Bereits im dritten Quartal 2019 und damit vor der Ausbruch der besonders auch die Kreuzfahrtbranche lähmenden COVID-19-Pandemie hat der nicht nur durch seine Motoren-Palette bekannte finnische Technologie-Konzern Wärtsilä den Auftrag für das Design und die Entwicklung von bis zu sechs luxuriösen Expeditionskreuzfahrtschiffen mit einer Kapazität für jeweils 200 Gäste hereingenommen. Sie sind für die Neugründung Amundsen Expeditions bestimmt, die die für den effizienten Betrieb sowohl in tropischen als auch polaren Gewässern auszulegenden Neubauten primär auf dem wachstumsträchtigen chinesischen Markt einsetzen will. In enger Zusammenarbeit mit Amundsen Expeditions wurde ein Konzept entwickelt, das den speziellen Anforderungen und Spezifikationen des Betreibers entspricht. Zum Einbau kommt ein komplettes Paket von Wärtsilä-Komponenten einschließlich Wärtsilä-Motoren des Typs 32, SCR-Katalysatoren zur Reduzierung der Stickoxidemissionen (NOx), elektrischer Antrieb, das Wärtsilä Nacos Platinum-Brückensystem für Navigation und Kommunikation sowie Wärtsilä-Automationslösungen. Das Zulieferpaket wird möglicherweise durch einen 10-Jahres-Wartungsvertrag ergänzt, der die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz der Schiffe gewährleisten und gleichzeitig Kostensicherheit für die Budgetierung erlauben soll. Zur Ausstattung der u.a. über ein Helikopterdeck auf dem Achterschiff und ausschließlich über Aussenkabinen verfügenden Neubauten gehören u.a. Präsidenten-Suiten und Wintergärten sowie neueste Umweltschutz-Technologie. „Wir haben großen Respekt vor der Erfahrung von Wärtsilä und dem breiten Portfolio an hochwertigen Lösungen. Dies ist uns von Bedeutung, da diese Kreuzfahrtschiffe sehr komplex sind und fortschrittliche Design-Expertise erfordern“, so der in der Expeditionskreuzfahrtbranche renommierte Kapitän Rajko Zupan von Amundsen Expeditions. Einzelheiten über Abmessungen und Ausrüstungsdetails sowie mögliche Bauwerft und Lieferdaten wurden noch nicht mitgeteilt. Insider schließen nicht aus, dass – wie bei der für SunStone Ships nach Ulstein-Design und mit entsprechenden Zulieferpaketen bei CMHI in Bau befindlichen Zehner-Serie der Infinity-Expeditionsklasse – möglicherweise auch bei den Amundsen Expeditions-Neubauten eine chinesische Werft zum Zuge kommen könnte. So befindet sich derzeit ein von Wärtsilä entworfenes und mit diversen Zulieferungen des Konzerns auszurüstendes 168-m-Mehrzweck-Transportschiff mit Hybrid-Antrieb für den Einsatz in antarktischen Gewässern bei der chinesischen CIMC Raffles-Werft zur Lieferung im nächsten Jahr in Bau. JPM
Text: JPM, Foto: Wärtsilä