Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. Seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel reißen die schlechten Nachrichten aus der Region rund um die arabische Halbinsel nicht ab. Jetzt gerät auch der Persische Golf wieder in den Fokus. Die USA haben für alle Stützpunkte in der Region die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Und auch zusätzliche Schiffe und Flugzeuge wurden in die Region geschickt, die als beliebtes Winterrevier für Kreuzfahrten aufgebaut wurde. Am Freitag gab das US-Verteidigungsministerium die permanente Stationierung zweier Marine-Verbände mit zusammen über zwölf Schiffen, darunter einem Flugzeugträger und sechs Zerstörern bekannt. Im Golf von Oman und im Persischen Golf ist seit Mitte Juli der Flugzeugträger Theodore Roosevelt im Einsatz. Die Abraham Lincoln wird nach einer Mitteilung des Pentagons als zweiter Flugzeugträger aus dem Pazifik in die Region an der Arabischen Halbinsel geschickt. Die Kreuzfahrtreedereien haben bereits ein waches Auge auf die Entwicklung in der Region. Nachdem bereits das Rote Meer und der Golf von Aden aus den Fahrplänen genommen wurden, könnte dieses Schicksal auch dem Persischen Golf drohen. Noch wird bei den Reedereien aber die Lage beobachtet und täglich neu bewertet. Für die Reedereien sind das keine guten Nachrichten. So müssen sie bereits die dreimal längere Anfahrt der Schiffe kalkulieren. Seit den Angriffen der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer und dem Golf von Aden wird der Weg um Südafrika für die Fahrt ins Winterrevier genutzt. Bei den Kunden scheint die Nachfrage nach Reisen im Orient für den kommenden Winter deutlich hinter den Kanarischen Inseln, Mittelmeer und Karibik zurückzufallen. Ein Indiz sind die bereits fallenden Preise für Kreuzfahrten ab Dubai. Die Marke von 100 Euro pro Tag in der günstigsten Kabinenkategorie wird bereits reihenweise unterboten. Inzwischen haben alle großen Reedereien Angebote für Reisen ab Dubai für 600 Euro pro Person und Woche aufgelegt. Damit rutscht der Persische Golf auf einigen Abfahrten unter auf das Preisniveau der Kanaren. Deutlich preisstabiler sind nur die Reisen in der Karibik und in Westeuropa. Beim Marktführer AIDA hatte man das vermutlich 2023 schon kommen gesehen, als die große AIDAcosma im Orient durch die kleinere AIDAprima ersetzt wurde. Die beiden Flaggschiffe AIDAcosma und AIDAnova bleiben im Winter 2024/25 in Europa. Die AIDAnova fährt ab Hamburg, während die AIDAcosma im Herbst von Palma de Mallorca zu den Kanarischen Inseln wechselt. FB
Fotos: Frank Behling