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Kiel: Kreuzfahrt- und Fährterminal wird Impfzentrum

Bei der Nutzung sind Kreuzfahrtterminals sehr vielseitig. In Kiel wurde beim Bau der drei großen Terminals Ostseekai, Schwedenkai und Norwegenkai von Beginn an auf eine multifunktionale Nutzung wert gelegt.

Das Ziel war eine möglichst ganzjährige Nutzung zu erreichen. Da in Kiel die Kreuzfahrtsaison in der Regel von April bis Oktober geht, sollte so der Leerstand der teuren Immobilien im Winter vermieden werden.

Neben Veranstaltungen können die Bauwerke auch in Sonderlagen eingesetzt werden. In diesem Jahr ist es die Corona-Krise.

Der Fähr- und Kreuzfahrtterminal Schwedenkai des Seehafens Kiel wird ab Januar auch die Rolle als Impfzentrum übernehmen. Wenn die Zulassung für den Impfstoff gegen Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorliegt, soll auf dem Terminal in der Kieler Innenstadt mit der Impfung begonnen.

Foto: Frank Behling

Der Schwedenkai ist damit Kiels erstes Impfzentrum. Dort könnten bereits Anfang Januar erste Impfungen durchgeführt werden, teilte die Stadt Kiel mit. Genutzt wird dafür die Passagierabfertigungsebene im Obergeschoss. In dem umgebauten Impfbereich des Schwedenkais können zukünftig zeitgleich sieben Personen geimpft werden. Die Kieler Feuerwehr koordiniert den Ablauf vor Ort.

Durch die Umgestaltung der Abfertigungsebene werden Passagiere der Stena Line zukünftig nach dem Betreten des Terminals direkt zum Schiff geleitet. Die Abfertigung der Fähren der Stena Line wird dadurch nicht beeinträchtigt. Da während der Corona-Krise das Passagieraufkommen auf der Göteborg-Route ohnehin geringer geworden ist, kommt es für Reisende mit Ziel Göteborg auch nicht zu Wartezeiten. „Die Abfertigung der Stena Line wird durch das Impfzentrum nicht beeinträchtigt“, sagt Ulf Jahnke vom Seehafen Kiel.

Der Schwedenkai ist bereits seit Sommer auch Teststation für Reiserückkehrer. Tausende Urlauber haben sich dort seit Juli an mobilen Teststationen einem PCR-Test unterzogen.

Im Winter 2015/2016 konnte der Seehafen bereits bei anderen Notlage aushelfen. Damals stellte man den Ostseekai während der Flüchtlingskrise als Notunterkunft bereit. In dem Terminal wurden von Hilfsorganisationen Geflüchtete betreut, bevor sie in kleinen Gruppen mit der Stena Line nach Schweden transportiert wurden. FB