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Jetzt auch Landstrom verfügbar: Weltkulturerbestadt Bamberg erwartet 2023 rd. 800 Flusskreuzfahrtschiffe

Sehr erfreulich entwickelt sich im UNESCO-Kulturerbehafen Bamberg die Rückkehr der Flusskreuzfahrten nach der Pandemie. Im vergangenen Jahr hatten an den dortigen Anlegern 748 Schiffe festgemacht. „Dieser Wert liegt nur noch 10 Prozent unter dem Vergleichsjahr 2019“, freut sich Anja Bokeloh, Leiterin Technik und Betrieb von Bayernhafen Bamberg. „Damit sind wir wieder auf Kurs. Für dieses Jahr liegen bereits Anmeldungen für fast 800 Kreuzfahrtschiffe vor.“ Trotz der Erholung sei jedoch die allgemeine Lage auch bei den Flusskreuzfahrten durch den Personalmangel angespannt. Viele Fachkräfte seien bisher aus der Ukraine gekommen.


Foto: Bayernhafen

Ökostrom für bis zu sechs Schiffe gleichzeitig

Ab sofort können Flusskreuzfahrtschiffe, die an den Anlegestellen nahe der Regnitzstraße in Bamberg festmachen, während ihrer Liegezeit durch Landstromanlagen mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden. Die dort errichteten Landstromanlagen werden von der Würzburger Hafen GmbH (WHG) betrieben. Durch die Landstromversorgung können die Immissionen für die Stadt, vor allem aber für die direkte Umgebung des Hafens, deutlich minimiert werden. Neben den Belastungen durch Stick- und Schwefeloxide, Feinstaub und CO2-Emissionen werden auch Lärm und Vibrationen signifikant reduziert. Durch die an der Anlegestelle Regnitzstraße errichteten Energieterminals können bis zu sechs Schiffe gleichzeitig versorgt werden. Die der WHG von der Bayernhafen Bamberg als Errichter der Anlagen erteilte Konzession gilt für die nächsten fünf Jahre und umfasst den technischen Betrieb sowie die Abrechnung und Überwachung der Energieterminals. Der Zugang zu den Terminals erfolgt über die Service Card der WHG.

Bereits in der Vergangenheit konnte die WHG durch ihre langjährige Erfahrung und Kompetenz im Bereich der Landstromversorgung Kundenklientel in ganz Deutschland zur Überwachung und Betrieb der Energieterminals gewinnen. Neu ist, dass die WHG nun erstmals neben der Lieferung der sechs Energieterminals auch Landstrom außerhalb von Würzburg liefert und verkauft. „Insgesamt rechnen wir mit einem Absatz von 400.000 bis 600.000 kWh jährlich“, erklärt Sandra Schmitt, Geschäftsführerin der WHG. „Durch den Einsatz von Ökostrom aus erneuerbaren Energien können so ca. 250 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden. Wir freuen uns, durch diese erneute Partnerschaft mit Bayernhafen einen weiteren wichtigen Teil zur Klimaneutralität beitragen zu können.“

Bayernhafen Bamberg-Technik-Leiterin Anja Bokeloh freut sich über das gemeinsame Projekt: „Als Hafenbetreiber stehen wir in der Verantwortung nachhaltige Energiekonzepte gemeinsam mit unseren Kunden zu entwickeln. Mit den neuen Landstrom-Säulen für Flusskreuzfahrtschiffe, aber auch für Güterschiffe, tragen wir einen Teil dazu bei, die Umwelt und unsere Umgebung zu schonen.“ In Sachen Landstromversorgung und Energieterminals ist die WHG deutschlandweit Vorreiter sowie erfahrener Betreiber und Lieferant im Markt. Deshalb schätzen wir es, bei dem Landstromprojekt in Bamberg die WHG mit an Bord zu haben.“ Das Projekt hat eine Investitionshöhe von rund 1,6 Millionen Euro und wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr gefördert.

Bayernhafen betreibt Anlegestellen für Flusskreuzfahrtschiffe an den Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Roth, Regensburg und Passau und investiert stetig in den Ausbau der dortigen Infrastruktur und den Versorgungsmöglichkeiten der Schiffe. „Neben Bamberg bieten wir bereits in Regensburg eine Landstromversorgung an,“ so Bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „weitere Anlagen sollen im Bayernhafen Regensburg und Bayernhafen Passau im Rahmen unseres Energiekonzepts folgen.“ JPM