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Nizza will große Kreuzfahrtschiffe wieder ausladen

Die Zahl der Häfen, die den Kreuzfahrttourismus reduzieren wollen, wird wieder länger. Nun hat sich auch Nizza positioniert. Dabei geht es nicht generell um Kreuzfahrtschiffe, sondern nur um die großen Schiffe. Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi von der Mitte-Rechts Partei Horizons sprach beim Neujahrsempfang vor seinen Anhängern das Problem an. Kreuzfahrtschiffe würden die Weltmeere verschmutzen und nur eine „Billigklientel abladen“, die nichts konsumiere, sondern nur ihren Müll zurücklasse. „Für die haben wir hier keinen Platz“, kündigte er an. Er wolle jetzt versuchen, auch die Anläufe von großen Schiffen zu verhindern, die in der zweiten Jahreshälfte 2025 bereits gebucht sind.

„Ich möchte nicht, dass weiter schwimmende Hotels vor Nizza vor Anker gehen“, sagte er. Und dann legte er im Kurznachrichtendienst X (Twitter) nach. „In Nizza sagen wir Stopp zu den Monstern der Meere. Diese extrem umweltschädlichen schwimmenden Städten mit laufenden Motoren, Symbolen des Overtourism, der unserem Territorium nicht nützt“, schrieb Estrosi am 22. Januar.

Danach sollen zukünftig nur noch Kreuzfahrtschiffe mit einer Länge von unter 190 Metern und einer Kapazität von maximal 900 Passagieren den Hafen Nizza oder die Bucht ansteuern. Fähren nach Korsika sind davon nicht betroffen. „Wir verteidigen einen gewählten, keinen aufgezwungenen Tourismus, der Gastfreundschaft, Respekt für die Bewohner und die Umwelt vereint“, schrieb Estrosi.

Anlass ist der neue Schwung der Kreuzfahrtbranche. Nach Corona sind viele Schiffe wieder randvoll und das westliche Mittelmeer ist als Destination gerade sehr gefragt. Da viele Häfen im östlichen Mittelmeer, Nordafrika und in der Ostsee weggefallen sind, drängen mehr Kreuzfahrer wieder ins westliche Mittelmeer. Proteste von Umweltaktivisten gab es auch schon in Palma de Mallorca, Barcelona, Venedig und zuletzt im September auch in Marseille.  FB

Foto: enapress.com