Die Rostocker Reederei AIDA holt ihre Schiffe aus dem Indischen Ozean jetzt auch über die Kap-Route um Afrika herum nach Europa zurück. Damit folgen die Rostocker dem Beispiel der Reederei MSC, die diesen Schritt bereits vergangene Woche angekündigt hatten.
Die AIDAprima, AIDAblu und AIDAbella werden die beliebten Transreisen ohne Passagiere bewältigen. Der Grund ist die zum Teil rund 10.000 Seemeilen lange Strecke um Afrika herum. Diese Entfernung kann nur ohne Hafenbesuche in einem halbwegs kalkulierbaren Zeitfenster bis zum Beginn des bereits teilweise ausgebuchtem Sommerprogramms bewältigt werden.
Die AIDAbella hat dabei von Dubai bis Kiel den weitesten Weg. Fast 11.200 Seemeilen muss das Schiff zurücklegen. Sie wird nach dem Ende der Überführung von Singapur am 16. April in Dubai ihre Passagiere ausschiffen und dann nach einem Bunkerstopp die Reise nach Kiel antreten.
Das Schiff soll am 18. Mai in Kiel eintreffen und dann von der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt aus zunächst zwei Kurzreisen unternehmen, die in Kürze in die Buchung kommen. Am 26. Mai startet dann für das Sphinx-Schiff der AIDA-Flotte ab Kiel das Sommerprogramm.
Eine ähnlich lange Strecke hat die AIDAprima, die bereits am 5. April ihre Orient-Saison beendet und dann von Dubai aus via Kapstadt Kurs auf Hamburg nehmen wird, wo sie am 7. Mai zum Hafengeburtstag eintreffen soll.
Die AIDAblu ist das dritte Schiff, dessen Reisen im Zeitraum 27. Februar bis 30. März betroffen sind. Dieses Sphinx-Schiff muss von Mauritius um Afrika herum ins Mittelmeer und in Korfu am 30. März in den Sommerfahrplan.
Alle betroffenen AIDA-Gäste sowie die Reisebüros mit Buchungen auf einer der betroffenen Abfahrten werden direkt von AIDA über die Anpassungen informiert. Als Dankeschön für eine Neubuchung erhalten Gäste, deren Reise abgesagt werden muss, einen AIDA Gutschein in Höhe von 10 Prozent ihres Reisepreises.
Die Reiserouten, die ab Herbst 2024 durch das Rote Meer führen, bleiben vorerst unverändert. Sollten hier Anpassungen nötig werden, informiert AIDA die betroffenen Gäste sowie die Reisebüros umgehend.
MSC hatte bereits am 16. Januar die Transreisen der MSC Virtuosa, MSC Opera und der MSC Splendida abgesagt und holt diese Schiffe ebenfalls ohne Passagiere zurück nach Europa. Dabei folgte MSC dem Beispiel der Containerschiffe der Flotte, die auch inzwischen alle das Rote Meer meiden.
Beim Hamburger Anbieter TUI Cruises wird derzeit noch die Lage im Jemen beobachtet. Eine Entscheidung für die Absage der Transreisen durch das Rote Meer gilt aber auch dort als sehr wahrscheinlich.
Auslöser sind die anhaltenden Beschießungen von Schiffen mit Flugkörpern und Drohnen durch die Huthi-Rebellen aus dem Jemen. Die Angriffe erfolgten jeweils im Roten Meer und auch im Golf von Aden sowie in der Meerenge Bab el Mandab.
Eine von den USA geführte Koalition versucht die Angriffe der Huthi zu unterbinden. Die USA haben dafür aktuell den Flugzeugträger Dwight D. Eisenhower im Golf von Aden positioniert.
Zwei weitere Flugzeugträger sind für die Operation abrufbar. Die Theodore Roosevelt hat am 11. Januar San Diego an der US-Pazifikküste mit unbekanntem Ziel verlassen. Zeitgleich bereitet sich an der US-Ostküste der Flugzeugträger George Washington auf einen Einsatz in Europa und dem Nahen Osten vor. FB