Der Bedarf an Kreuzfahrtkapazitäten steigt in Japan. Nach dem überraschenden Verkauf des 2009 gebauten Schiffes gibt es eine Perspektive. Die Carnival-Marke Seabourn hat die Seabourn Odyssey verkauft. Das Schiff wird die japanische Traditionsreederei Mitsui O.S.K. Lines übernehmen und die eigene Kreuzfahrtmarke ausbauen.
Bis zum 22. August 2024 wird das Schiff noch für Seabourn fahren. Die Seabourn Odyssey wird ab sofort einen Chartervertrags mit MOL absolvieren. Fast 14 Jahre hat das Schiff für die amerikanische Marke gedient.
„Während wir uns darauf vorbereiten, uns im September 2024 von der Odyssey zu verabschieden, freue ich mich darauf, unsere Flotte weiter zu optimieren, während wir unser Expeditionsgeschäft ausbauen“, so Seabourn-Präsidentin Natalya Leahy.
Mit der Aufnahme von Seabourn Pursuit in diesem Sommer werde Seabourn über eine der modernsten Flotten im Ultra-Luxussegment mit einem Durchschnittsalter von nur sieben Jahren, so Leahy.
Die bei Mariotti in Genua gebaute Seabourn Odyssey entlastet mit ihrem Verkauf jetzt die Kostenseite der Seabourn-Flotte. Es ist das aktuell älteste Schiff der Flotte. Mit 450 Kabinenplätzen ist es auch eines der Schiffe der älteren Klasse.
Fotos: enapress.com (Archiv)
Durch den Verkauf an MOL hat die Reederei jetzt wieder Liquidität für das nächste Premium-Schiff Seabourn Pursuit, der Schwester der neuen Seabourn Venture.
„Mit dieser elitären, modernen Flotte ist Seabourn weiterhin führend bei Ultra-Luxus-Reisen und bietet unseren Gästen hochgradig kuratierte und immersive Erlebnisse und einzigartige ‚Seabourn-Momente‘“, sagte Natalya Leahy.
Für die japanische Reederei MOL startet die japanische Marke in eine neue Dimensionen. Der japanische Markt boomt mit Schwung. Fast zweistellige Zuwachsraten liegen gerade bei japanischen Kreuzfahrtprodukten.
Bei Mitsui ergänzt die Seabourn Odyssey die 1990 in Japan gebaute Nippon Maru. Das 166 Meter lange Schiff hat 600 Passagiere. Es ist ein in Japan entworfenes Schiff für japanische Wünsche. Die Seabourn Odyssey ist 198 Meter lang und hat 450 Passagierplätze und stammt aus Italien.
Für den japanischen Markt sind Schiffe mittlerer Größe sehr beliebt. Dabei sind Kabinen für 500 bis 800 Passagiere besonders gefragt. MOL bietet dabei klassische Weltreisen und Fahrten mit Expeditionscharakter an.
Ob Nippon Maru und Seabourn Odyssey zusammen auf Reisen gehen, steht noch nicht fest. Die dieselmechanisch angeriebene Nippon Maru hat eine große Fangemeinde.
Die großen Kreuzfahrtmarken NYK und MOL wollen im Seereisebereich wieder starten. Im Mai wird mit der MSC Bellissima auch die Reederei MSC im Land der aufgehenden Sonne starten. Basishafen wird ab Mai der Hafen Yokohama.
Bis zu zwei Millionen Passagiere werden in Japan erwartet. Die großen Reedereien wollen in Japan, Taiwan und Korea wieder Fuß fassen. 2023 und 2024 wollen Princess Cruises, Celebrity, Holland America Line und Royal Caribbean ebenfalls mit großen Schiffen in Japan starten. FB