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„Seabourn Venture“ von Pandemie erneut ausgebremst

Foto: Frank Behling

Die amerikanische Premiummarke Seabourn muss für ihr neues Expeditionsschiff Seabourn Venture erneut eine Verzögerung melden. Das 23.000 BRZ-Schiff liegt weiter im unfertigen Zustand bei der T. Mariotti-Werft in Genua. Eigentlich sollte das Schiff am 10. April von Tilbury aus auf Jungfernfahrt gehen.

Nach den letzten Meldungen aus Italien wird das nun frühestens Juli. In einem Schreiben an die Kunden hat Seabourn Probleme in den Lieferketten sowie die Verunsicherung im Reisemarkt als Grund angeführt.

Die Marke ist besonders schwer von der Pandemie getroffen, da ihre überwiegend älteren Kunden global verteilt sind und für die An- und Abreise deshalb weite Flugstrecken und verschiedene Quarantäne-Bedingungen erfüllen müssen. Bei Seabourn liegen noch drei der fünf Schiffe im Mittelmeer auf. Lediglich die Seabourn Odyssey und die Seabourn Ovation sind in der Karibik und Mittelamerika aktiv.

Mit der 170 Meter langen Seabourn Venture sollte eigentlich Juni 2021 die neue Ära der Expeditionsschiffe bei Seabourn eröffnet werden. Die Pandemie bremste aber diese Pläne und die Fertigstellung 2021 aus. Weshalb der Termin auf April 2022 geschoben wurde. Jetzt ist der 15. Juli der neue Starttermin.

Die Mariotti-Werft soll das Schiff im Juni liefern. Zuvor sollen im April und Mai die umfangreichen Probefahrten absolviert werden. Die Abnahme der Eisfahrt muss dabei verschoben werden. Diese Tests können erst im Herbst in Nordeuropa oder bei Grönland erfolgen.

Der grüne Anstrich ist an das Leuchten des Polarlichts angelehnt und sorgt für eine besondere Note. Grüne Farben sind bei Kreuzfahrtschiffen bislang zudem sehr selten. Im Gegensatz zu den fünf großen Kreuzfahrt-Yachten der Seabourn-Flotte soll die neue Generation von Expeditionsschiffen abseits der klassischen Routen unterwegs sein.

Das acht Decks hohe Schiff hat Kabinen für 264 Passagiere und 130 Crewmitgliedern. Zur Ausstattung werden auch 24 Zodiac-Schlauchboote und zwei kleine Tauchboote für Unterwasser-Expeditionen gehören.

Als Architekt des Neubaus hat Seabourn mit Adam Tihany einen der renommiertesten Namen der Szene gewinnen können. Er hat die öffentlichen Bereiche und das Design der 132 Suiten gestaltet. Tihany ist bereits durch die Neubauten Costa Smeralda und Costa Toscana bekannt. FB