Richtig nachgerechnet hat es wahrscheinlich noch niemand. Aber der geschätzte Gesamtwert von Kunstgegenständen, die sich gegenwärtig an Bord der über 450 Kreuzfahrtschiffe auf den Weltmeeren befinden, dürfte sicher die Milliardengrenze weit übersteigen. Michael Wolf recherchierte.
Schwarzer Rumpf, weiße Aufbauten, rote oder gelbe Schornsteine – so präsentierten sich die ersten Oceanliner. Über 100 Jahre lang waren sie die einzigen regelmäßigen Verbindungsmöglichkeiten für Menschen zwischen den Kontinenten und auch immer Aushängeschilder für die Kunststile der entsprechenden Zeit, von außen wie von innen.
Die goldene Ära der luxuriösen Schiffe der zwanziger und dreißiger Jahre ist besonders gut dokumentiert im „Escal’Atlantic“, einem in den ehemaligen deutschen U-Boot-Bunkern im französischen St. Nazaire eingerichteten sehenswerten Museum. Vor allem Objekte der legendären „French Lines“ sind hier zu sehen wie Lack- und Wandmalereien zeitgenössischer Künstler von der Normandie und der France (Jean Dunand), ein kompletter Musiksalon der Liberté, Glasmalereien von Auguste Labouret, Glaskreationen von René Lalique oder fein gearbeitete Wandkoffer von Vuitton.
Kunst an Bord war von jeher ein wichtiges Thema. Sie verkörperte den Geist der Zeit, den Chic der jeweiligen Reederei.
Mit der Demokratisierung der Kreuzfahrt wurden schnell andere (Kunst)-Töne angeschlagen. Der schon fast legendäre amerikanische Schiffsarchitekt Joe Farcus, der auch den charakteristischen roten Flügelschornstein von Carnival entworfen hat, steht für den Einzug von schrillen Farben, überdimensionalen Skulpturen und Gemälden…
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Fotos: enapress.com,
Foto mit Giraffe: Royal Caribbean International, Michel Verdure