Der Seehafen Kiel hat einen letzten weißen Fleck in seiner Gästeliste geschlossen. Am 9. August machte erstmals ein Kreuzfahrtschiff der Royal Caribbean International im Stadthafen der der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt fest. Zuvor hatten Schiffe der US-Reederei in früheren Jahren nur den Nord-Ostsee-Kanal passiert. Die Premiere erfolgte auch im Rahmen einer ganz besonderen Kreuzfahrt. Die „Ultimate World Cruise“ der Serenade of the Seas hatte Kiel ins Programm genommen. Das 2003 von der Meyer Werft abgelieferte Kreuzfahrtschiff ist am 10. Dezember in Miami zur längsten Weltreise in der Geschichte der Kreuzfahrt aufgebrochen.
274 Tage zu über 150 Häfen in 65 Ländern stehen im Programm. Mit Warnemünde und Kiel kamen auch zwei deutsche Häfen ins Programm. In Kiel hatte die Crew der Serenade of the Seas dabei einen ganz besonderen Ehrgeiz. Das in der Landstromtechnik sehr erfahrene Schiff wollte in Kiel auch den Anschluss am Ostseekai nutzen. Kurz nach dem Anlegen um 8 Uhr begann die Vorbereitung. Keine 90 Minuten später gingen alle Lampen auf grün und das Schiff war problemlos ins Netz integriert. Damit ist die Serenade of the Seas eines der Schiffe mit der kürzesten Integrationszeit im Kieler Hafen. „Das hat mit dem Schiff wirklich sehr schnell geklappt. Ein toller Auftakt“, so Julia Reichel, Sprecherin des Seehafens.
Die Serenade of the Seas lag von 8 bis 17 Uhr in Kiel. Danach ging es weiter nach Kopenhagen. Von dort aus führt die Kreuzfahrt über Norwegen, Grönland und die Bermudas zurück nach Miami, wo das Schiff am 10. September erwartet wird.
Die „Ultimate World Cruise“ war ein bislang einmaliges Produkt bei Royal Caribbean International. Ob es wiederholt wird, ist noch unklar. Die Route musste nachträglich geändert werden, da das Rote Meer nicht passierbar war. Deshalb wurden Afrika umrundet. Die Zahl der ursprünglich geplanten elf Weltwunder musste so auch auf acht gekürzt werden, da weder die Pyramiden noch Petra angelaufen werden konnten.
In Kiel gab es für die Serenade of the Seas ein Treffen mit Verwandten. Die Mein Schiff 1 wurde ebenfalls am Ostseekai abgefertigt. Beim Landstrom hatte aber Serenade of the Seas den Zuschlag bekommen. Da der Ostseekai aktuell nur einen Anschluss hat, muss bei Doppelanläufen immer vorher abgefragt werden, wer auf den Landstrom verzichten möchte. FB
Fotos: Frank Behling