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Omikron und die Folgen für die Kreuzfahrt

Nun ist das passiert. Was eigentlich noch im Oktober kaum jemand für denkbar hielt, ist wieder eingetreten. Eine neue Virusvariante torpediert die Reisepläne für Tausende Kreuzfahrtpassagiere. Omikron mutiert dabei zum großen Unsicherheitsfaktor für die kommenden Wochen.

Mit der Einstufung Großbritanniens als Virusvarianten-Gebiet durch das Robert-Koch-Institut sind Kreuzfahrten mit Ziel Großbritannien jetzt vorerst nicht mehr möglich. Die ersten Passagiere, die davon überrascht wurden waren etwa 300 deutsche Urlauber, die am Sonntag in Hamburg mit der MSC Magnifica zur Weihnachtsreise starten wollten. Die Reederei musste sie kurzerhand wieder von der Elbe nach Hause schicken.

Da auch in Frankreich vorerst keine Einreise für Passagiere aus Großbritannien möglich ist, hat MSC die erst am 14. November reaktivierte MSC Magnifica kurzerhand wieder aus dem Dienst genommen.

MSC Magnifica, Foto: Frank Behling

Das Schiff steuerte am Dienstag mit den letzten verbliebenen Passagieren Le Havre an. Nach dem Ausschiffen der Gäste am Kreuzfahrtterminal bekam die MSC Magnifica dann einen Liegeplatz im Handelshafen von Le Havre, wo das Schiff jetzt bis Mitte Januar aufgelegt wird.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Warnung für Großbritannien zunächst bis zum 3. Januar terminiert. Ob die Warnung verlängert wird, ist abhängig von dem Infektionsgeschehen und der Ausbreitung der Omikron-Variante nach dem Weihnachtsfest.

Neu in die Liste der Hochrisikogebiete des RKI sind die Niederlande, Frankreich und auch Norwegen aufgestiegen. Ein heftiger Corona-Ausbruch nach einer Weihnachtsfeier in einem Unternehmen in Norwegens Hauptstadt Oslo hat international für Aufsehen gesorgt. Hier war auch in großer Zahl die Omikron-Variante festgestellt worden. Mehr als die Hälfte der Besucher einer Weihnachtsfeier hatten sich mit der neuartigen Virus-Variante infiziert. Zwar sind die Omikron-Fälle in Oslo nicht in der Zahl bestätigt wie im Großraum London, gleichwohl hat auch Norwegens Regierung harte Maßnahmen angekündigt.

In den Niederlanden vermelden die Behörden in Amsterdam ebenfalls einen rasanten Anstieg von Omikron-Fällen. Zuletzt verdoppelten sich hier die durch Sequenzierung bestätigten Fälle jeweils von Tag auf Tag. Das ist auch der Grund, weshalb in den Niederlanden bis zum 14. Januar wieder ein Lockdown für das öffentliche Leben und alle Veranstaltungen verhängt wurde. Reisen und Hotelübernachtungen bleiben aber in den Niederlanden erlaubt.

AIDAprima (Archiv-Foto), Foto: enapress.com

Die Reederei AIDA Cruises hat für die Westeuropareisen der AIDAprima bereits reagiert. Southampton wurde als Anlaufhafen gestrichen. Rotterdam und Zeebrügge stehen aber auch weiterhin auf der Reiseroute AIDAprima. Auch die AIDAnova, die am 22. Dezember Hamburg zur großen Weihnachts- und Silvesterreise in Richtung Kanarische Inseln verlässt, soll Rotterdam und Zeebrügge ansteuern.

Bei AIDA Cruises gilt jedoch die 1G+-Regel. Alle Passagiere müssen nicht nur vollständig geimpft sein, sie müssen im Terminal vor der Einschiffung im Terminal zusätzlich einen PCR-Test machen.

Artania, Foto: Frank Behling

Eine gute Entscheidung hat Phoenix bei der Wahl der Route für die Silvester-Reise der Artania getroffen. Von Hamburg aus ging es direkt nach Vigo in Spanien – ohne einen Zwischenstopp in Westeuropa.

Und wie sieht es in den deutschen Start- und Zielhäfen aus? In Deutschland werden nach dem Weihnachtsfest am 28. Dezember die Corona-Regeln zwar auch wieder verschärft, jedoch zunächst ohne Auswirkungen auf die Kreuzfahrt. Von unnötigen Reisen wird zwar vom RKI abgeraten, sie sind aber nicht verboten.

Im Gegensatz zu den Maßnahmen Ende 2020 ist in Deutschland diesmal bislang kein Beherbergungsverbot auf der Tagesordnung. Erst wenn es zur Verhängung eines Beherbergungsverbotes käme, könnten Häfen die Abfertigung von Kreuzfahrtschiffen in Deutschland untersagen.

Hanseatic spirit, Foto: Frank Behling

Die besten Chancen auf eine geruhsame Festtagskreuzfahrt in winterlicher Umgebung haben die Passagiere der Hanseatic Spirit. Sie sind am 20. Dezember von Hamburg aus mit Kurs auf die nördliche Ostsee gestartet. Weder Finnland noch Schweden stehen auf der Liste der Hochrisikogebiete des RKI. Dafür erwartet die Passagiere des Schiffes von Hapag-Lloyd Cruises im Norden der Ostsee im Bottenmeer bereits 30 Zentimeter Eis und vier große Eisbrecher für den Weg nach Kemi (Finnland) und Lulea (Schweden).  FB