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Norwegen setzt auf „grüne“ Schifffahrt

Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der norwegischen maritimen Industrie zu verbessern, sollen gute und zukunftsorientierte Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das geht aus dem Bericht „Grüner und intelligenter – die maritime Industrie von morgen“ hervor, den das Ministerium für Handel und Industrie dem Parlament (Storting) am 4. Dezember 2020 vorgelegt hat. Danach legt die Regierung den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit auf die Förderung der Entwicklung einer klima- und umweltfreundlichen Schifffahrt, die Digitalisierung des maritimen Sektors und die weitere Stärkung der norwegischen maritimen Kompetenz. Unter anderem werden in dem Dokument neue Kriterien für Ausschreibungen staatlicher Aufträge im maritimen Bereich angekündigt. 

„Die Regierung hält an ihrem Bestreben fest, die Emissionen der innernorwegischen Schifffahrt und der Fischerei bis 2030 zu halbieren und will weiterhin an der Entwicklung bestehender und neuer Instrumente arbeiten, um dieses Ziel zu erreichen“, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg. Die Regierung werde neue Emissions-Kriterien für Ausschreibungen von Fährverbindungen einführen, die im Jahr 2023 verfügbar sind. Neue Ausschreibungskriterien soll es ab 2025 auch für schnelle Schiffe geben.

Darüber hinaus wird die Regierung klimabedingte Anforderungen bei der öffentlichen Beschaffung unter anderem von Seeverkehrsdiensten ab 2023 stärker berücksichtigen. Auch sollen bestimmte Anforderungen hinsichtlich emissionsarmer und emissionsfreier Lösungen für Serviceschiffe in der Aquakulturindustrie schrittweise ab 2024 eingeführt werden. Für Offshore-Schiffe will die Regierung 2021 dem Storting einen Vorschlag unterbreiten, wie die Schaffung emissionsfreier und emissionsarmer Lösungen für Spezialschiffe in der Offshore-Ölförderung weiterverfolgt werden soll. 

In norwegischen Gewässern gibt es schon heute mehrere Schiffe – vor allem im Fährbereich-, die mit verflüssigtem Erdgas (LNG) und Batterien betrieben werden. Bis 2022 werden voraussichtlich 70 Fähren mit Batterieantrieb verkehren. Darüber hinaus sollen bereits 2021 auch die ersten Schiffe in Fahrt kommen, die Wasserstoff als Brennstoff nutzen. JPM