AmaWaterways ist eine der weltweit führenden Flusskreuzfahrt-Reedereien im Luxus-Bereich. 26 Schiffe gehören zum Portfolio des US-Unternehmens aus Kalifornien, das immer wieder durch neue Ideen und Produkte hervorsticht. Kristin Karst, EVP und Co-Owner, beantwortete Fragen von Michael Wolf zur Situation, den Trends und ihre Visionen für AmaWaterways.
Wie ist in diesem Frühjahr die allgemeine Buchungslage bei AmaWaterways?
Fantastisch! Die Nachfrage hat sich explosionsartig gesteigert. Der Trend begann bereits im Oktober letzten Jahres, aber hat sich jetzt nochmals im Januar und Februar während der „Wave Season“ extrem intensiviert. Wir haben in den letzten Monaten viele neue Mitarbeiter eingestellt, was mich natürlich sehr freut.
Sind neue Quellmärkte hinzugekommen?
Ja, absolut, und zwar Australien, New Zealand und Asien! AmaWaterways wird ab 2025 den australischen Markt direkt bedienen. Wir sind gerade dabei, eine neue Niederlassung in Sydney zu eröffnen – mit Steve Richards, unserem Managing Director. Dadurch werden wir auch zusätzliche Kundengruppen im asiatischen Raum gewinnen können.
Wie gross schätzen Sie das Potential des australischen Marktes ein?
Überaus vielversprechend. Wir werden sicherlich unsere Präsenz auf dem australischen Markt schnell steigern können, denn unser bisheriger australischer Partner APT, der vier Schiffe von uns exklusiv für mehr als 10 Jahre im Vollcharter hatte, konnte nur unsere Rhein- und Donaukreuzfahrten anbieten. Nun können wir unser gesamtes Programm auf dem australischen Markt vorstellen und auch im Charter und Incentive Bereich aktiv werden. Dazu bevorzugen australische Gäste eher längere Reisen durch Europa, was sich auch positiv auf die Anzahl der Bettnächte und den Umsatz auswirken wird.
Was ist bei den Buchungen besonders im Fokus? Werden neue Destinationen angeboten?
Auf jeden Fall. Schon in diesem Jahr werden wir als erstes Unternehmen Luxus-Kreuzfahrten auf dem Rio Magdalena in Kolumbien anbieten. Dafür haben wir extra ein neues Schiff konzipiert, die AmaMagdalena, welches mit einer Kapazität von max. 60 Gästen im November 2024 ihre Jungfernfahrt von Cartagena nach Barranquilla antreten wird. Im Sommer nächsten Jahres kommt dann das Schwesternschiff, die AmaMelodia, für max. 64 Gäste dazu. Sie wird der AmaMagdalena im Abstand von zwei Tagen auf der gleichen achttägigen Route folgen. Auf dem Nil stellen wir gerade die luxuriöse AmaLilia mit 41 Kabinen und Suiten fertig. Auch auf dem Douro tut sich viel. Die Nachfrage ist so gross, dass wir im Frühjahr 2025 unser drittes Schiff in Betrieb nehmen, die AmaSintra, ebenfalls ein kompletter Neubau.
Können Sie schon mehr zu dem neuen Angebot in Kolumbien erzählen?
Ja, das ist ein ganz besonders aufregendes Projekt, und für uns ist es immer spannend Pionierarbeit leisten. Die Kultur Kolumbiens ist ein faszinierender Schmelztiegel aus verschiedenen Einflüssen und Traditionen. Das Land ist stolz auf seine kulturelle Diversität, die sich in Musik, Tanz, Kunst und kulinarischen Genüssen widerspiegelt. Zusätzlich zu den Schiffen bauen wir auch, unterstützt von den örtlichen Behörden, diverse Anlegeplätze. Da die meisten Orte, die wir anfahren, nur wenig oder gar nicht touristisch entwickelt sind, wird das gesamte Ausflugsprogramm ein sehr immersives und exklusives Erlebnis für unsere Gäste sein. Zum geplanten Programm gehören Bootsfahrten in die Lagunen um seltene Vögel zu beobachten, Cumbia Shows in El Banco und Jazz Street Performances in Mompox, exklusive „Carnival Celebrations“ in Barranquilla, diverse kulinarische Höhepunkte, Besichtigungstouren in Palenque, dem ersten Ort in „The Americas“, wo die Sklaverei abgeschafft wurde und vieles mehr.
Wie läuft es auf den wichtigsten Flüssen wie Rhein und Donau?
Die Nachfrage nach diesen Reiserouten ist nach wie vor auf dem nordamerikanischen Markt ungebrochen, besonders für Mai, Juni, September und Oktober. Unsere „Christmas Market Cruises“ sind für 2024 komplett ausverkauft und für 2025 wird der Platz bereits knapp. Das Produkt verkauft sich, wie man hierzulande sagt „Like Hot Cakes“.
Die Saison einiger Flussreisen wurde verlängert wie auf der Donau und dem Rhein.
Wir freuen uns über das Interesse unserer Gäste, den Charme Europas im Winter zu erleben und dabei auch einen romantischen Valentinstag „in Style“ zu feiern.
Und die früheren Abreisezeiten sind besonders interessant für Reisende ohne Kinder oder Gäste die nur ein begrenztes Reisebudget haben, denn im Februar und März sind die Flugpreise sehr attraktiv. Ein Reisetermin im Februar wird auch von Unternehmen für einen Incentive Trip gern gebucht.
Interview-Auszug aus „an Bord“ 1/24. Das vollständige Interview lesen Sie im Print-Magazin.
