Die neue Queen Anne der britischen Reederei Cunard lässt die Tradition der Oceanliner nur noch gedämpft durchschimmern und präsentiert sich als stilvolles, klassisch-modernes Kreuzfahrtschiff. Beat Eichenberger (Text) und Michael Wolf (Fotos) haben den Neubau vor seiner Jungfernfahrt im Heimathafen Southampton unter die Lupe genommen.
Seit über 180 Jahren ist die britische Reederei auf den Weltmeeren unterwegs. Einst im wichtigen Linienverkehr über den Nordatlantik, heute vor allem weltweit als mondäne Cruiseline. Dass die neue QUEEN ANNE nun bereits das 249. Schiff ist, das unter Cunard-Flagge fährt, erstaunt somit nicht. In ihrer modernen Geschichte ist Cunard mit dem Neubau zudem seit langem wieder mit vier Schiffen im Markt.
Dabei fällt die mit 113‘000 BRZ (Bruttoraumzahl) vermessene QUEEN ANNE für knapp 3000 Gäste, die auf der Fincantieri-Werft in Marghera erbaut wurde, grösser aus als die QUEEN VICTORIA und QUEEN ELIZABETH (je 90‘000 BRZ), aber nicht so gross wie die QUEEN MARY 2 mit ihren 148‘000 BRZ, die bei ihrer Indienststellung 2004 der grösste Cruiseliner der Welt war.
Ein klassisch-eleganter Cruiseliner
Cunard, das steht für eine stolze Seefahrt-Tradition, britisches Flair und einen klassischen First-Class-Anspruch, der in den oberen Kategorien Luxus verströmt. Gesuchte Oceanliner-Nostalgie ist jedoch nicht Sache der neuen Queen Anne. Sie präsentiert sich – wie die QUEEN VICTORIA und QUEEN ELIZABETH – als klassisch-modernes Kreuzfahrtschiff und zeigt baulich kaum mehr Anleihen an die Linien-Vergangenheit wie die spezielle QUEEN MARY 2, die heute noch als einziges Schiff regelmässige Transatlantik-Reisen durchführt. Dabei mag man das breite, untere Promenadendeck mit Liegen vermissen, das auf dem Neubau auf einen recht schmalen Bummelweg rund um das Schiff reduziert wurde, der sich oft um die Rettungsboote schlängelt…
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Fotos: enapress.com