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Mit Meyer Werft als LESSMAT-Projektpartner: Leichtere Schiffe für klimafreundlichere Mobilität

Während ein 180 000 BRZ-Kreuzfahrtschiff für rd. 6.000 Passagiere immerhin rd. 70 000 Tonnen (Stahlgewicht + Ausrüstung) wiegt, bringt ein Personenzug lediglich rund 400 Tonnen Eigengewicht auf die Gleise. Je schwerer das Schiff, oder der Zug, desto mehr Energie muss für die Fortbewegung aufgebracht werden. Das spiegelt sich auch im CO2-Ausstoß wider. Hier bietet sich ein Ansatz für die Forschung, Optimierungen im Sinne des Klimaschutzes voranzutreiben, die sowohl den Herstellern als auch den Betreibern Wettbewerbsvorteile sichern können.

Animation/Grafik: Meyer Werft

Zusammen mit vier weiteren Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft forscht das Center of Maritime Technologies gGmbH (CMT), seit 2020 eine Tochtergesellschaft des in Hamburg ansässigen Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik e.V. (VSM), im Rahmen des Verbundprojekts LESSMAT daran, die Rohbaustruktur von Kreuzfahrtschiffen und Personenzügen leichter und deren Herstellung effizienter zu gestalten. Dafür wird ein Leichtbausystem entwickelt, das die Mobilität umweltfreundlicher machen und gleichzeitig die Kosten für die Herstellung reduzieren soll.

Herausforderung und zugleich Chance des Verbundvorhabens ist die Entwicklung eines Leichtbausystems, das flexibel auf die beiden unterschiedlichen Baugruppen und Branchen angewendet und nach Bedarf angepasst werden kann. Neben einer möglichst vollständigen Verwendung des Materials liegt der Fokus dabei auch auf der Automatisierung von Entwurf und Produktion. Dafür konzipiert das CMT eine automatisierte Fertigung. Die neuen Prozesse und Methoden sollen anschließend mit Hilfe von Demonstrationsrobotern auf ihre Effizienz und Umsetzbarkeit getestet werden. Zudem werden LCPA-Analysen vom CMT durchgeführt, um u.a. wirtschaftliche und ökonomische KPIs zu ermitteln.

Bis 2024 wird das LESSMAT-Projekt im Rahmen des Technologietransfer-Programms Leichtbau mit knapp drei Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. An dem Verbundvorhaben sind neben dem CMT und Siemens Mobility als Verbundkoordinator auch die zu den Weltmarktführern im Bau von Kreuzfahrtschiffen gehörende Papenburger Meyer Werft als Schiffbau-Partner, das Helmholtz-Zentrum Hereon, sowie die in Hamburg-Harburg ansässige TU Hamburg (TUHH) beteiligt. Aufgabe der CMT gGmbH ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der maritimen Industrie und des Standortes Deutschland durch die zielgerichtete Erhöhung der Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationskraft zu stärken. JPM