Konzept für Flusskreuzfahrtschiff der Zukunft im Fokus
Nach der erfolgreichen Überführung hat die zur Meyer Werft gehörende Rostocker Neptun Werft mit der am 25. März erfolgten Übergabe der beiden Schwesterschiffe Viking Gymir und Viking Egdir an die in Basel ansässige Reederei Viking River Cruises die letzten beiden Flusskreuzfahrtschiffsneubauten ihres derzeitigen Auftragsbestandes abgeliefert. Damit endet zunächst die langjährige Zusammenarbeit zwischen Werft und Reederei, die 2010 mit dem Auftrag für ein einziges Flusskreuzfahrtschiff startete. Mit 65 Einheiten bilden diese Longships nach Werftangaben die längste Serie von Flusskreuzfahrtschiffen weltweit.
„Zum Abschluss der Serie haben wir mit der Viking Gymir und Viking Egdir noch einmal zwei tolle Schiffe gebaut“, sagt Neptun Werft-Betriebsleiter Lars-Gunar Klasen nicht ohne Stolz. So ist das Duo mit einem hybriden Antriebssystem ausgestattet, d.h. eine Kombination aus Diesel-Motoren und Batterien. In der Vergangenheit waren insgesamt fünf Dieselmotoren für die Energieerzeugung auf den Schiffen dieser Serie installiert. Darunter ein Not- und Hilfsdiesel. Diese beiden Motoren wurden durch Batterien ersetzt und stellen zukünftig den Notbetrieb sicher. Außerdem können sie benötigte Energie bei Lastspitzen abdecken. Die Motoren werden damit im optimalen Bereich betrieben und verbrauchen so weniger Kraftstoff und erzeugen weniger Abgas.
Die Corona-Pandemie und der momentane Stillstand der Flusskreuzfahrtflotte in Europa sorgen derzeit für deutlich weniger Nachfrage nach neuen Schiffen. Der Neptun Werft, die in diesem Segment über viele Jahre hinweg zu den Weltmarktführern gehörte und zudem auch die Maschinenraummodule für die Kreuzfahrtschiffsneubauten der Meyer Werften in Papenburg und Turku zuliefert, fehlt damit in den kommenden Jahren viel Arbeit.
„Wir müssen uns deshalb an die neue Situation anpassen und die Werft schnellstmöglich darauf einstellen“, so Klasen. Aktuell laufen Verhandlungen zwischen der Werftleitung, dem Betriebsrat und der IG Metall, um die Werft schlagkräftig für die Zukunft aufzustellen und die Belegschaftsgröße an die neuen Marktbedingungen anzupassen. Sie hofft, die erfolgreiche Partnerschaft mit Viking River Cruises fortsetzen zu können, sobald sich der Markt wieder erholt. Dafür arbeitet man bereits intensiv an neuen innovativen Konzepten für emissionsarme und umweltfreundliche Flusskreuzfahrtschiffe der Zukunft. JPM