Die MV Werften sind für die nächsten drei Monate gerettet. Am Freitag hat die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns einer vorzeitigen Teilauszahlung von 190 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfond des Bundes zugestimmt. Das Geld soll als Kredit aus dem Rettungsschirm gezahlt werden. Zuvor gab es intensive Gespräche mit Banken und dem Eigner der Werft, der Genting Gruppe aus Hongkong.
Die vorzeitige Zahlung der Hilfen ist dem Vernehmen nach der letzte Ausweg, um so eine sofortige Insolvenz der Werften in Wismar, Warnemünde und Stralsund noch im Oktober abzuwenden.
Die MV Werften sollen unter den Rettungsschirm des Bundes und damit Geld für den Weiterbetrieb erhalten und die Kreuzfahrtschiffe für Genting fertigstellen. Genting ist der einzige Kunde der drei Werften.
Das Geld aus dem Fond kann ausgezahlt werden, wenn auch der Bund zustimmt. Danach soll weiter an einer Langzeitprognose zur Rettung der Werften gearbeitet werden, hieß es aus Schwerin.
Bedingung für Absicherung der MV Werften durch den Wirtschaftsstabilisierungsfond ist aber ein Gutachten, dass dem Konzept der Werft und der Neubauten für die Genting-Gruppe eine positive Wirtschaftsprognose für die Zeit nach der Corona-Krise bescheinigt.
Dieses Gutachten soll bis zum Jahresende vorliegen. Ein Großteil der über 3000 Mitarbeiter der Werften befindet sich seit April in Kurzarbeit. Konkrete Baufortschritte sind nicht mehr erfolgt. FB