Die Passagiere der MSC Poesia haben beim Start zur Weltreise am 5. Januar eine Überraschung erlebt. Aufgrund der aktuellen Sicherheitslage folgt die Reederei MSC Cruises dem Beispiel der Container-Sparte von MSC und streicht das Rote Meer aus dem Fahrplan. MSC hatte bereits Mitte Dezember die Passage des Roten Meeres für Containerschiffe ausgesetzt. Auch das Programm für Kreuzfahrten nach Ägypten, Jordanien und Saudi-Arabien war nach den Anfriffen der Huthi abgesagt worden. Die MSC Poesia bekam kurzfristig eine neue Route für die Weltreise.
Das Schiff sollte eigentlich am 5. Januar von Genua ostwärts zum Suezkanal und dann durch das Rote Meer eine Umrundung Afrikas beginnen. Doch das wurde gestrichen. Als Ersatz ging es westwärts an Gibraltar vorbei in den Atlantik und weiter über Las Palmas und die Kapverden nach Südafrika.

Um Südafrika herum geht es dann nach Mombasa in Kenia. Von dort nimmt das Schiff dann am 2. Februar die ursprüngliche Route wieder auf und fährt zu den Seychellen und nach Madagaskar. Nach der neuerlichen Umrundung von Südafrika geht es an der Ostküste Südamerikas nordwärts in die Karibik und weiter über die Ostküste der USA und Kanada nach Grönland.
Zielhafen der Weltreise ist Warnemünde, wo das Schiff am 4. Mai eintreffen soll. Bis dahin stehen 50 Häfen in 31 Nationen auf der Route. Wegen der Fahrplanumgestaltung mussten jedoch etliche Häfen zu Beginn der Reise entfallen.
„Die Sicherheit von Passagieren und Besatzung steht für unser Unternehmen an erster Stelle, daher mussten wir unbedingt Änderungen vornehmen, um die Durchfahrt im Roten Meer zu vermeiden“, sagte ein Sprecher der Reederei der italienischen Agentur ANSA.
Anläufe in Ägypten, Jordanien und Saudi-Arabien mussten gestrichen werden. Dafür gibt es die Kapverden und zusätzliche Häfen in Südafrika. MSC berichtet, dass zu Beginn der Reise 2.300 Passagiere an Bord seien. Die meisten davon seien Italiener, Franzosen, Deutsche, Amerikaner und Chinesen. Insgesamt befinden sich an Bord 57 verschiedene Nationalitäten.
Das 2008 in Dienst gestellte Schiff der „Musica“-Klasse verfügt über 1.275 Passagierkabinen mit einer maximalen Kapazität von über 3.200 Passagieren und einer Crew von über 1.000 Besatzungsmitgliedern.


Die Reederei Costa startete am 6. Januar mit der Costa Deliziosa in Triest ihre Weltreise. Die Route geht jedoch westwärts um die Welt. An Bord sind laut Reederei 2.000 Passagiere aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, der Schweiz und Österreich.
Die Costa Deliziosa besucht fünf Kontinente, einschließlich einer Durchfahrt durch den Panamakanal und durch den Pazifik. Die Kreuzfahrt muss jedoch im Frühjahr nach Oman und Jordanien. Das Schiff soll zwischen dem 22. und 27. das Rote Meer auf dem Weg vom Oman zum Suezkanal passieren. Für den Fall des Umwegs um Afrika herum, könnte die Rückfahrt der Weltreise nach Italien zehn bis 14 Tage länger werden. Am 6. Mai soll die Weltreise der Costa Deliziosa nach dem derzeitigen Routenplan in Savona enden.
Eines der wenigen Kreuzfahrtschiffe, die der Gefahr durch den Beschuss der Huthi-Rebellen trotzen, war am 10. Januar die Silver Moon, die von Sharm El-Sheikh in Ägypten mit hoher Geschwindigkeit nach Muscat im Oman durch das Risikogebiet fuhr. FB