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Klimahaus zeigt bis in den Sommer ein ungewöhnliches Kunst-Wissenschafts-Projekt

Pressemitteilung

Wie klingt eigentlich singendes Meereis? Welche Geräusche machen Strömungen in der Arktis? Und welche Töne verursachen Eisberge, wenn sie aufeinandertreffen? Dies alles können Besucher im Klimahaus Bremerhaven seit dem 10. April im „Polar Sounds Portal“ erfahren. Das Portal im Stile einer begehbaren Telefonkabine bietet viele Klänge der Arktis und Antarktis. Es steht offen zugänglich auf der Galerie über der Landschaftstreppe und ist im Eintrittspreis enthalten. „Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2021 bis 2030 zur Dekade der Ozeane erklärt und wir möchten mit diesem ungewöhnlichen Exponat unseren Besuchern in den nächsten drei Monaten einen Zugang zur polaren Forschung geben“, stellt Dr. Susanne Nawrath vom Klimahaus Bremerhaven das „Polar Sounds Portal“ vor.

Das „Polar Sounds Portal“ macht erlebbar, was Wissenschaftler seit vielen Jahren erforschen: den Schall der Ozeane. Denn von allen Sinneseindrücken ist der Schall derjenige, der sich in den Ozeanen am weitesten ausbreitet. Aus diesem Grund sind akustische Methoden ein wichtiges Instrument, das Forschende einsetzen, um die Polarmeere und die darin existierende Artenvielfalt besser zu verstehen.

„Die Untersuchung der Geräuschkulisse der Meere verrät viel über den Zustand der Ozeane“, erklärt Dr. Ilse van Opzeeland, vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Ihre Arbeitsergebnisse bilden die Basis für das „Polar Sounds Portal“.

„Wir haben uns gefragt, was wir mit diesen Daten tun können, außer sie wissenschaftlich auszuwerten. Wie teilen wir diese fremden Klänge mit dem Rest der Welt?“ beschreibt Dr. Geraint Rhys Whittaker, künstlerischer Forscher am Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg (HIFMB) den Impuls für das „Polar Sounds Portal“. Zusammen mit dem AWI hat das HIFMB dann einen ungewöhnlichen Weg beschritten: Die insgesamt 103 angebotenen Tonspuren sind künstlerische Interpretationen von Walgesängen, Robbenrufen, Eisbewegungen und anderen Geräuschen. Ein Blick in das beiliegende Telefonbuch verrät den Besuchern mehr über die Künstler und Kompositionen aus über 30 Ländern sowie über das ursprüngliche Geräusch, das jeweils zugrunde liegt.

„Das „Polar Sounds Portal“ gehört zum Rahmenprogramm der noch bis November 2025 laufenden Sonderausstellung KLIMA_X, die sich mit Klimakommunikation und -emotionen beschäftigt“, ordnet Dr. Susanne Nawrath das neue Ausstellungsexponat ein.

Text: PM Klimahaus Bremerhaven, Foto: Katiza Tizay / Klimahaus Bremerhaven