Oft ist in der Schlichtheit der wahre Luxus verborgen. Bei TUI Cruises ist das so. Statt bunter Erlebnisparks an Deck mit Poolgedränge und Partyfeeling ist das Erlebnis Seereise der Markenkern der Hamburger Wohlfühl-Seereiseplaner.
Das zehnte Schiff der 2008 gegründeten Flotte hat einige Neuerungen zu bieten. Neu ist das Dach über dem Poolbereich, das Schatten spenden und Regen abhalten kann. Eine terrassenartige Landschaft am Heck knüpft bei dem Neubau an die bereits von der Schwester-Reederei Celebrity Cruises bei der Edge-Klasse bekannten Elemente des Rooftop-Garden an.
Mit dem vom Architekten in die Struktur gesetzten Infinity Pool folgt TUI Cruises ebenfalls den Wettbewerbern. Es soll Himmel und Wasseroberfläche verschmelzen lassen. Zur Beruhigung der Stammkunden: Der beliebte 25 Meter Pool ohne Rutschen und Wasserspiele ist als bewährter Anker im Deckslayout geblieben.
Neu ist aber die deutlich ausgeweitete Verglasung auf dem Sonnendeck. Aus den veröffentlichten Animationen geht eine fast umlaufende Zwei-Meter-Glaswand an allen Außendecks hervor. Ein unverglaster Blick aufs Meer ist angesichts der Höhe des Pooldecks über dem Wasserspiegel mit sehr windempfindlichen deutschen Urlaubern wohl nicht umsetzbar.
Dafür gibt es am Heck einige Nischen mit einem nur halbhoch verglasten Blick aufs Wasser. Die Hoheluft-Bar am Heck etabliert sich dabei weiter als beliebtester Bar-Ort für den Abend. Dafür hat die seit der Mein Schiff 3 etablierte Außenalster bei den Neubauten in der bisherigen Planung keine Zukunft mehr.
Auch die große Sportarena mit Halle und Eventfläche wird es bei den neuen Schiffen nicht mehr geben. Sie weicht mehr Flächen für Liegen unter freiem Himmel. Nach vorsichtiger Schätzung dürfte der Neubau das Schiff mit der größten Liegenzahl auf dem Sonnendeck sein.
Damit ist auch klar, dass es kein Schiff für den Einsatz in Norwegen sein dürfte. Gewässer mit Regen werden bei diesem Design nicht viele Passagiere begeistern. Der Genuss der Sonne in der Karibik, dem Mittelmeer und dem Persischen Golf ist aber hier deutlich besser machbar als mit den Schiffen der ersten Neubauserie.
Freiraum soll neu erlebt werden, versprechen die Designer von 3Deluxe. Der achte Neubau soll den Passagieren möglichst viele Möglichkeiten für die Erholung geben. Die freien Flächen bieten auch Rückzugsorte in verschiedenen Bereichen.
Der Neubau ist das erste Schiff in der TUI Cruises-Flotte mit LNG als Treibstoffoption. Es soll aber laut Werft auch für herkömmliche Treibstoffe und auch für Bio-Fuels genutzt werden können. Mit 160000 BRZ übertrifft die Mein Schiff 8 (so der inoffizielle Name) die Vorgänger deutlich. Die Mein Schiff 7 von Meyer Turku kommt auf gerade 111000 BRZ und einen 315 Meter langen Neubau.
Mit dem 160000 BRZ großen Neubau aus Italien schließt TUI Cruises nun zu den Wettbewerbern AIDA und MSC auf, die bei der Schiffsgestaltung bereits auf 180000 BRZ gestiegen sind.
Der Neubau von Fincantieri ist das zehnte Schiff in der Flotte von TUI Cruises. Nach dem Abschied der beiden Einführungsschwestern Mein Schiff 1 und Mein Schiff 2 kamen die Neubauten der Mein Schiff 3-Klasse und ab 2018 die neue Mein Schiff 1 und ihre Schwestern Mein Schiff 2 sowie die Mein Schiff 7, die im kommenden Jahr aus Finnland kommt.
Wann der achte Neubau aus Italien kommt, wagt jetzt noch niemand genau zu sagen. Nach dem Baustart im Juni 2022 dauerte es schon ein Jahr, bis im Juni 2023 der erste Block auf Kiel gelegt werden konnte. Angesichts der Probleme bei den Werften, wird TUI Cruises den Start für dieses Schiff wohl ins Frühjahr 2025 hinein planen. Details hat die Reederei da noch nicht genannt.
Bei der Präsentation der ersten Bilder vom Pooldeck und dem Aussehen fiel jetzt aber noch etwas auf. Nicht nur der Name fehlte noch, auch die sonst so üblichen Rumpfbeschriftungen. Nur die MeinSchiff-Internetadresse war auf dem Rumpf. Es bleiben also noch Geheimnisse zu enthüllen. FB