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Rotes Meer bleibt weiter Tabu

Die Entwicklung im Nahen Osten bereitet den Kreuzfahrtreedereien weiterhin Kopfzerbrechen. In dieser Woche haben zahlreiche Reedereien ihre Trans-Reisen im Oktober und November in Richtung Asien und Persischen Golf gestrichen. Die Entscheidung ist teuer, aber alternativlos. Die Sicherheit der Crews und der Schutz der Schiffe haben höchste Priorität. Die Schäden durch Raketentreffer auf Kreuzfahrtschiffen würden lange Ausfallzeiten bedeuten.

Da sich die Kriegshandlungen in der Region seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober vorigen Jahres immer weiter ausbreiten, wird das Rote Meer auch für den Rest des Jahres nicht mehr für Kreuzfahrtschiffe nutzbar sein.

Der Suezkanal und das Rote Meer waren nach der Ausweitung der Angriffe der Huthi-Rebellen auf die internationale Handelsschifffahrt im Roten Meer und dem Golf von Aden von fast allen großen Reedereien aus den Routenplänen genommen worden.  

Die Reedereien MSC, AIDA, TUI Cruises und Royal Caribbean haben in diesen Tagen die ersten Umroutungen bekannt gegeben. So hat MSC die Reise von Kiel nach Dubai ansagen lassen. Das Schiff soll ohne Passagiere im Oktober von Kiel nach Dubai fahren und dabei Afrika umrunden. Derzeit sieht es so aus, als ob auch im Winter keine Reisen in diese Region möglich sind. Wie weit sich die Spannungen zwischen dem Iran und Israel sowie der USA auf die Reisen im Persischen Golf auswirken, ist auch noch offen. Die Aufbringung des Containerfrachters MSC Aries der Schweizer Reederei MSC durch die Revolutionsgarden des Iran hat die Lage zusätzlich angeheizt. Die MSC Aries gehört zur Zodiac Maritime Reederei eines israelischen Unternehmers und ist in Portugal registriert.  

Die US Marine hat weitere Einheiten ins Mittelmeer und den Indischen Ozean verlegt. Darunter Zerstörer mit der Ausrüstung zum Abfangen von ballistischen Raketen. Beim Angriff des Irans auf Israel am 13 . April waren zwei dieser Zerstörer bereits zum Einsatz gekommen. FB

„MSC Euribia“; Foto: Frank Behling