Crew von Miray Cruises soll sich nicht mehr an Bord befinden
Nach der letzten Reise für AIDA Cruises machte am 21. September das 202 Meter lange Kreuzfahrtschiff AIDAaura an der Bremerhavener Columbuskaje fest. Hier sollte mittlerweile schon vor zwei Wochen die Übergabe an den neuen Eigentümer, die türkische Miray Cruises erfolgen und das Schiff sollte sich auf einer Werft in Rotterdam befinden, wo es aufgehübscht werden sollte. Denn geplant ist, dass das Schiff unter dem neuen Namen Lara für das Unternehmen Life at Sea Cruises, ein Unternehmen der türkischen Miray Cruises, am 1. November in Istanbul zu einer dreijährigen Kreuzfahrt ablegt. Doch so langsam wird der Zeitplan knapp und noch immer ist das Schiff von AIDA Cruises noch nicht übergeben.
In der letzten Woche meldete sich die Geschäftsführerin von Life at Sea Cruises, Kendra Holmes öffentlich zu Wort und bestreitet Gerüchte, dass das Schiff nicht am 1. November planmäßig in See stechen wird.
Wie Holmes erläutert, ist die Reederei immer noch auf dem besten Weg, pünktlich am 1. November zu starten. Doch räumte Holmes auch ein, dass ein Erwerb eines Schiffes kein schneller und einfacher Prozess sei. So müssen zuvor noch viele Inspektionen durchgeführt werden, damit die Klassifizierungsgesellschaft und die Flagge des Schiffes geändert werden können. Darüber hinaus hat der Abschluss von Geldtransfers aufgrund der Bankvorschriften Überprüfungen zur Bekämpfung der Geldwäsche zur Folge, wobei Holmes nichts zu dem Kaufpreis des Schiffes sagt.
Derzeit gebe es noch keinen voraussichtlichen Zeitrahmen, wann nun die Übergabe stattfinden wird, aber man habe zusätzliche Zeit im aktuellen Zeitplan eingebaut, um einen pünktlichen Start der Kreuzfahrt am 1. November zu gewährleisten.
Auf dieser weltweit längsten, dreijährigen Kreuzfahrt sollen 375 Häfen in 135 Ländern auf allen Kontinenten besucht. Holmes merkte an, dass die Verzögerung nicht bedeutet, dass das Projekt nicht weitergeführt wird. Man arbeite derzeit sehr eng mit dem Verkäufer zusammen, um die noch verbleibenden Formalitäten, Inspektionen und Überweisungen abzuschließen.
Doch vor Ort sieht es aktuell ein wenig anders aus. Nachdem die AIDAaura in der Nacht von Sonntag auf Montag den Liegeplatz am Südende der Columbuskaje für eine Testfahrt in die Deutsche Bucht verlies, kehrte es am Montagmorgen zurück nach Bremerhaven.
Nun liegt das Schiff, das sich immer noch im Eigentum von der AIDA Muttergesellschaft Costa Crociere S.p.A. befindet, am Nordende der Columbuskaje. Doch an Bord befinden sollen sich derzeit keine Crewmitglieder mehr von Miray Cruises befinden, die Ende September für die geplante Übernahme des Schiffes bereits aufgestiegen sind. Diese sollen alle von Bord gegangen sein und teilweise irgendwo in der Stadt aber auch in Hamburg in Hotels untergebracht worden sein, so wird in Hafenkreisen erzählt.
Die rund 200 AIDA-Crewmitglieder an Bord sollen über die derzeitige Situation auch nicht glücklich sein, denn eigentlich sollte ein Teil der Crew im Urlaub sein oder neue Arbeitsplätze auf anderen AIDA Schiffen antreten.
Weiterhin wird in Hafenkreisen nun berichtet, dass in den nächsten Tagen ein erneuter Anlauf von Miray Cruises gestartet werden könnte und dass das Kreuzfahrtschiff am 13. Oktober Bremerhaven verlassen soll.
In den sozialen Netzwerken aber auch auf der Internet-Homepage von Life at Sea Cruises gibt es derzeit überhaupt keine aktuellen News zum Einsatz des Schiffes, Anfragen bei dem Unternehmen aber auch bei AIDA Cruises in Rostock werden zu dem Thema derzeit nicht beantwortet.
Da der Platz an der Columbuskaje für die Abfertigung weiterer Kreuzfahrtschiffe in den nächsten Tagen benötigt wird, könnte es auch passieren, dass die AIDAaura um den 13. Oktober den Liegeplatz an der Columbuskaje verlässt und dann Kurs auf die Deutsche Bucht nimmt und dort auf Reede liegen bleibt, bis es eine weitere Klärung zu dem Vorgang gibt. ChEck