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„Orient Queen“ liegt weiter auf Grund

Ein Jahr nach dem schrecklichen Explosionsunglück im Hafen von Beirut sind die Spuren weiter weithin sichtbar. Im Becken 3 des Hafens liegt das Wrack des Kreuzfahrtschiffes Orient Queen gekentert auf Grund. Die Pieranlage rund um das Schiff ist inzwischen wieder in Betrieb.


Das 120 Meter lange Kreuzfahrtschiff war am 4. August 2020 durch die Druckwelle der Explosion so schwer gegen die Pier gedrückt worden, dass es Leckagen im Bereich der Wasserlinie gab. Ein Crewmitglied aus Äthiopien starb, ein Seemann aus Syrien gilt als vermisst.

Orient Queen (Archiv-Bild), Foto: enapress.com

Die Explosion war durch 2750 Tonnen Ammoniumnitrat in einer fast 700 Meter entfernten Lagerhalle verursacht worden. Das Schiff gilt nach einem Jahr im Wasser als Totalverlust.
Bei der Reederei und dem Eigner Abou Mehri Cruises wird wieder geplant. „Ich sehe keine rosige Zukunft in nächster Zeit, aber dies ist ein Familientraum und wir werden ihn nicht so enden lassen. Ich bin sicher, es ist nicht das Ende von Abou Merhi Cruises“, sagt Hana Abou Merhi, Geschäftsführerin der Reederei in einem Interview mit der Zeitung „The National“ aus Abu Dhabi.

Die Abwicklung des Schadens steht im Vordergrund. Die Bergung soll von der Versicherung übernommen werden. Da aber die gesamte Abwicklung des schweren Unglücks stockt, stockt auch die Bergung der Orient Queen.

„Die Orient Queen ist für mich nicht nur ein Stück Metall, sondern etwas Lebendiges. Sie mag jetzt dunkel, kalt und unter Wasser sein, aber ich habe so viele Erinnerungen, die nie verblassen“, so die Chefin weiter. Angesichts der Lage in Beirut ist eine schnelle Bergung 2021 nicht wahrscheinlich.

Der Hafenumschlag im Becken 2 und 3 rund um den Wrackbereich läuft jedoch wieder. Vor allem Stückgutfrachter und Viehtransporter werden dort jetzt abgefertigt. Der Liegeplatz neben der explodierten Anlagen war ursprünglich der Stammliegeplatz für Viehtransporte. FB