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Rostock/Warnemünde: Zunahme bei den Kreuzfahrtanläufen und Dämpfer beim Ladungs-Umschlag

Während im ersten Halbjahr 2024 der Ladungsumschlag und die Passagierzahlen der Fährverkehre an der Warnowmündung konjunkturbedingt noch leicht rückläufig waren, zeichnen sich für die Kreuzfahrt bereits wieder steigende Anlaufzahlen ab.

Für die am 14. April mit dem Anlauf der AIDAmar eröffnete diesjährige Saison wurden von 23 Kreuzfahrtreedereien 148 Anläufe von 37 Kreuzfahrtschiffen angemeldet. Dabei wird die in Rostock ansässige Reederei AIDA Cruises mit der AIDAmar und AIDAdiva 69 Reisewechsel in ihrem Basishafen Warnemünde absolvieren. In dieser Saison laufen neun Kreuzfahrtschiffe erstmals die Warnowmündung an: Davon haben die Ocean Albatros bereits am 5. Mai, die Viking Neptune am 31. Mai, die Spirit of Adventure am 6. Juni, die Coral Princess am 12. Juni und die Caribbean Princess am 4. Juli, Flagge gezeigt. Denen der Neubau Mein Schiff 7 am 15. August, die Azamara Onward am 27. August, die Sirena am 17. September und die Nordstjernen am 28. September 2024 folgen sollen.

Die amerikanischen Kreuzfahrtschiffe Norwegian Getaway (BRZ: 145.655, Länge: 326 Meter) und Sky Princess (BRZ: 145.281, Länge: 330 Meter) sind die beiden größten Kreuzfahrtschiffe der Saison. Die Kreuzfahrtsaison 2024 endet voraussichtlich am 18. Dezember mit dem Anlauf von Amadea des deutschen Veranstalters Phoenix Reisen.

Es ist erfreulich, dass nach den schwierigen letzten Jahren die Schiffsanlaufzahlen in Warnemünde wieder ansteigen. Gemeinsam mit den Touristikern freuen wir uns auf eine abwechslungsreiche Saison mit vielen unterschiedlichen Schiffen sowie auf viele nationale und internationale Gäste“, sagt Dr. Gernot Tesch, Geschäftsführer des Hafenbetreibers Rostock Port: „Nachdem im vergangenen Jahr bereits rund ein Drittel aller Schiffsanläufe während der Hafenliegezeit mit Landstrom versorgt werden konnten, gehen wir in diesem Jahr von einer weiter steigenden Landstromnutzung aus.“

So will die Travemünder Fährreederei TT-Line nach der erfolgreichen Indienststellung der ihrer beiden Green Ships Nils Holgersson und Peter Pan in den Jahren 2022 und 2023 auch im Jahr 2024 in zukunftsweisende Projekte investieren. In Zusammenarbeit mit dem Programm „BordstromTech“ des deutschen Bundesministeriums für Digitalisierung und Verkehr (BMDV) hat die Reederei eine staatliche Kofinanzierung beantragt, um ihre vier größten Schiffe mit Landstromkapazitäten auszustatten. Darüber hinaus arbeitet sie aktiv mit den Hafenpartnern Lübeck (LHG) und Trelleborg (Trelleborg Hamn) zusammen, um die Implementierung von Landstromanlagen sicherzustellen. Diskussionen laufen mit verschiedenen TT-Line-Häfen, wobei die Häfen in Trelleborg und Travemünde voraussichtlich bis 2025 installationsbereit sein werden. Am TT-Line Anleger in Rostock gibt es allerdings bis dato keine Möglichkeit Landstrom zu beziehen, so die Reederei .

Konjunkturflaute bremst Hafenumschlag

In der Hafenstadt an der Warnow gingen im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 15,52 Millionen Tonnen Ladung über die Kaikanten. „Davon wurden 14,8 Millionen Tonnen im Überseehafen umgeschlagen, womit das zweitbeste Halbjahresergebnis in seiner über 60-jährigen Geschichte erzielt wurde. Nach einem überaus starken Wachstum in den letzten zehn Jahren von rund 21 auf fast 31 Millionen Tonnen im Jahr 2023 konnte sich auch der Hafen Rostock im ersten Halbjahr 2024 den Auswirkungen der schwachen Konjunkturlage nicht entziehen. Das Umschlagergebnis liegt zwar eine Million Tonnen unter dem Rekordergebnis des Vorjahres, zeigt aber dennoch eindrucksvoll die Stärke des Universalhafens“, so Rostock Port GmbH-Geschäftsfürer Tesch. Die Zahl der beförderten Fährpassagiere von und nach Nordeuropa sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von einer Million auf 920.000. Von den insgesamt 14,8 Millionen Tonnen umgeschlagener Güter rollten von Januar bis Juni 8,1 Millionen auf dem Fähr- und RoRo-Terminal über die Kaikanten und damit 300.000 Tonnen bzw. vier Prozent weniger als im Rekordhalbjahr 2023. Der Anteil der Fähr- und RoRo-Güter am Gesamtumschlag im Universalhafen Rostock betrug 55 Prozent. Der Rostocker Überseehafen verzeichnete 3.697 Anläufe (2023: 3.660) von Fähr-, RoRo-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffen in den ersten sechs Monaten des Jahres, davon 2.869 Anläufe (2023: 2.813) von Fähr- und RoRo-Schiffen. JPM

Warnemünde, (Archiv), Foto: enapress.com