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Neubauprogramm setzt auf LNG- und Windkraft

Mit Anschlussaufträgen für zwei weitere mit Flüssiggas (LNG) betriebene Schiffe der „World“-Klasse und Absichtserklärungen für die Entwicklung und den Bau von vier ebenfalls LNG-betriebenen Einheiten einer neuen Schiffsklasse sowie die Entwicklung von Prototypen mit Windkraft- und anderen innovativen Antriebstechnologien haben MSC Cruises und die französische Werft Chantiers de l‘Atlantique am 20. Januar ihre seit 20 Jahren bestehende Partnerschaft im Rahmen einer Zeremonie im Matignon Palace, der offiziellen Residenz des französischen Premierministers, ausgebaut. Die während der Zeremonie mit dem französischen Premierminister Édouard Philippe, Gianluigi Aponte, Gründer und Executive Chairman der MSC Group, Pierfrancesco Vago, Executive Chairman von MSC Cruises, und Werftchef Laurent Castaing unterzeichneten drei Vereinbarungen repräsentieren eine Gesamtinvestition von mehr als 6,5 Mrd. Euro.

Das jetzt bestellte dritte und vierte Schiff der „World“-Klasse soll 2025 bzw. 2027 geliefert werden. Ihr Kontraktpreis wird mit insgesamt mehr als zwei Mrd. Euro beziffert wobei die Abarbeitung dieses Auftrags ca. 14 Mio. Arbeitsstunden erfordert. Das für max. 6761 Gäste ausgelegte Typschiff dieser Klasse befindet sich bereits seit Ende Oktober als MSC Europa auf der Werft von Chantiers de l‘Atlantique in Saint-Nazaire in Bau und soll 2022 in Fahrt kommen. Mit 333,3 m Länge, 47 m Breite und 205.000 BRZ wird es das größte Schiff einer europäischen Kreuzfahrtmarke und das erste in Frankreich gebaute LNG-Kreuzfahrtschiff sein. Zudem soll die Partnerschaft, aus der bisher bereits 15 Neubauten hervorgegangen sind, in den nächsten 10 Jahren mit zwei weiteren Projekten fortgesetzt werden. Zum einen wurde eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) für die Entwicklung eines neuen Prototyps einer LNG-betriebenen Schiffsklasse für die Marke MSC Cruises unterzeichnet. Dabei wollen sich die Reederei, Werft und andere Partner auf die Entwicklung neuer Umwelttechnologien im Hinblick auf die IMO-Grenzwertvorstellungen für 2030 und 2050 konzentrieren. Die Investition von vier daraus resultierenden neuen Schiffen würde mehr als vier Milliarden Euro und zusätzliche 30 Millionen Arbeitsstunden für alle Beteiligten bedeuten. Bei dem zweiten MoU geht es um die gemeinsame Entwicklung eines weiteren innovativen Prototyps. Dieser soll mithilfe von Windenergie und anderer fortschrittlicher Technologien betrieben werden. Dabei kann die Werft an ihre bereits seit 2018 vorangetriebene Entwicklung des Silenseas-Konzeptes anknüpfen. Es setzt auf ein Hybrid-Kreuzfahrtschiff mit dem patentierten Solid Sail-System und Dual-fuel-Antriebsmotoren. Die Segel können auch zur Unterstützung des Motorantriebs genutzt werden. Für einen reinen Segelbetrieb sind Windgeschwindigkeiten über 15 kn und ein Einfallswinkel des wahren Windes von mehr als 50 Grad erforderlich. Entwickelt wurden bisher zwei Typen, die bei gleicher Segelfläche von 4350 qm eine max. Geschwindigkeit von 17 kn erreichen sollen und in 150 Kabinen 300 Gäste unterbringen können. Der Silenseas-Typ 190 kommt bei einer Länge von 190 m und einer Breite von 25 m auf eine Vermessung von ca. 16000 BRZ und die Silenseas 210-Version bei 210 m Länge und 25m Breite auf 23000 BRZ. JPM