Mit Knut Kloster ist ein Pionier der modernen Kreuzfahrt und Mitbegründer der Norwegian Cruise Line Holdings Ltd. Am 20. September im Alter von 91 Jahren verstorben. 1929 in Oslo geboren, wurde Kloster schon 1959 Chef der 1924 von seinem Großvater Lauritz Kloster gegründeten familieneigenen Reederei. Er bemühte sich, das Angebot des Unternehmens breiter aufzustellen, und erweiterte den Betrieb mit einem Passagierschiff, das Reisen zwischen Gibraltar und Spanien anbot. Eines Tages lud ihn der israelische Unternehmer und spätere Carnival-Gründer Ted Arison nach Miami ein, um sich die Häfen anzuschauen und seine Sunward in die Karibik zu verlegen. Bald darauf wurden von Knut Kloster und dem wenig später wieder ausgeschiedenen Ted Arrison die Norwegian Caribbean Lines gegründet. Im Dezember 1966 begann mit der ersten Rundreise von dem damals noch im Bau befindlichen Hafen Miami in Florida nach Nassau auf den Bahama eine neue Ära der Kreuzfahrt. 1970 setzte die Norwegian Cruise Line bereits vier Schiffe zu Karibik-Kreuzfahrten ein. Mit Great Stirrup Cay gründete sie in den 1970er Jahren die erste private Insel der Branche und die 1979 angekaufte France war nach ihrem Umbau zur Norway das erste Megaschiff, das die Karibik anlief. Bekannt als „Titan“ der Branche wurde Knut Kloster, der u.a. im Jahr 2000 auch das 2003 weiterverkaufte Residenzschiff The World initiiert hatte, vor allem wegen seines besonderen Charakters geschätzt; er war fest davon überzeugt, dass dauerhafter kommerzieller Erfolg ebenso auf sozialer und ökologischer Achtsamkeit beruht wie auf finanzieller Verantwortung. Mit multinationalen und -kulturellen Besatzungen entwickelte der Absolvent des Massachusetts Institute of Technology (MIT) an Bord seiner Schiffe eine Kultur der Integration und des Verständnisses. Für seine Bemühungen erhielt er von den Vereinten Nationen die Erlaubnis, ihre Flagge am Mast der Norway zu setzen. „Knut war ein Pionier unserer Branche und seiner Zeit absolut voraus“, würdigte Frank Del Rio, Präsident und CEO der Norwegian Cruise Line Holdings, den Verlust „dieses „Visionärs, der nicht nur unser Unternehmen, sondern auch unsere gesamte Branche zum Leben erweckt hat“. Er habe jede Gelegenheit genutzt, Vorreiter zu sein und neue Grenzen zu durchbrechen. Über die Kreuzfahrt hinaus engagierte er sich weltweit mit sozialen, kulturellen, humanitären und ökologischen Projekten. Mit „Stolz und Verantwortungsbewußtsein“ wolle man die Vision von Knut Kloster weiter führen, versprach Del Rio. So werde man nicht nur die Haupthalle des neuen Terminals im Hafen PortMiami (Pearl of Miami) zu seinem Gedenken als „Kloster Hall“ einweihen sondern auch den „Knut Kloster Team Member Award for Innovation“ ins Leben rufen, eine mit 10.000 Dollar dotierte Auszeichnung, die jährlich an ein Mitglied des Teams an Bord oder an Land verliehen wird, das den Innovationsanspruch des Unternehmens weiter mit Leben füllt. JPM