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Ponant sucht neuen CEO

Jean-Emmanuel Sauvée, der vor 32 Jahren Ponant (damals Compagnie des Îles du Ponant) mit einer kleinen Gruppe von Marineoffizieren gründete, will sich in den nächsten Monaten vom operativen Geschäft der Reederei zurückziehen. Das berichten übereinstimmend französische Fach- und Wirtschaftsmedien. Sauvée wird aber weiterhin der Firma verbunden bleiben, indem er den Vorsitz des Aufsichtsrates übernehmen wird, den bisher François Pinault bekleidet. Der 56-jährige war auch erst vor Kurzem in seinem Amt als Vorsitzender des französischen Reeder-Verbandes bestätigt worden.

Jean-Emmanuel Sauvée, Foto: enapress.com

Ponant war 2015 von der Artémis-Gruppe übernommen worden. Dadurch konnte sich die französische Reederei enorm weiterentwickeln. Artémis ist eine Holdinggesellschaft der Familie des französischen Milliardärs François Pinault, zu der die unterschiedlichsten Beteiligungen von Magazinen bis Sportstadien, vor allem aber etliche Luxusmarken wie Puma, Courrèges oder das Auktionshaus Christie’s gehören. Investitionen in Höhe von fast einer Milliarde Euro erlaubten Ponant eine zuvor nicht gekannte Expansion durch die Verdoppelung der Flottenkapazität. Mit der Übernahme der Reederei Paul Gauguin Cruises kam ein zwölftes Schiff hinzu, nächstes Jahr soll ein ganz besonderes Schiff hinzukommen, Le Commandant Charcot, der erste Eisbrecher im Kreuzfahrtgeschäft.

Nach den jüngsten Presseberichten hat sich François Pinault in einem Brief an die Mitarbeiter der Reederei gewandt und seine Unterstützung für das Unternehmen erneut zugesagt. Er sagte zugleich im Kontext der pandemiebedingten Schwierigkeiten eine Erhöhung der finanziellen Unterstützung für die nächsten Monate zu. Die Suche nach dem Nachfolger von Jean-Emmanuel Sauvée, dessen Ablösung als CEO wohl schon seit längerem mit Artémis geplant war, hat bereits begonnen, wie es aus Insiderkreisen hieß, und schließe weder externe Kandidaten noch solche aus dem eigenen Unternehmen aus.