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„Ocean Victory“ in Malaga in die Kette gelegt

Der seit April dieses Jahres als erstes und bisher einziges Schiff in Charter der zur Grupo Mayorista-Minorista des Hoteliers Elisardo Sanches gehörenden und im spanischen Málaga ansässigen Neugründung Alma Cruceros beschäftige Expeditionskreuzer Ocean Victory (BRZ: 8.181) ist einen Tag nach seiner Ankunft in Malaga am 20. Mai in die Kette gelegt worden. Hintergrund sollen nach Medienberichten angeblich offene Forderungen der als Hafenagent des Schiffes fungierenden Lantimar-Gruppe sein, die die Arretierung des 2021 in China erbauten Schiffes bei den spanischen Behörden beantragt hatte.

Wie die SunStone-Group als Minderheitsgesellschafter des 2021 in China erbauten Schiffes, das über 93 Kabinen für 186 Gäste und 102 Betten für Crew-Mitglieder verfügt, im vergangenen Jahr mitteilte, war die in der australischen Wintersaison von dem dänischen Veranstalter Albatros Expeditions in der Antarktis eingesetzte Ocean Victory ab Anfang 2025 für 10 Sommersaisons im Mittelmeerraum verchartert worden.

Der Alma-Einsatz begann am 18. April mit einer ersten achttägigen Reise von Las Palmas de Gran Canaria über Marokko nach Häfen am spanischen Festland. Doch bereits am 9. Mai informierte das Unternehmen Reisebüros über die Absage der nächsten Abfahrten, die für den 11. und 18. Mai geplant waren. Wie der Repräsentant der Eigner des von Anglo-Eastern Cruise Management technisch gemanagten Schiffes, die im dänischen Hellerup ansässige Nordic Marine Partners ApS, auf Anfrage bestätigt, liegt das Schiff weiterhin in Malaga. Berichte über eine angebliche Überführung zur Versteigerung in Gibraltar seien falsch, die Forderungen richteten sich nicht gegen das Schiff bzw. dessen Eigner, sondern gegen den Charterer des arretierten Schiffes. JPM

UPDATE

Die erst am 18. Dezember letzten Jahres durch Registrierung in Madeira von der Bahamas- und die portugiesischen Flagge gebrachte Ocean Victory hat am Nachmittag des 26. Mai Málaga verlassen und ist in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages vor Gibraltar vor Anker gegangen. Nach Medienangaben hat der spanische Luxuskreuzfahrtenveranstalter Alma Cruceros am 4. Juni die definitive Aufgabe seiner Kreuzfahrtaktivitäten bekanntgegeben und diese Entscheidung vor allem auf die nach seiner Ansicht überraschende und unbegründete Kündigung des Chartervertrags durch die Eigner des Schiffes zurückgeführt. Diese hätten die Ocean Victory unerwartet von Málaga nach Gibraltar verlegt und dabei auch alle an Bord befindlichen Gegenstände und Ausstattungen des Veranstalters mitgenommen. Man behalte sich rechtliche Schritte gegen die Kündigung des Chartervertrages vor, hieß es. Über die e-mail-Adresse reservas@almacruceros.com könnten Geschäftspartner und Kunden ihre Forderungen geltend machen, habe Alma mitgeteilt und darauf hingewiesen, dass man mit einem Team von Juristen und Versicherern daran arbeite, eine geordnete Abwicklung für alle Betroffenen zu erreichen. Von dem Repräsentanten der Eignergesellschaft des Schiffes, der in Dänemark ansässigen Firma Nordic Marine Partners, lagen bis Redaktionsschluss keine angefragte Stellungnahme dazu und Angaben zu Verhandlungen über eine mögliche Anschlussbeschäftigung vor.

Foto: SunStone