Die Lage der MV Werften in Mecklenburg-Vorpommern ist weiter angespannt. Als Reaktion auf die ersten Signale der Geschäftsführung hat die Gewerkschaft IG Metall Küste für die nächste Woche Aktionen zum Erhalt der Arbeitsplätze und der drei Standorte der Werftengruppe angekündigt.
Geplant sind Kundgebungen am Mittwoch in Rostock und Stralsund, später dann auch in Wismar. „Es geht um die industriellen Kerne des Landes mit etwa 2800 Arbeitsplätzen mit guten, tariflichen Bedingungen. Alle drei Standorte müssen eine Zukunft haben und die Beschäftigten erwarten, dass ihnen eine Perspektive aufgezeigt wird“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Die Belegschaften der drei Standorte sind stark verunsichert, heißt es. Die ersten Mitarbeiter haben auch schon die Werften verlassen und sich anderweitig orientiert.
Inzwischen steht auch schon gar nicht mehr der Weiterbau der Kreuzfahrtschiffe auf der Agenda. Es geht einzig um die Sicherung der verbliebenen Arbeitsplätze im Schiffbau. „Bei der Rettung der MV Werften muss es um die Arbeitsplätze und Standorte gehen. Dafür werden IG Metall und Belegschaften in den nächsten Wochen gemeinsam kämpfen“, so Friedrich. Die Werften sind die größten industriellen Arbeitgeber an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns.
Betriebsrat und Gewerkschaft werden mit der Geschäftsführung in den nächsten Wochen weiter über den geplanten Personalabbau verhandeln. „Unser Ziel bleibt, so viele Beschäftigte wie möglich zu halten“, erklärte Stefan Schad, der IG Metall-Leiter für Rostock und Schwerin und der Unternehmensbeauftragter für die MV Werften. „Mit der Kurzarbeit gibt es dafür ein bewährtes Instrument. Um die Beschäftigten vor der Arbeitslosigkeit zu schützen, drängen wir außerdem auf gut ausgestattete Transfergesellschaften.“
Die Gewerkschaft fordert eine weitere Nutzung der Kurzarbeit für die Mitarbeiter. FB
Meldung vom 09. Februar 2021: https://anbord.de/mv-werften-gewerkschaft-fordert-kriegsschiffe-statt-kreuzfahrer/