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Kreuzfahrer: Abwracker steigern die Kapazitäten

Die starke Nachfrage nach Kapazitäten für das Recycling von Schiffen hat jetzt auch für eine Steigerung der Kapazitäten der Branche geführt. Das türkische Abwrackzentrum in Aliaga an der Ägäis hat durch Auftragseingänge die Kapazität erhöht, das teilte ein Sprecher der Vereinigung der türkischen Abwrackwerften am Freitag mit. Die Kapazitäten wurden im zweiten Halbjahr deutlich erhöht, wie Kamil Onal am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte. Onal ist Vorstand der Ship Recyclers Association der Türkei. 

22 Firmen haben in Aliaga 28 Liegeplätze für den Abbruch von Schiffen. Die Zahl der Mitarbeiter wurde von 1500 auf 2500 erhöht. Die Kapazitäten beim Abbruch seien durch die Auftragseingänge in den letzten Wochen in diesem Jahr erstmals auf 1,1 Millionen Tonnen Stahl gestiegen. 

Im vergangenen Jahr hatten die Unternehmen in Aliaga nur Schiffe mit einem Gewicht von 700.000 Tonnen Stahl verwertet. Fünf Kreuzfahrtschiffe liegen aktuell in Aliaga in der Bearbeitung. Mehrere Schiffe sind in einer Warteschleife. „Wir versuchen, die Krise in eine Chance zu verwandeln“, sagte Onal.

Die Verschrottung eines Kreuzfahrtschiffes benötigt nach Onals Worten in Aliaga etwa sechs Monate. Das liegt an den Kapazitäten und der sehr komplexen Bauweise. In Aliaga werden internationale Mindeststandards zum Arbeitsschutz und Umweltschutz eingehalten. 

Die Monarch und die Sovereign von Pullmantur machten den Anfang im Juli. Inzwischen ist von der „Monarch“ etwa ein Drittel des Schiffes abgewrackt. Die Carnival-Schiffe Carnival Fantasy und Carnival Inspiration sind auch bereits im Abwrackprozess. Die Anfang September auf den Strand gefahrene Carnival Imagination wird im Oktober begonnen. Vor Cadiz ankert derweil die Carnival Fascination und wartet. Auch dieses Schiff wurde bei Carnival aus der Flotte genommen. 

Grund für den Stau vor dem Abwrackstrand von Aliaga ist die Auslastung. Neben den Kreuzfahrern sind auch noch eine Vielzahl von Massengutfrachtern, Containerschiffen und sogar zwei Bohrinseln dort in Arbeit. Allein deshalb wollen die Abwracker die Kapazitäten weiter steigern, so der Verband. FB