten chilenischen Weinen ist auch die Stimmung im Flieger blendend, getoppt nur noch durch den phantastischen Blick auf schneebedeckte Vulkane und spektakuläre Landschaften. Der Flug endet in Puerto Williams, der „südlichsten Stadt der Welt“. Vom kleinen Flugplatz aus sieht man bereits die Silver Endeavour am Pier liegen, das Zentrum des kleinen Städtchens mit seinen Holzhäusern ist in Fußweite erreichbar….
Kapitäne und Entdecker wie James Cook waren die ersten, die den Mythos vom Südseeparadies in die Gedankenwelt der Europäer pflanzten. Doch in grauer Vorzeit waren es Polynesier, die mit ihren Doppelrumpfbooten entlegene Archipele entdeckten und besiedelten. Kiki Baron begab sich in Französisch-Polynesien auf die Spuren der alten Seefahrer.
Der Flug in die Südsee scheint ewig zu dauern. Doch kaum hat man den Fuß auf Tahiti gesetzt, geht einem das Herz auf. Wunderbarer Tropenduft hängt in warmweicher Brise. Im Terminal heißen gut gelaunte Insulaner die Gäste mit polynesischen Klängen willkommen und schwupp liegt auch schon der Kranz aus Frangipani-Blüten über der Schulter. Was für ein Empfang!
Foto: Paul SpierenburgFoto: Paul SpierenburgFoto: Paul Spierenburg
Unwillkürlich spielen sich im Kopf Szenen aus der 1962er Hollywood Verfilmung „Meuterei auf der Bounty“ ab. Fletcher Christian alias Marlon Brando erlag dem Reiz der sinnlichen Maimiti und widersetzte sich Captain Bligh. Der charismatische Hollywoodstar blieb, heiratete die einheimische Schauspielerin Tarita Tumi Teriipaia und kaufte das unbewohnte Atoll Teitiaroa. Bis heute in Besitz der Brando-Familie, erklärt sich so der Name des bezaubernden Luxus-Resorts The „Brando“. Das Luxus-Öko-Resort nimmt nur einen kleinen Teil des Inselreigens ein.
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Die restlichen, ringförmig um die kristallklare Lagune geschlungen, sind Habitat von Feenseeschwalben, Blaufuß-Tölpeln und fetten Coco Crabs. Sie leben in Sicherheit, denn Brandos Vermächtnis galt dem Schutz der unberührten Eilande. Exklusiven Status hatte das Atoll bereits zu altpolynesischen Zeiten. Der Besuch war ausschließlich Mitgliedern des Häuptlingshofes vorbehalten. Und diese schipperten zum puren Vergnügen zu weißem Strand und Salbungen mit Kokosnussöl. Der Transfer über 30 Seemeilen war für die Tahitianer ein Klacks. Hatten ihre Ahnen tausende Jahre früher einen Großteil des Südpazifiks befahren.
Als James Cook vor gut 250 Jahren in Polynesien landete, schwärmte er von ihren Doppelkanus. Die Rümpfe waren mit Holzbrettern verbunden, worauf sich ein Häuschen befand, notierte er. Es schützt bei Tage vor der Sonne und dient des nachts als Schlafstätte. Zudem ließen sich die kiellosen Boote einfach in den Lagunen manövrieren, schrieb er weiter. Gemeint ist der flache Teil des Meeres innerhalb des Barriere-Riffs. Wohlmöglich waren die Worte des englischen Captains die erste Beschreibung eines Katamarans. Was lag also näher, als eine Doppelrumpf-Yacht zu chartern und die Segel vorm Passatwind zu setzen. Unser Törn startet in der Marina von Ra’iatea und führt durch den Archipel der Gesellschaftsinseln….
Vor über 20 Jahren war er als Begleiter einer Leserreise auf seiner ersten Kreuzfahrt auf der c. Columbus. Als Kreuzfahrtskeptiker, der sich nur ungern bekehren ließ, durchlebte er ein Wechselbad der Gefühle. Jetzt kehrte Gerhard von Kapff auf das Schiff zurück, das inzwischen als MS Hamburg für Plantours auf den Weltmeeren unterwegs ist.
Letztlich ist es bei einem Kreuzfahrtschiff wie der Hamburg nicht anders als beim Auto: Die Vorfreude, in einen Oldtimer zu steigen, wird stets auch von einer gewissen Skepsis getragen. Ist das Reisen mit einem 28 Jahre alten Gefährt so bequem wie mit einem neuen Modell? Fehlen am Ende dann doch die vielen reizvollen Ausstattungsvarianten, die es heute gibt? Oder fühlt man sich selbst schon wie ein Oldtimer, wenn man mit Unbehagen realisiert, vor mehr als zwei Jahrzehnten erstmals auf genau diesem Schiff unterwegs gewesen zu sein? Es ist wohl die richtige Zeit für eine Bestandsaufnahme auf einer Fahrt rund um die Azoren und nach Madeira.
Foto: Gerhard von KapffFoto: Gerhard von KapffFoto: Gerhard von KapffFoto: Gerhard von Kapff
Die heute für Plantours fahrende Hamburg hieß 2001 noch c.Columbus. Das 144 Meter lange Schiff mit 15067 Bruttoraumzahl war bis 2012 für Hapag-Lloyd unter anderem in der Karibik unterwegs. Sie stand für gediegene Kreuzfahrten und einen gewissen Luxus. Zumindest empfand der Autor dieser Zeilen das so, der ansonsten mit dem Rucksack Südostasien bereiste und erstmals überhaupt ein Schiff betrat, das keine Autofähre war. Ein Kulturschock also, der dadurch zustande kam, dass dringend ein schreibender Begleiter für die Leserreise der Tageszeitung gesucht wurde und sich kein anderer meldete als der für eine Kreuzfahrt eigentlich untaugliche Sportredakteur. Doch 14 Tage Karibik, wenn auch stets präsent als ständiger Ansprechpartner für eine Gruppe von 31 Lesern – das kann man schon mal machen als junger Mensch.
Umso spannender ist es, jetzt wieder an Bord des Schiffes zu gehen, das schon von Außen ein wenig anders aussieht als einst. Der orange-blaue Doppelstreifen, der sich bei Hapag-Lloyd von Bug bis Heck des Rumpfes zog, ist schmaler und durchgehend gelb. Im Inneren muss man Hinweise auf den früheren Namen c.Columbus bewusst suchen, um hin und wieder auf alte Fotos zu stoßen.
Plantours setzt auf die klassische Kreuzfahrt und versucht erst gar nicht, das gemütliche Schiff zum Partyschiff umzuwidmen. Dennoch hat die große Renovierung 2020 der Hamburg gut getan….
Die erste Hochsee-Yacht von Emerald Cruises, die Emerald Azzurra, positioniert sich in einer interessanten Kreuzfahrt-Nische: Seereisen im eleganten, intimen Rahmen in sonnenverwöhnten Regionen mit spannenden Destinations-Abstechern. Beat Eichenberger hat das Schiff auf einer Fahrt von Dubai nach Maskat unter die Lupe genommen.
Die Emerald Azzurra duckt sich beinahe etwas verloren hinter dem Terminal 2 des Port Rashid in Dubai, wo wir auf das Schiff zusteigen. Hier ist man sich grössere Kaliber gewohnt wie etwa die MSC World Europa, die etwas weiter vorne liegt. Der Grössenunterschied ist auch auf Distanz gigantisch: Hier eine schnittige 5175-BRZ-Megayacht für maximal 100 Gäste, dort ein riesiger 215’000-BRZ-Gigaliner für maximal 6774 Gäste. Zwei Welten, die letztlich jede auf ihre Art unter dem Begriff „Kreuzfahrten“ segeln. Doch dies lässt Julian Burgess, jovialer englischer Kapitän der Emerald Azzurra mit illustrer Karriere bei renommierten Reedereien wie Cunard so nicht gelten: „Das hier ist kein Kreuzfahrtschiff, sondern eine Yacht!“.
Mit ihren Ausmassen bewegt sich die Emerald Azzurra tatsächlich in einem Bereich, in dem sich nur wenige Warmwasser-Megayachten tummeln. Dies ist auch die Nische, in der die australisch-stämmige Scenic-Gruppe, zu der auch Emerald Cruises gehört, im Cruise-Markt ihre Chancen sieht. Gross geworden mit hochkarätigen Flussreisen, stieg Scenic 2019 mit der spektakulären Discovery-Yacht Scenic Eclipse erstmals in das Hochsee-Segment ein. Auch mit der Flussreisen-Marke Emerald Cruises wagte das Unternehmen im Frühling 2022 mit der Emerald Azzurra nun den Sprung aufs offene Meer.
Eine Yacht mit Cruise-Standard
Ein erster Rundgang über die Emerald Azzurra zeigt: Auch eine moderne, intime Megayacht kann mit einer umfassenden und eleganten Kreuzfahrt-Infrastruktur punkten. Auf Deck 3 hinten das luftige Restaurant La Cucina mit Aussenplätzen, vorne die Amici Bar & Lounge und dazwischen die Reception und ein kleiner Shop. Auf Deck 4 vorne eine kleine Observation-Lounge mit Bibliothek und Café-Station, auf Deck 5 hinten ein feiner Infinity-Pool mit Liegen und das Aqua Café, ganz oben herrlich auf Deck 7 gelegen die Sky Bar mit Whirlpool und Liegen. Ganz unten auf Deck 2 befindet sich gar ein kleiner Sauna-, Spa- und Fitness-Bereich mit Frisör. Dieses Deck mündet baulich hinten in eine Marina, eine Plattform für Wassersport und Zodiac-Ausflüge unterwegs. Eine weitere Besonderheit: Fast zu jeder Zeit ist die Brücke auf Deck 6 offen für Besucher, die dem Kapitän und seiner Crew über die Schultern schauen können.
Das Innendesign des übersichtlichen Schiffs ist modern und schnörkellos, die Farbgebung wird von aparten Grau- und Anthrazittönen dominiert. Passend dazu da und dort Glas, Spiegel und silbriges Metall, farbenfrohe Kissen und Blumen sorgen in der Lounge für Kontrapunkte, fehlen jedoch in den Kabinen. Diese sind in sechs Kategorien unterteilt: Die sechs Ocean Staterooms mit Fenster auf Deck 3 sind 17 bis 19 qm gross, die Balcony Suiten auf Deck 4 und 5 weisen 26 bis 28 qm auf, die grössere Suiten auf Deck 5 und 6 zwischen 35 und 67 qm und die zwei Owner’s Suiten auf Deck 6 voraus mit grosser Terrasse gar 110 qm. Alle sind mit jedem Komfort inklusive Kaffeemaschine ausgestattet….
Seit dem Krieg gegen die Ukraine sind Anläufe in russischen Häfen wie in St. Petersburg nicht opportun, mögen sie auch noch so schöne Schätze bergen. Aber gleichzeitig ist es auch die beste Gelegenheit, neue Perlen im Ostseebereich kennenzulernen. Einige Eindrücke von Michael Wolf.
Ein Sonnentag auf der Kurischen Nehrung mit ihren Kieferwäldern und den kilometerlangen Sandstränden. Das Schild verkündet 54 Kilometer bis nach Kaliningrad, Königsberg. Doch plötzlich ist die Straße gesperrt, auch Fußgänger dürfen nicht weiter. Es sind nur wenige Hundert Meter bis zur russischen Grenze. „Bis zum Ausbruch der Pandemie sind wir hier noch häufig durchgefahren“, sagt unser Guide.
Foto: enapress.com
Von einem Aussichtspunkt hoch auf den Dünen geht der Blick auf die russische Seite. In der Mitte einer malerischen Bucht verläuft die Grenze, kein Mensch ist zu sehen. Nur ein Wachturm erhebt sich über die endlosen Wälder – ein Blick ins Niemandsland.
Die Badestrände, das sieht man sofort, liegen auf der anderen Seite der Halbinsel. Denn ganze Familienverbände mit Badetüchern, Schwimmringen und Sonnenschirmen pilgern in diese Richtung. Sie werden mit kilometerlangen Stränden und feinstem Sand belohnt, umrahmt von malerischen Dünen. Kleine Restaurants und Eisbars säumen die Zugangswege, Badespaß wie im Bilderbuch. Ruhig dagegen ist es an diesem Sommertag zur Badezeit in dem kleinen Örtchen Nida. Bunte Hausfassaden säumen die Uferpromenade, Ausflugsschiffe tuckern vor der Küste.
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Einer der prominentesten Gäste des Ortes wohnte am Ende des Ortes, hoch auf einem Hügel. Ein braunes Holzhaus mit blauen Fensterläden und einer schönen Terrasse, umrahmt von einem kleinen braunen Holzzaun und umgeben von mächtigen Pinien. Vor dem Haus wachsen rosafarbene Malven und bunte Cosmos, ein Ort zum Wohlfühlen, zum Nachdenken. Kein Wunder, dass der Schriftsteller Thomas Mann hier etliche Jahre seinen Urlaub verbrachte.
Eine Quelle für Inspiration und Meditation liegt nur wenige Meter entfernt: Italian Views heißt der Aussichtspunkt etwas oberhalb seines Hauses. Es riecht nach Pinien und Sand, wenn man die Augen schließt. Wenn man sie öffnet, sieht man eine Szenerie wie aus einem Gemälde: Eine in der Sonne glitzernde Bucht mit schilfbewachsenen Landzungen, die Silhouetten der Pinien, Kormorane, die ihre weit ausgebreiteten Flügel in der Sonne trocknen. Ein guter Ort, um zu schreiben. Und ein Highlight dieser Kreuzfahrt, die eine gute Mischung aus bekannten Destinationen und relativ unbekannten vereint…
In dem schmalen Flusslauf vor dem kleinen englischen Städtchen Fowey mit seinen alten Kirchtürmen, dem Schloss und den malerischen Fachwerkhäusern wirkt es wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Ultraschnittige schwarz-weiße Linien lassen die Scenic Eclipse wie eine Megayacht aussehen, die sich verfahren hat. Michael Wolf checkte zu einer Kurzreise ein.
Dieses Schiff fällt einfach auf. Die Linien könnten aus einem Design-Lehrbuch stammen. Ein spitz zulaufender langer Bug, stufenartige Decks am Heck. Und auch das Ankommen an Bord löst angenehmes Erstaunen aus.
Foto: enapress.com
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Dunkle Farben und edle Materialien bestimmen das Innenleben der Scenic Eclipse. Möbel, Stoffe und Zubehör sind im übrigen aus nachhaltigem Material. Für das Innendesign zeichnet Karen Moroney verantwortlich, die mit ihrem Mann Glen, der sich eher um das Außendesign kümmert, an der Spitze des 1987 gegründeten australischen Unternehmens sitzt. Beide haben die einstige Busreisefirma in eine der angesagten Kreuzfahrtreedereien im Luxusbereich ausgebaut. Seit 2008 ist Scenic mit eigenen Schiffen auch auf europäischen Flüssen unterwegs, heute sind es mittlerweile 15 geworden.
Und um alles andere auf dem Markt zu toppen, wurde die Scenic Eclipse, das 2019 eingeführte erste Hochseeschiff der Australier, ein Expeditionsschiff, auch mit einem Mini-U-Boot und zwei bordeigenen Airbus-Hubschraubern ausgestattet (dürfen allerdings wegen behördlicher Vorschriften in der Antarktis und einiger anderer Länder nicht fliegen).
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Das in Kroatien gebaute Schiff ist mit seinen 168 Meter Länge und den 22498 BRZ überschaubar, den Passagierzahlen von 229 (in der Antarktis nur 200) steht eine äußerst beachtliche Anzahl von Crew entgegen (176).
Bei einem Rundgang entdeckt man schnell etliche Highlights. Die elegante Scenic Lounge mit ihren Sitzlandschaften, den dunkel gekachelten Gängen und den weißen Orchideen (leider künstlich) hätte man eher auf einem viel größeren Schiff erwartet. Umrahmt wird sie von der langen Rezeption im grauen Marmor-Look und auf der anderen Seite von einer spektakulären bis an die Decke reichenden Bar mit über 100 Whiskeysorten, die vor hellem LED-Hintergrund mattgolden schimmern (und im Reisepreis inkludiert sind). Hier auf Deck 4 schlägt das soziale Herz des Schiffes. Während das Theater und eine hübsche Boutique Richtung Bug liegen, befinden sich auf der Heckseite nach dem kleinen Treppenhaus mehrere Restaurants.
In vielen Details spiegelt sich das Bestreben der Entwickler, Luxus und Komfort zu verbinden. Das geht von den bequemen Ledersitzen im Theater, eine Seltenheit auf Kreuzfahrtschiffen, bis zu den eleganten weißen Lederbänken im Mud room….
Die Fahrt auf einem Viermaster ist für Schiffsliebhaber ein Traum. Wenn die Tour dann auch noch durch die griechische Inselwelt führt und an den Drehorten des ABBA-Musicals Mamma Mia für Stopps anlegt, summt auch unser Autor Gerhard von Kapff mitunter „I have a Dream“ – obwohl der doch gerade wahr geworden ist.
Mamma Mia, was für ein Schiff! Wenn auf der STAR CLIPPER alle 16 Segel gesetzt sind, leuchten die Augen der Passagiere. Bei einigen schwingt sogar ein bisschen Stolz mit. Immerhin haben sie eines davon schwitzend und keuchend selbst nach oben gezogen. Tage darauf werden die Gäste den Wahrheitsgehalt von Seemannslatein hinterfragen, Schiffsromantik spüren und stundenlang Songs von ABBA hören. Wie das zusammenpasst? Ganz wunderbar, denn die STAR CLIPPER, ist auf einer besonders vielfältigen Tour von Istanbul bis Piräus unterwegs.
Foto: Gerhard von Kapff
Fotos: Gerhard von Kapff
Nach dem Start im quirligen Hafen der türkischen Metropole ist ein Seetag geplant. Das ist ideal, denn es ist nun genügend Zeit, einen der wenigen Viermaster auf den Weltmeeren für Kreuzfahrer etwas genauer zu erkunden. Man muss dabei ein wenig achtgeben, denn überall liegen zusammengerollte Taue, Segel oder man kann sich an den Querbalken eines Masts den Kopf anstoßen. Zusammengefasst: Die STAR CLIPPER ist eines dieser Schiffe, von denen man schon als Kind beim Lesen von Abenteuerromanen träumte. Eines, das seine Gäste in manchen Momenten in die Zeiten zurückkatapultiert, als die Seefahrt noch ein Wagnis war, der Wind den Kurs bestimmte und ein aufmerksamer Matrose im Krähennest eine Lebensversicherung sein konnte.
Heute sieht die Welt ein wenig anders aus – generell, und auch an Bord. Während in früheren Zeiten die Bequemlichkeit und ein gut gefüllter Weinkeller allenfalls für den Kapitän und eine Handvoll Offiziere vorgesehen waren, wollen die maximal 166 Gäste heutzutage ebenfalls verwöhnt werden. Die STAR CLIPPER ist daher ebenso wie die baugleiche STAR FLYER dem Zeitgeist angepasst und mit Annehmlichkeiten wie Swimmingpools sowie gut eingerichteten und erstaunlich geräumigen Kabinen ausgestattet. Selbstredend gibt es auch keine Messe, in der das Einheitsessen aus der Kombüse in Blechteller geschöpft wird, sondern ein stilvolles und maritimes Restaurant, in dem schon die Bullaugen für Schiffsambiente stehen.
Die Gäste sollen die Romantik des Seefahrens hautnah spüren. Daher liegen die Schiffe meist auf Reede, die Kreuzfahrer werden mit Tenderbooten an Land gefahren. „Ein Schiff gehört auf das Meer und nicht in den Hafen“, sagt der Star Clippers-Eigner Mikael Krafft. Wer die STAR CLIPPER beispielsweise von den Mauern der Felsenfestung vor der Insel Limnos in der tiefblauen Ägäis liegen sieht, erkennt, was der Reeder meint. Majestätisch sieht sie aus, ganz einsam in der Weite des Meeres…
Die junge Expeditionskreuzfahrtreederei Swan Hellenic nimmt ihr zweites Schiff in Betrieb. Michael Wolf schaute sich die neue SH VEGA bei der Taufe in Helsinki und einer Einführungsfahrt an.
Die blaugrüne Farbe der SH VEGA leuchtet schon von weitem: In der Helsinki Shipyard (an diesem Ort wurde übrigens auch die Europa gebaut und 1999 abgeliefert) liegt sie an diesem 11. Juli abfahrbereit am Kai. Es ist die Farbe, die schon seit den 50er Jahren die Schiffe der Traditionsmarke Swan Hellenic schmückten. Fast blau, wenn die Sonne scheint, dunkeltürkis beim Reflektieren im Wasser.
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Dazu ein etwas bulliger Bug, der erkennen lässt, wo die Reisen hingehen: in polare Gewässer, ausgestattet mit der auch im heutigen Expeditionsbereich seltenen hohen Eisklasse PC5.
Andrea Zito, CEO von Swan Hellenic, übernahm mit einer Investorengruppe vor zwei Jahren die Marke, und kann heute nach der 2021 abgelieferten SH MINERVA bereits sein zweites Expeditionsschiff in Empfang nehmen.
„Cultural Expedition Cruising“ nennt er bei seiner Taufrede das Konzept der Reederei. Also Reisen abseits der bekannten Routen, zu Zielen mit ursprünglicher Kultur. Bis zu 8000 Seemeilen oder 40 Tage könne man autark mit der SH VEGA unterwegs sein.
Es sind Reisen, die das zum Vorschein bringen sollen, was man bei anderen Kreuzfahrten nicht sieht. Motto: „See what others don‘t“…. Das Ganze ohne steifen Luxus oder Schnörkeleien.
Ebenso wie die Stimmung bei dieser Taufe: Relaxed und heiter. Ein Geistlicher segnet das Schiff, eine kleine Band musiziert, Werftchef Jonas Packalén gibt dem Schiff die guten Wünsche auf den Weg. Die Taufpatin, Zitos Ehefrau Patrizia, die selbst im Cruisebusiness tätig ist und deren Vater schon Hoteldirektor bei Costa war, lässt die Flasche am Bug zerplatzen.
Mit anwesend auch Alfredo Spadon, SVP Global Sales und Marketing von Swan Hellenic mit Sitz in Düsseldorf der daran arbeitet, eine globale Vertriebsstruktur mit Büros in u.a. Sydney, Hongkong, Ft. Lauderdale, London und Düsseldorf aufzubauen.
Die SH VEGA ist von außen ein kleines Schiff mit ihrer nur 113 Meter Länge. Aber innen ist man überrascht über den enormen Platz und die zahllosen Aussichtsmöglichkeiten auf die Natur.
Der Eingangsbereich auf Deck 4 empfängt den Gast mit hellen Chaiselongues, einigen Holzskulpturen, einem offenen Treppenhaus und zwei Panoramaaufzügen. Die Rezeptionisten teilen sich drei kleine Stände im Holzlook.
Bereits hier fallen auch die über das gesamte Schiff verteilten beachtenswerten Werke junger russischer Künstler auf wie die runden vier „Mondphasen“ von Evgenia Tarasova. Kunstwerke, die sich meist mit der Natur beschäftigen.
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Auf demselben Deck findet sich das das Swan Restaurant in hellen Grautönen mit seinen Raumteilern im skandinavischen Holzlook und großen Fenstern und vielen Zweiertischen. Ein Mittelteil mit Vierertischen und Bänken ist indirekt beleuchtet. Seitlich liegt eine Theke für Vorspeisen-Buffets, serviert wird à la carte.
Executive Chef Avhier Singh präsentiert täglich neue abwechslungsreiche Menüs, die original italienischen und asiatischen Fusionsgerichte wurden von den Sterne-Köchen Andrea Ribaldone und Sang Keun Oh speziell für Swan Hellenic kreiert und liegen auf höchstem Niveau.
Das Geschirr ist zeitlos elegant in weiß (Bauscher), die modernen Gläser von Stölzle. Dass auf den hölzernen Salz- und Pfefferstreuern der Löwe der französischen Automarke Peugeot prangt, ist keine Schleichwerbung: Die Firma stellt auch tatsächlich diese exklusiven Accessoires her…
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