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Mosel ist nach Havarie monatelang für den Schiffsverkehr gesperrt

Frachtschiff rammt Schleusentor

Aufgrund einer schweren Havarie durch ein defektes Schleusentor bei der Schleuse Müden (Mosel-Km 37,1) bleibt die Mosel voraussichtlich bis Ende März für den Schiffsverkehr gesperrt. Das teilte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn auf seiner Homepage mit. Zuvor war ein Frachtschiff beim Einfahren in die Schleuse Müden gegen das noch nicht vollständig geöffnete Schleusentor gefahren.

Bei dem Unfall am Sonntagmittag (08.12.) wurden beide Torflügel vollständig aus den Verankerungen gerissen und stark deformiert. Auch die hydraulischen Antriebszylinder für die beiden Torflügel inkl. betonseitiger Befestigung sind massiv beschädigt. Alle Teile sind nicht mehr nutzbar und müssen komplett ersetzt werden. Laut dem WSA stehen wegen der Sperrung derzeit 70 Schiffe auf der Mosel bis zur französischen Grenze still, darunter auch einige Flusskreuzfahrtschiffe deutscher und internationaler Veranstalter, die dadurch den durch das Saarland und Rheinland-Pfalz führenden Fluss nicht in Richtung Rhein verlassen können.

Das mit rund 1.500 Tonnen Schrott beladene Frachtschiff war auf der Fahrt zum Hafen Mertert in Luxemburg unterwegs. Aus bisher noch ungeklärter Ursache fuhr das Schiff scheinbar nahezu ungebremst in das Untertor. Zu diesem Zeitpunkt war die Schleusenkammer noch in Vorbereitung für die Schleusung, die Einfahrt noch nicht freigegeben und das Schleusentor noch vollständig geschlossen.

Das Schiff wurde bei dem Unfall ebenfalls beschädigt, verletzt wurde allerdings niemand. Nach Angaben der Polizei lief Hydraulikflüssigkeit in die Mosel, die Feuerwehr konnte eine weitere Ausbreitung aber verhindern. Wie es zu dem Unfall kam, ist bislang noch Teil der Ermittlungen.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn hat einen Krisenstab eingerichtet und wird nach eigenen Angaben nun alles dransetzen, die Schleusenkammer so schnell wie möglich wieder in Betrieb nehmen zu können. Allerdings wird dies Monate dauern. Sobald eine genauere Einschätzung der Sperrungsdauer erfolgen kann, wird dies auf der Homepage des WSA veröffentlicht. ChrEck

Foto: WSA Mosel Saar