Das Abschieds-Karussell der Kreuzfahrtschiffe dreht sich weiter. Nach der Costa Victoria wird sich in diesem Monat das nächste Schiff aus der Flotte der Carnival Corporation verabschieden. In Southampton hat in dieser Woche die Oceana ihren letzten Versorgungsstopp eingelegt und Crewmitglieder abgegeben.
Am Mittwoch verließ die Oceana den Solent und nahm Kurs aufs Mittelmeer. Zielhafen ist Piräus in Griechenland. Das Schiff wird die Flotte von P & O Cruises nach dem Eintreffen in Griechenland verlassen.
Dieser Abschied erlaube dem Unternehmen den Fokus jetzt auf die Iona und die verbleibenden fünf Schiffe zu setzen. Die Iona soll laut einer Mitteilung von P & O Cruises „später im Laufe des Jahres“ von der Meyer Werft übernommen werden. Die Übernahme des Schwesterschiffes von Iona von der Meyer Werft sei weiter für 2022 geplant, teilt P&O auf Facebook mit.
Passagiere, die Reisen mit der Oceana 2020 und 2021 gebucht hatten, bekommen bei einer Umbuchung auf ein anderes P&O-Schiff einen „Future Cruise Credit“ (FCC) über 125 Prozent auf dem ursprünglichen Ticketpreis der Oceana.
Die Oceana wurde vor 20 Jahren im Februar 2000 als Ocean Princess von der italienischen Fincantieri Werft zunächst an Princess Cruises ausgeliefert und im nordamerikanischen Markt eingesetzt. Zwei Jahre später wechselte das Schiff dann zu P&O Cruises nach England.
Das 77499 BRZ große und 261 Meter lange Schiff ist das derzeit größte Kreuzfahrtschiff, das in Folge der Corona-Krise ausgemustert wird. Die Oceana verfügt über 2200 Passagierbetten und war im klassischen Seereise-Segment in England sehr beliebt.
Was nach der Übergabe an den noch nicht bekannten Käufer in Griechenland mit dem Schiff geschieht, ist derzeit unklar. Möglicherweise wird das Schiff in einer Bucht nahe Piräus aufgelegt.
Kurs auf Griechenland haben auch die beiden Schwestern Maasdam und Veendam der Holland America Line genommen. Die Schiffe wurden zuletzt für die Rückführung von Crewmitgliedern nach Indien und zu Philippinen eingesetzt. Am 3. Juli passierten die Schwestern Singapur und sollen jetzt am 17. Juli den Suezkanal erreichen.
Die beiden 1993 und 1996 ebenfalls bei Fincantieri in Italien gebauten Schiffe der „Statendam“-Klasse gehören ebenfalls zu dem Kreis der Carnival-Schiffe, die bereits in einem Online-Portal zum Kauf angeboten wurden.
In Piräus sind auch schon zwei Schiffe aus der Pullmantur-Flotte eingetroffen. Die Zenit ankert seit Wochen in der Bucht. Die Horizon hat nach ihrer Überführung von Dubai im Stadthafen von Piräus festgemacht. Diese 1990 und 1992 von der Meyer Werft gebauten Schiffe sollen nach dem Ausscheiden aus der Pullmantur-Flotte in griechischen Gewässern aufgelegt werden.
In Piräus liegen seit Wochen auch die beiden Schwestern Celebrity Constellation (Baujahr 2002) und Celebrity Infinity (Baujahr 2001) der Royal Caribbean-Tochter Celebrity Cruises auf. Auch diese Schiffe gehören zum Kreis der Schiffe, die dem Rotstift bei Einsparungen zur Kostenreduzierung zuerst zum Opfer fallen dürften.
Das US-Fachmedium „Cruise Industry News“ meldete, dass insgesamt 13 Schiffe die Carnival-Gruppe verlassen werden. FB
Text: FB, Fotos: FB, enapress.com