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Nicko Cruises mit kleinen Schiffsgrößen gut aufgestellt

Nachholbedarf und Frühbucher stimmen optimistisch

Konkrete Indizien für eine positivere Entwicklung ihres Geschäfts in der nächsten Saison sieht die zur portugiesischen Mystic Invest-Gruppe gehörende Nicko Cruises Schiffsreisen GmbH. „Im Gegensatz zu den Vorjahren gibt es wieder ein Frühbuchergeschäft“, nennt Guido Laukamp, Geschäftsführer des Anbieters von Fluss- und Seekreuzfahrten einen der Gründe. Dieses sei zwar noch nicht vergleichbar mit dem Vor-Corona-Jahr 2019, aber auf einem vielversprechenden Niveau mit Potenzial für weitere Zuwächse.

Foto: nicko cruises Schiffsreisen GmbH

Bei den Hochseereisen halte zwar die Tendenz zum Abwarten und kurzfristigeren Buchen noch etwas hartnäckiger als bei den Flussreisen an, was u.a. auf die Unsicherheit zurückzuführen sein dürfte, ob die angefahrenen Zielgebiete Corona-bedingt offen bleiben.

Grundsätzlich rechne man mit einem aufgestauten Nachholbedarf an Kreuzfahrten für das Jahr 2022. Das gelte sowohl für den Fluss- als auch den Seebereich. Laukamp ist überzeugt, dass sich dieser Nachholbedarf in einer starken Wave Season im nächsten Jahr niederschlagen wird.

Diese im Januar übliche Buchungswelle war im letzten Jahr komplett ausgefallen. 2020/2021 sei man zwar als erster Anbieter, aber erst sehr spät – zu Pfingsten bzw. im Juli – wieder gestartet und habe die auf die Restriktionen zurückzuführenden harten Verluste aus den beiden Jahren noch zu verdauen. Erfreulich sei, dass während der Pandemie viele der Hochsee-Kunden Flussreisen ausprobiert haben und so als langfristige Parallelnutzer gewonnen werden könnten.

Bemerkenswert sei in diesem Zusammenhang auch, dass 2021 deutlich mehr Neukunden als im Vorjahr für die Flusskreuzfahrtschiffe zu verzeichnen waren. Der normale Wiederholer-Anteil bei den Passagieren in der Flusskreuzfahrt liegt bei ca. 70 Prozent. Neben der Aussicht, dass man 2022 zum normalen Zeitpunkt die Flusskreuzfahrten aufnehmen kann, stärken auch die Vorausbuchungen für die Reisen mit den beiden Hochseeschiffen Vasco da Gama – sie wird mit auf 1000 Gäste reduzierter Kapazität betrieben – und World Voyager (200 Gäste) die Hoffnung auf eine normale Hochbuchungsphase zu Beginn nächsten Jahres.

WORLD VOYAGER am Cruise Terminal Baakenhöft. Foto: Jens Meyer

Mehr Sicherheit durch 2G-Umsetzung

Allerdings stelle die anhaltende Pandemie das Unternehmen weiterhin vor operative Herausforderungen, so Laukamp. Auf den Seeschiffen sind bereits am 29. Oktober die 2 G-Regeln eingeführt worden – auf den Fluss-Kreuzern ist die Anwendung noch vor Ende November geplant. Kinder unter zwölf Jahren sind von der 2G-Regel ausgenommen, benötigen aber einen negativen PCR-Test, der zum Zeitpunkt der Einreise nicht älter als 72 Stunden sein darf. Die Kosten hierfür sind selbst zu übernehmen.

Bei der Einschiffung führt Nicko Cruises einen kostenfreien Antigen-Test durch, zusätzlich wird das tägliche Fiebermessen beibehalten. Damit werde sowohl für die Gäste als auch das Unternehmen eine bessere Planungssicherheit geschaffen. Bei der Umsetzung der ausgebauten Hygiene-Maßnahmen und des präventiven Infektionsschutzes seien die gegenüber dem Massengeschäft vergleichbar kleinen Schiffseinheiten des Unternehmens mit ihren geringeren Passagierzahlen von Vorteil. Durch die Tests und das umfassende Hygiene-Konzept stelle man bereits eine „neue Normalität“ auf den Schiffen fest. Die trotzdem spürbare Buchungszurückhaltung ist nach Ansicht von Laukamp vor allem durch die Politiker entstanden, die durch ihre in einzelnen Bundesländern unterschiedlichen und wechselnden Regelungen zu einer Verunsicherung beigetragen hätten. JPM