Die Probefahrten sind für Ende September/Anfang Oktober geplant und die Indienststellung soll noch in diesem Jahr erfolgen: Das bei der Schiffswerft Diedrich in Oldersum für die Reederei AG „Ems“ in Bau befindliche vollelektrische Hafenboot gewinnt zunehmend an Kontur, so dass bereits in Kürze die neue innovative Technik verbaut sein wird, deren Herzstück ein Methanol-Brennstoffzellen-Antrieb sein wird.
Installiert werden Arbeitskomponenten von Electric Ship Facilities in Heeg/Niederlande und die Brennstoffzellen wurden aus Dänemark zugeliefert. Zurzeit wird unter anderem an der Innenausstattung gearbeitet – Fußboden verlegt und Bänke montiert.
„Mitte September werden die Außendecksbeläge geliefert, danach geht’s in Wasser“, freut sich AG „Ems“-Inspektor und Prokurist Claus Hirsch über den Baufortschritt.
Der schnittige, geräuscharme und umweltfreundliche Neubau wird 22,5 m lang und bietet 75 Personen Platz, wobei auch Rollstuhlplätze vorgesehen sind. Sein Einsatz erfolgt von der Emden-Delfttreppe zu Fahrten durch den Emder Hafen. Da er aufgrund der sehr niedrigen Brücken in Emden besonders flachgängig sein muss, wurde ein ausgeklügeltes Ballast-System entwickelt. Dieses wurde durch das Ingenieurbüro Sternkopf aus Leer mit Fokus auf die Sicherheit, Leck-Stabilität und Einsatzfähigkeit unter der niedrigen Eisenbahnbrücke konzipiert. Auch der Rumpf wurde optimiert, um künftig weniger Energie zu verbrauchen. Dieses ist besonders relevant, da das vollelektrische Hafenboot mit seiner Methanol-Brennstoffzellen-Technologie die Reichweite bzw. die Einsatzzeit bis in die Abendstunden verlängern soll.
Jetzt sucht die AG „EMS“ für ihr neues Elektro-Hafenboot einen passenden Namen. Erste Ideen liegen zwar bereits auf dem Tisch, doch es bleibt die Frage offen, ob der Neubau eher klassisch, innovativ oder technisch benannt werden soll. Wer mitmachen möchte, kann sich auf den Social-Media-Kanälen der AG „EMS“ oder unter www.ag-ems.de/e-hafenboot beteiligen.
Unterstützt wird das Neubau-Vorhaben durch die MARIKO GmbH aus Leer, die auch die Antragstellung des Fördervorhabens begleitet hat. Das Projekt wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) – Programmgebiet stärker entwickelte Regionen (SER) – gefördert. JPM