140 Kreuzfahrtanläufe in Warnemünde erwartet
In Rostock gingen im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 15 Millionen Tonnen Ladung über die Kaikanten. Davon wurden 14,4 Millionen Tonnen im Überseehafen umgeschlagen; noch einmal ein leichter Anstieg gegenüber dem Rekordergebnis des ersten Halbjahres 2021. Nach Angaben der Rostock Port GmbH blieben damit die Gütermengen im gesamten Rostocker Hafenrevier in etwa auf dem Rekordniveau von 15,2 Millionen Tonnen des Vorhalbjahres. Die Zahl der beförderten Fährpassagiere von und nach Nordeuropa erreichte 953.000 und liegt damit wieder auf dem Vor-Corona-Niveau. Fortschritte sind auch im Kreuzfahrtbereich zu verzeichnen.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verzeichnete der Rostocker Überseehafen 3.709 Anläufe (2021: 3.616) von Fähr-, RoRo-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffen, davon 2.921 Anläufe (2021: 2.801) von Fähr- und RoRo-Schiffen.
Kreuzschifffahrt in Warnemünde
In Rostocks Ostseebad Warnemünde wurde die diesjährige Kreuzfahrtsaison am 11. April von der AIDAdiva eröffnet. Die beiden dortigen Passagierterminals, Warnemünde Cruise Center 7 und 8, sowie die technischen Anlagen waren im Winterhalbjahr auf die Kreuzfahrtsaison vorbereitet und die Hygiene- und Sicherheitskonzepte mit den Behörden und Reedereien abgestimmt worden. In diesem Jahr werden etwa 140 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen in Warnemünde erwartet, darunter zehn Erstanläufe: Nach der Le Champlain (29. April), Rotterdam (13. Mai), Viking Venus (14. Mai) und Sky Princess (23. Mai), Carnival Pride (27. Juni) und Norwegian Dawn (30. Juni), folgen die Celebrity Apex (10. Juli), Viking Mars (17. Juli), Norwegian Prima (6. September) und Seven Seas Splendor (12. September).
Künftig wieder Transitanläufe von Kreuzfahrtschiffen im Überseehafen
Der Ersatzneubau der zwei ältesten Liegeplätze auf der Ostseite von Pier II im Hafenbecken B des Überseehafens Rostock, 31 und 32, wurde im April 2022 offiziell gestartet. Bauherrin des rund 22 Millionen teuren Hafeninfrastrukturprojektes, das bis zum Oktober 2023 abgeschlossen werden soll, ist die Rostock Port GmbH. Die beiden Plätze werden auf einer Gesamtlänge von 400 Metern, einer Breite von 18 Metern und für eine Wassertiefe von 12,50 Meter als Multifunktionsliegeplätze für den Umschlag sowohl von Projektladungen als auch Stück- und Schüttgütern neu gebaut, jedoch können dort zukünftig auch wieder Transitanläufe von Kreuzfahrtschiffen stattfinden.
Bund startet Vertiefung des Seekanals
Nach Erteilung des Einvernehmens durch das Land Mecklenburg-Vorpommern erließ die Planfeststellungsbehörde „Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt“ am 19. Mai 2021 den Planfeststellungsbeschluss für die „Anpassung der seewärtigen Zufahrt zum Seehafen Rostock“ auf 16,50 Meter Wassertiefe. Ein Baustart ist seitens des Bundes zu Beginn des vierten Quartals dieses Jahres vorgesehen. Nach aktuellem Stand ist von einer rund zweieinhalbjährigen Bauzeit auszugehen.
Produktionsanlage für Wasserstoff bis zum Jahr 2026
Innerhalb der nächsten vier Jahre soll im Überseehafen Rostock auf dem Gelände des Steinkohlekraftwerks eine 100-Megawatt-Produktionsanlage für die Erzeugung von grünem Wasserstoff entstehen. Die Elektrolyseanlage ist das Herzstück des Projektes „HyTech Hafen Rostock“, das sich auf Förderung im Rahmen des IPCEI-Programms (Important Project of Common European Interest) beworben hat. Eine finale Investitionsentscheidung ist noch nicht getroffen und erst nach Erhalt des Förderbescheides geplant. Entwickelt und gebaut werden soll die Anlage von der rostock EnergyPort cooperation GmbH, einem gemeinsamen Unternehmen von EnBW Neue Energien GmbH, RheinEnergie AG, RWE Generation SE und der Rostock Port GmbH. Die vier Partner beteiligen sich jeweils mit knapp 25 Prozent an dem neuen Unternehmen. Ziel ist der Auf- und Ausbau einer nachhaltigen und grünen Produktions- und Verteilungsstruktur für Wasserstoff. Der dafür erforderliche Strom soll aus Erneuerbaren Energien, wie Windkraftanlagen auf See und an Land, bezogen werden. Jährlich sollen so bis zu 6.500 Tonnen Wasserstoff klimaneutral im Überseehafen Rostock erzeugt, in ein überregionales Verteilnetz (Wasserstoff-Startnetz) eingespeist und lokalen Verbrauchern zur Verfügung gestellt werden. Die Investitionen liegen im dreistelligen Millionenbereich und sollen mit Hilfe von Fördermitteln getätigt werden. JPM