nicko cruises setzt auf den im April beginnenden 2. Restart
Nachdem einige schon für März geplante Flusskreuzfahrten mangels der dafür notwendigen Planungssicherheit abgesagt werden mussten, sieht sich der zur portugiesischen Mystic Invest-Gruppe gehörende Stuttgarter Veranstalter nicko cruises jetzt für den Anfang April geplanten zweiten Neustart seit den im vergangenen Jahr eingeführten Pandemie-bedingten Restriktionen gut gerüstet, um von der derzeit guten Buchungs-Nachfrage profitieren zu können.
„Die Leute wollen reisen, das sehen wir ganz deutlich“, sagte nicko cruises-Geschäftsführer Guido Laukamp am 10. März bei einer virtuellen Pressekonferenz anlässlich der ebenfalls erstmals virtuell veranstalteten Reisefachmesse ITB. Eine Prognose über das zu erwartende Buchungsaufkommen wollte er allerdings nicht wagen, da die Verunsicherung über Lockerungen für die Branche von der Politik „unverantwortlich lange hochgehalten“ würden. Von der nächsten (am 22. März) stattfindenden Bund-Länder-Konferenz erwartet Laukamp endlich Lösungen und Lockerungen für den Tourismus, die nach seiner Einschätzung „längst überfällig“ seien. Wenn diese ausblieben, könnte das die aufkommende Buchungslaune ausbremsen, warnte er. Ebenso enttäuscht zeigte er sich von der holprig anlaufendenden Impfaktion, bei der sich mit einer Durchimpfungsquote von nur fünf Prozent in der deutschen Bevölkerung ein „trauriges Bild“ abzeichne. Da sei Deutschland „leider sehr weit hinten dran“, kritisierte er. Vor diesem Hintergrund schließe man bei nicko eine generelle Impflicht aus.
Es sei offensichtlich zu wenig durchgedrungen, dass die Schiffe durch die hohen Hygiene-Standards an Bord mit entsprechenden Abstandsregeln, dort durchgeführten Kontrollen und Tests – u. a. kostenlose COVID-19-Tests bei der Einschiffung, zusätzliche Reinigungszyklen sowie permanente ärztliche Betreuung und reduzierte Gästezahl etc. vergleichsweise sichere Orte seien. Bei nicko profitiere man auch von den Erfahrungen, die man seit dem bereits am 1.6.2020 als erstes Kreuzfahrtunternehmen weltweit durchgeführten ersten Neustart sammeln konnte. Ergebnisse der aktuellen Reiseanalyse haben gezeigt, dass für die Kunden eine Geld-zurück-Garantie für abgesagte Reisen, klare Rücktrittsbedingungen und hohe Hygienestandard hohe Priorität genießen.
Bei nicko cruises habe man auf die Kundenwünsche reagiert und vieles getan, um die Reisen sicherer und attraktiver zu machen und die Planung zu erleichtern. Dazu gehören die gesetzliche Geld-zurück-Garantie (innerhalb von 14 Tagen) und das 10-Punkte-Hygienekonzept. Außerdem können eine Flex-Option mit kostenfreiem Umbuchungsrecht und eine Vollschutz-Rücktritts-Versicherung mit Corona-Leistungen hinzu gebucht werden.
Wie bereits von uns angekündigt, erfolgt der Start in die Saison 2021 mit einer am 10. April beginnenden 11-tägigen Kanaren-Reise des Expeditionskreuzer-Neubaus World Voyager, einem modifizierten Schwesterschiff der World Explorer, der nicko cruises-Schwestergesellschaft Mystic Cruises. Wegen der speziellen Vorgaben für die Aus- und Einreise in Marokko und die kabotageähnlichen Bedingungen für das Anlaufen von Häfen der Kanaren-Inseln wird auf die ursprünglich vorgesehenen Anläufe in Tanger, Casablanca und Madeira verzichtet und ausschließlich Teneriffa, La Palma, El Hierro, La Gomera, Fuerteventura, Lanzarote und Gran Canaria besucht. Zu den Highlights dieses über SCR-Katalysator und modernste Abfall-Behandlungseinrichtungen verfügenden Schiffes gehört auch eine Westeuropareise, die von Lissabon nach Hamburg führt, zu der ein Abstecher nach Galizien und auf die Themse mit Passage der Londoner Tower Bridge gehören. Im Herbst d. J. nimmt das Schiff von Madeira erstmals Kurs auf die Azoren, wobei auf der achttägigen Rundreise die vier Azoren-Inseln Sao Miguel, Graciosa, Pico und Santa Maria angesteuert werden. Ab November bis März 2022 ist das Schiff dann auf fünf Routen in der Karibik unterwegs.
Als zusätzliches Hochseeschiff und neues Flaggschiff des seit März als Mitglied der Cruise Lines International Association (CLIA) Europe angehörenden Stuttgarter Unternehmens kommt ab 10. Mai dieses Jahres die im Oktober letzten Jahres aus der CMV-Konkursmasse für 9,5 Mio. Euro ersteigerte Vasco da Gama unter portugiesischer Flagge in Fahrt. Das 1993 erbaute und zuletzt 2015 und 2017 aufwändig renovierte Schiff wird derzeit bei der Lisnave Werft für einen zweistelligen Millionenbetrag umgebaut, wobei ein Viertel der Auftragssumme in das Upgrade des Passagierbereiches fließt. Dabei geht es nicht nur um neue Farben, Teppiche, Sessel und Sofas sowie Glasschutz für die Badewannen und neue TV-Geräte in allen Kabinen, sondern auch um ein komplettes Make-Over aller 29 Suiten. Auch die Technik erhält im Sinne der Nachhaltigkeit ein Upgrade. So wird u.a. die mit schwefelarmen Gasöl (MGO) betriebene dieselelektrische Maschinenanlage mit SCR-Katalysatoren nachgerüstet und auf TIER III-Level gebracht und eine neue biologische Abwasser-Aufbereitungsanlage von Martin Systems installiert, die ohne Chemikalieneinsatz auskommt und die neuesten internationalen Anforderungen erfüllt.
„Wir folgen damit dem Trend zu nachhaltigen und zukunftsorientierten Reisen“, so Laukamp, der in der mit 550 Crewmitgliedern und 1000 Gästen zu betreibenden Vasco da Gama, die flexible Essenszeiten und freie Platzwahl in fünf Restaurants bietet und über zwei Pools – davon einer mit Glasdach – verfügt, ein „Schiff für alle Zielgruppen“ sieht. So verfügt das u.a. mit Dialyse-Station ausgestattete Schiff auch über Einrichtungen und Programme für Kinder und Familien. Sämtliche 12 Reisen zwischen Mai und September dieses Jahres beginnen oder enden entweder in Hamburg, Bremerhaven oder Kiel. „Mit den An- und Abfahrten aus Deutschland gehen wir auf die Bedürfnisse und Wünsche unserer Gäste nach sicherer und bequemer An- und Abreise in diesen aktuellen Zeiten ein“, so Laukamp. Darüber hinaus werden aktuell besondere Einführungspreise aufgerufen. Bei Buchungen für zwei Erwachsene werden Familien Zusatzbetten oder die angrenzende Kinderkabine kostenlos überlassen, Singles mit Kind erhalten eine Kinderermässigung von 50 Prozent und Alleinreisende zahlen einen Alleinnutzungszuschlag von nur 15 Prozent für die Doppelkabine. Bei Buchung bis zum 31. März soll zudem ein Einführungsrabatt von 20 Prozent gewährt werden.
Auf dem Fluss erfolgt der erneute Restart nunmehr am 16. April mit der im letzten Jahr nicht mehr zum Einsatz gekommenen neuen nickoSPIRIT, die dann in Frankfurt/Main zu einer achttägigen Rundreise über den Rhein und seine Nebenflüsse startet, auf der mit Amsterdam, Rotterdam und Nimwegen auch drei niederländischen Häfen angesteuert werden. Die ursprünglich bereits am 12. April mit der Belvedere vorgesehene achttägige Donau-Rundreise ab Passau musste wegen der nicht erreichten Mindestanzahl von Teilnehmern abgesagt werden. Auf dem Douro soll zusätzlich der 2017 erbaute und für 126 Gäste ausgelegte Flusskreuzer Douro Serenity zum Einsatz kommen. Für 2022 kündigte Laukamp wieder ein vielfältiges Programm von Themenreisen an, darunter Gourmet- und Weinreisen mit den Kooperationspartnern Falstaff und You Dinner mit der nickoSPIRIT, sowie die zwischen April und September 2022 stattfindenden Reisen zur internationalen Gartenschau Floriade in den Niederlanden. JPM