Silversea Cruises plant für den Neubau Silver Moon ein kulinarisches Rundumprogramm passend zu den Destinationen. Die Idee besticht mit ausgewogenen Komponenten und ist exzellent abgeschmeckt, findet Peggy Günther, die auf der ersten Testreise dabei war.
„Ihr rollt den Reis erst zwischen euren Fingern zu einer Kugel und steckt diese dann einfach in den Mund“, sagt Nicole Ponseca und lächelt in einige panische Gesichter an der mit Palmenblättern ausgelegten Tafel. Handsanitizer? Fehlanzeige. Die Gäste haben ihre Hände in einer Schale mit Zitronenwasser gewaschen, das muss reichen. Auf dem Tisch türmen sich frische Früchte, gegrillter Oktopus, gesottener Schweinebauch, frittierte Garnelen. Gegessen wird all das mit den Händen, wie es bei einer traditionellen philippinischen Feier üblich ist. Nur der Nachtisch – selbstgemachtes Eis – wird zum Glück in einem Becher gereicht.

„Klar würde ich da mitmachen“, sagt ein deutscher Silversea-Stammgast, als er von diesem Ausflugsangebot hört, das zum S.A.L.T.-Programm gehört. Das Akronym steht für „Sea and Land Taste“ und startet mit der Jungfernfahrt der Silver Moon im August 2020. Das Schiff bekommt eine Showküche und ein Restaurant, in denen die Spezialitäten der Region, in der sich das Schiff gerade befindet, an Bord präsentiert werden. Außerdem sind kulinarische Landausflüge geplant, die den Passagieren die Destinationen auf authentische Weise nahebringen sollen.




„Wir haben in den letzten 18 Monaten S.A.L.T. entwickelt, weil wir einen demografischen Wandel verzeichnen“, erklärt Barbara Muckermann, Chief Marketing Officer von Silversea Cruises. Zwar gehören rund 60 Prozent der Passagiere weiterhin zur Generation der Babyboomer mit einem Durchschnittsalter von 64 Jahren, aber der Anteil der jüngeren Passagiere mit einem Durchschnittsalter von 46 Jahren liege auch schon bei 20 Prozent, Tendenz steigend. Über alle Altersklassen hinweg lieben Silversea-Passagiere die gastronomische Kultur und das Essen wird als Schlüssel angesehen, um die Seele einer Destination zu erfassen.




S.A.L.T. ist ein Programm für Kreuzfahrt-Repeater: Wer schon einmal in Rom war, möchte vielleicht nicht wieder zum Kolosseum, sondern fährt auf den Markt. Wenn das Programm gut ankommt, ist auch eine Ausweitung auf den älteren Schiffen Silver Muse und Silver Spirit denkbar. Muckermann schätzt, dass bis zu zehn Prozent der Gäste das Programm intensiv nutzen werden. Sie entscheiden sich für die kulinarischen Ausflüge, gehen in das Spezialitätenrestaurant mit lokaler Küche und besuchen die Kochkurse an Bord. Prinzipiell soll das Angebot kostenlos sein, nur wenn der Andrang zu groß wird, könnte es sein, dass die Kurse mit einer Gebühr versehen werden. Denn es wird nur 22 Plätze im S.A.L.T. Lab geben.

„Da die Silver Muse bereits die größte Anzahl an Restaurants für diese Schiffsgröße hat, besteht Luxus für uns nicht darin, ein weiteres Restaurant hinzuzufügen, sondern Gastronomie erlebbar und verstehbar zu machen“, ergänzt Muckermann. Für die Kriegsgeneration bedeute Luxus, dass sie einen gleichbleibenden Standard an Qualität und Gerichten vorfinde – vom Kaviar über den Hummer bis hin zum Beef Wellington. Das liege einfach an ihrem Erfahrungshorizont, der sie in dieser Hinsicht konservativer hat werden lassen….
Fotos: enapress.com, Peggy Günther, iStock