„Die Kreuzfahrtbranche hat sich beeindruckend entwickelt, insbesondere hier bei uns in Hamburg. Dieses Wachstum führt zu mehr Wertschöpfung, was gut für unsere Stadt ist. Gleichzeitig wollen wir eine nachhaltige Kreuzschifffahrt. Dafür braucht es die Zusammenarbeit mit lokalen Partnerinnen und Partnern sowie zukunftsweisende Rahmenbedingungen. Die Bereitstellung und Nutzung von Landstrom und alternativen Kraftstoffen spielen hierbei eine entscheidende Rolle“, das erklärte Dr. Melanie Leonhard, Präses der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg, in ihrem Grußwort zur Eröffnung des 1. Hamburger Kreuzfahrtdialogs am 24. September im Opernloft im Alten Fährterminal in Hamburg-Altona.
Bei dieser von CLIA Deutschland, Hamburg Cruise Net e.V. und der eFuel Alliance organisierten Auftaktveranstaltung für eine künftig periodisch geplante Dialogreihe diskutierten Repräsentanten der Kreuzfahrt- und Energiebranche den Stand und die Herausforderungen der ökologischen und technischen Transformation der Branche auf dem Weg zur Klimaneutralität mit Politik aus Bund und Land mit fast 100 Teilnehmer/innen. Dabei ging es insbesondere um den dafür nötigen rechtssicheren und wettbewerbsneutralen Rahmen. Das Panel 1 erörterte dabei im Gespräch mit Georg Ehrmann, Repräsentant für CLIA Deutschland, den Stand, den Handlungsbedarf und den Ausblick auf dem Weg zur emissionsneutralen Kreuzfahrt, während sich das von Alois Krtil, Geschäftsführer ARIC Artificial Intelligence Center Hamburg e.V. geleitete Panel II mit den künftigen Aspekten der Künstlichen Intelligenz für die Kreuzfahrt auseinandersetzte.
Die Entscheidung der internationalen Schifffahrtsorganisation IMO, die globale Schifffahrtsbranche bis 2050 auf Netto-Null umzustellen und die Emissionen bis 2040 um 70 Prozent zu senken, schafft den Rahmen für die breite Nutzung erneuerbarer Schiffskraftstoffe. Der Weg in den klimafreundlicheren Kreuzfahrtbetrieb erfordert jedoch neben einem wachsenden Angebot von synthetischen Kraftstoffen entsprechende Anreize und Planungssicherheit. Die europäische Gesetzgebung bietet kaum rechtssichere Anreize für erneuerbare Schiffskraftstoffe, schafft gar Verunsicherung bei Marktteilnehmern. Unser mit globalen eFuel-Produzenten und Technologieanbietern abgestimmtes Ziel, bis Anfang der 2030er-Jahre eine fünfprozentige Beimischung von eFuels für den gesamten Verkehrssektor zu ermöglichen, ist weiterhin erreichbar. Doch wir kämpfen mit ‚Henne-Ei-Problemen‘, die durch die EU-Regulierungen teilweise verschärft werden“, gab Dr. Monika Griefahn, Vorstandsvorsitzende der eFuel Alliance, in ihrem Impuls-Vortrag zu bedenken. „Lassen wir erneuerbare Kraftstoffe für alle Bereiche zu, schaffen unterstützende Maßnahmen für globale Sektoren sowie ambitionierte Quoten, können wir die benötigen Mengen zeitnah produzieren und verteilen. Aktuell sind wir davon jedoch ein gutes Stück entfernt. Doch mit Pionieren wie der Kreuzschifffahrt, ist ein wichtiger Schritt getan.“ JPM
Fotos: Jens Meyer