Die Pandemie hat viele Gewohnheiten verändert. Eingefahrene Kurse wurden verlassen. Neue Ziele haben auch im Kreuzfahrtmarkt plötzlich wieder eine Perspektive. Zu den neuen Routen gehört das Rote Meer. Klimatisch für Nordeuropäer nur im Winter erträglich, ist es aber auch ein Gebiet an neuen Quellmärkten. Saudi-Arabien, Ägypten und Jordanien sind direkt an dem Meer. Außerdem gehören die Emirate und der Oman zum Einzugsgebiet. Mit der Stationierung der MSC Magnifica im Roten Meer stößt die Schweizer Reederei MSC die Tür zu diesem Markt weit auf. Die MSC Magnifica wird ab dem 13. November in Jeddah am Roten Meer ihren Basishafen bekommen.
Diese Wahl ist auch mit Bedacht getroffen worden. In der Region der saudischen Hauptstadt leben fast vier Millionen Menschen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass allein für die Auslastung der MSC Magnifica bis zu 50 Prozent der Passagiere aus Saudi-Arabien kommen sollen. Die entsprechenden Vertriebswege öffnet MSC gerade. Eine Herausforderung sind dabei die strengen Vorgaben mit Blick auf die Religion. Bestimmte Shows, Speisen und auch das Thema Alkohol sind eine große Herausforderung. In Saudi-Arabien ist der Besitz von Alkohol strafbar.
Bislang nutzten die jungen Saudis zum Beispiel das Königreich Bahrein im Persischen Golf für Urlaub nach westlichen Maßstäben. Mit MSC Magnifica gibt es nun auch eine Option am Roten Meer. Von Jeddah aus wird das Schiff Aqaba nach Petra in Jordanien, Safaga nach Luxor in Ägypten und dann die anderen saudischen Häfen von AlWajh und Yanbu anlaufen.
Mit fünf UNESCO-Welterbestätten, darunter das historische Jeddah und die archäologische Stätte Al-Hijr in Al Ula, die beide für die Passagiere der MSC Magnifica in geführten Ausflügen zugänglich sein sollen. Wie weit individuelle Landgänge möglich sind, ist noch unklar. Wegen der Konflikte im Jemen sind in vielen Häfen am Roten Meer sind sehr strenge Sicherheitsvorkehrungen nötig.
Interessant ist aber, dass MSC bereits für Passagiere aus der EU und Nordamerika diese Reisen anbietet. Die sonst so strengen Einreise- und Visa-Formalitäten hat der Schweizer Konzern mit der saudischen Regierung bereits geregelt.
Die MSC Magnifica soll erst am späten Sonnabend auslaufen. Damit sind die meist erst in der Nacht zum Freitag aus der EU und USA eintreffenden Flüge für Passagiere eine gute Anreise-Option. Unterdessen kündigte MSC bereits den nächsten Schritt in Richtung Saudi-Arabien an. Die MSC Virtuosa wird bei Reisen im Persischen Golf von Dubai aus auch den Hafen Dammann in Saudi-Arabien ansteuern. FB