Um 100 Mio. auf nunmehr 600 Mio. Euro erhöht sich der Kontraktpreis für das Ro/Pax-Fährenquartett, das sich derzeit bei der zur China State Shipbuilding Corporation gehörenden Guangzhou Shipyard International Co. Ltd. (GSI) für Rechnung der zur MSC-Gruppe gehörenden italienischen Fährreederei Grandi Navi Veloci SpA in Bau befindet. Grund dafür ist die nachträgliche Erhöhung der Kapazität von drei Einheiten dieser von SDARI entworfenen und von der italienischen Klassifikationsgesellschaft RINA zu klassifizierenden Vierer-Serie.
Damit soll der Kapazitätsverlust durch den Wegfall der von Nuovi Cantieri Apuania in Marina di Carrara erbauten und 2002 in Dienst gestellten RoPax-Fähre La Superba (BRZ: 49257) kompensiert werden, die am 14. Januar 2023 in Palermo durch einen Großbrand schwer beschädigt worden war. Das 211,5 m lange und 30,4 m breite 28-kn-Schiff mit Platz für bis zu 3.000 Gäste und 2.800 Spurmetern für Fahrzeuge, das im Juni dieses Jahres zum wirtschaftlichen Totalverlust (constructive total loss) erklärt worden war, ging nach Zahlung von 85 Mio. Euro in das Eigentum der Versicherungsgesellschaft SIAT über und soll jetzt zum Abbruch in die Türkei gehen.
Während sich mit der Ende Dezember 2023 aus dem Baudock ausgeschwommenen GNV Polaris (Bau-Nr. 21110001) die erste Einheit des Neubau-Quartetts bereits in der Ausrüstungsphase befindet und am 25. Dezember dieses Jahres abgeliefert werden soll, konnte für die drei Folgebauten noch die gewünschte Kapazitätserhöhung bei gleicher Länge von 218 m und Breite von 29,60 m vereinbart werden. So kommt die am 26. Juni dieses Jahres aus dem Baudock ausgeschwommene zweite Einheit, die im Sommer 2025 zu liefernde GNV Orion (Bau-Nr. 21110002), auf eine Vermessung von ca. 52.000 (statt 47.089 BRZ und kann in 433 Kabinen bis zu 1.785 Gäste (statt 299 Kabinen für bis zu 1.500 Passagiere) unterbringen und verfügt ebenfalls über 3.100 Spurmeter für Fahrzeuge („an Bord“-News vom 1. Juli 2024). Die mit SCR-Katalysatoren ausgerüsteten und über Landstromanschluss verfügenden 25-kn-Schiffe werden u.a. mit moderner Wärmerückgewinnungstechnik ausgestattet. Die beiden folgenden Schwestern, die im Juni d. J. auf Kiel gelegte GNV Virgo (Bau-Nr. 21110003) und die noch namenlose Bau-Nr. 21110004), die zudem auch mit verflüssigtem Naturgas (LNG) betrieben werden können, sollen 2026 in Fahrt kommen. JPM
Fotos: GSI (1), GNV(1)