Es ist das Ergebnis einer vor einem Jahr von der AG Reederei Norden-Frisia an die niederländischen Damen Shipyards Group vergebenen Machbarkeitsstudie („an Bord“-NL 13.12.2021): Am Sitz der Reederei in Norddeich haben beide Partner jetzt den Festauftrag für den Bau des ersten rein elektrischen Katamarans (E-Kat) unter deutscher Flagge unterzeichnet.
Ursprünglich war die Auftragsvergabe bereits für Anfang dieses Jahres und die Indienststellung für 2023 in Aussicht gestellt worden. Nunmehr soll der 32 m lange Neubau im Mai 2024 in Fahrt kommen und wie geplant zwischen Norddeich und Norderney eingesetzt werden. In der Hauptsaison soll er dann bis zu acht Mal pro Tag mit bis zu 150 Gästen Kurs vom Festland auf die ostfriesische Insel nehmen. Die Fahrzeit nach Norderney wird mit 30 Minuten nur etwa halb so lang sein, wie die der bisher eingesetzten größeren Fähren. Nach der Rückkehr nach Norddeich wird der E-Kat in rund 28 Minuten beladen und kann anschließend zu seiner seine nächsten Abfahrt zur Insel starten.
„Ein tolles Projekt bei fast halbierter Fahrzeit keinen CO²-Ausstoß zu verursachen. Unser langfristiges Ziel ist es, einen geschlossenen Kreislauf aus Stromproduktion und -verbrauch zu schaffen“, so Reedereivorstand Carl-Ulfert Stegmann. Der E-Katamaran ist Teil des Nachhaltigkeitskonzepts der Reederei, wobei sich die Maßnahmen für eine autarke Energiegewinnung bereits in der Umsetzung befinden. So entstehen momentan mit Photovoltaikanlagen überdachte Parkflächen in Norddeich. Alle weiteren Gebäude des Unternehmens werden ebenfalls auf ihre Eignung geprüft und mit PV-Anlagen ausgestattet.
Der nach Vorgaben der Reederei speziell für den Einsatz im ostfriesischen Wattenmeer konzipierte E-Katamaran weist aufgrund seiner Bauweise einen Tiefgang von nur 1,20 Metern auf und kann die Insel so auch bei niedrigen Wasserständen schnell erreichen“, erläutert Michael Garrelts, technischer Inspektor bei Norden-Frisia, die Besonderheiten. „Während des Betriebs und durch die Beladung mit unserem eigens über unsere Solardächer gewonnenen Stroms, gibt es im gesamten Ablauf keine CO²-Emissionen. Wir setzen voll auf die autarke Energieerzeugung vor Ort“, so Garrelts.
Auch für die Damen Werft ist das E-Kat Projekt Teil einer Nachhaltigkeitsstrategie: „Gemeinsam mit internationalen Partnerunternehmen entwickeln wir derzeit eine Reihe von Zero-Emission Marinesystemen“, sagt Joschka Böddeling, Sales Manager bei der Damen Group. Der E-Kat für Norden-Frisia sei eines dieser Projekte. JPM