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Seabourn trennt sich von der „Odyssey“

Der Bedarf an Kreuzfahrtkapazitäten steigt in Japan. Nach dem überraschenden Verkauf des 2009 gebauten Schiffes gibt es eine Perspektive. Die Carnival-Marke Seabourn hat die Seabourn Odyssey verkauft. Das Schiff wird die japanische Traditionsreederei Mitsui O.S.K. Lines übernehmen und die eigene Kreuzfahrtmarke ausbauen.

Bis zum 22. August 2024 wird das Schiff noch für Seabourn fahren. Die Seabourn Odyssey wird ab sofort einen Chartervertrags mit MOL absolvieren. Fast 14 Jahre hat das Schiff für die amerikanische Marke gedient.



„Während wir uns darauf vorbereiten, uns im September 2024 von der Odyssey zu verabschieden, freue ich mich darauf, unsere Flotte weiter zu optimieren, während wir unser Expeditionsgeschäft ausbauen“, so Seabourn-Präsidentin Natalya Leahy.

Mit der Aufnahme von Seabourn Pursuit in diesem Sommer werde Seabourn über eine der modernsten Flotten im Ultra-Luxussegment mit einem Durchschnittsalter von nur sieben Jahren, so Leahy.

Die bei Mariotti in Genua gebaute Seabourn Odyssey entlastet mit ihrem Verkauf jetzt die Kostenseite der Seabourn-Flotte. Es ist das aktuell älteste Schiff der Flotte. Mit 450 Kabinenplätzen ist es auch eines der Schiffe der älteren Klasse.


Seabourn Odyssey, Foto: enapress.com

Fotos: enapress.com (Archiv)


Durch den Verkauf an MOL hat die Reederei jetzt wieder Liquidität für das nächste Premium-Schiff Seabourn Pursuit, der Schwester der neuen Seabourn Venture.

„Mit dieser elitären, modernen Flotte ist Seabourn weiterhin führend bei Ultra-Luxus-Reisen und bietet unseren Gästen hochgradig kuratierte und immersive Erlebnisse und einzigartige ‚Seabourn-Momente‘“, sagte Natalya Leahy.

Für die japanische Reederei MOL startet die japanische Marke in eine neue Dimensionen. Der japanische Markt boomt mit Schwung. Fast zweistellige Zuwachsraten liegen gerade bei japanischen Kreuzfahrtprodukten.

Bei Mitsui ergänzt die Seabourn Odyssey die 1990 in Japan gebaute Nippon Maru. Das 166 Meter lange Schiff hat 600 Passagiere. Es ist ein in Japan entworfenes Schiff für japanische Wünsche. Die Seabourn Odyssey ist 198 Meter lang und hat 450 Passagierplätze und stammt aus Italien.

Für den japanischen Markt sind Schiffe mittlerer Größe sehr beliebt. Dabei sind Kabinen für 500 bis 800 Passagiere besonders gefragt. MOL bietet dabei klassische Weltreisen und Fahrten mit Expeditionscharakter an.

Ob Nippon Maru und Seabourn Odyssey zusammen auf Reisen gehen, steht noch nicht fest. Die dieselmechanisch angeriebene Nippon Maru hat eine große Fangemeinde.

Die großen Kreuzfahrtmarken NYK und MOL wollen im Seereisebereich wieder starten. Im Mai wird mit der MSC Bellissima auch die Reederei MSC im Land der aufgehenden Sonne starten. Basishafen wird ab Mai der Hafen Yokohama.

Bis zu zwei Millionen Passagiere werden in Japan erwartet. Die großen Reedereien wollen in Japan, Taiwan und Korea wieder Fuß fassen. 2023 und 2024 wollen Princess Cruises, Celebrity, Holland America Line und Royal Caribbean ebenfalls mit großen Schiffen in Japan starten.  FB

Neubauten: Orderbook bei Carnival geschrumpft

Wann wird der weltweit größte Kreuzfahrt-Konzern wieder an neue Aufträge denken können? Diese Frage treibt gerade besonders Werftbeschäftigte von Finnland bis Italien um. Das Orderbuch der Carnival Corporation schrumpft weiter. Mit der Ablieferung der Arvia von der Meyer Werft sank das Auftragspolster auf nur noch fünf Schiffe. Drei Neubauten sind bei Fincantieri in Bau und je ein Schiff bei Meyer in Papenburg und Mariotti in Genua. Ende 2020 waren noch zwölf Neubauten im Autragsbestand.

Die Queen Anne ist aktuell das letzte Schiff für eine europäische Carnival-Marke im Orderbook. Das 3000-Betten-Schiff soll zur Sommersaison 2024 zur Cunard-Flotte stoßen. Im Sommer 2025 steht bei Fincantieri die Auslieferung des letzten Carnival-Neubaus an. Es ist für Princess Cruises bestimmt. Danach ist dann erstmal Schluss.  

Selbst wenn jetzt neue Aufträge vergeben würden, wäre die Lieferung erst ab 2026 möglich. Die Folge für die Werften sind ein Umschwenken auf andere Produkte. Alle drei großen europäischen Anbieter für Kreuzfahrtschiffe setzen bereits auf andere Produkte für die zweite Hälfte der Dekade. Dazu gehören Spezialschiffe für Offshore-Projekte, Luxusyachten und ganz besonders Rüstungsprojekte, die seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine überall starken Aufwind bekommen.

Die Carnival Cruise Corporation verweist auf die weiter deutlich zu schwachen Passagierzahlen. So lag im Geschäftsjahr 2022 (bis 30.11.) die Zahl der beförderten Passagiere bei 7,7 Millionen. Zum Vergleich: 2019 wurden 12,9 Passagiere befördert. Und wenn der nordamerikanische Markt 2022 nicht so überproportional zugelegt hätte, wäre auch dieses Ergebnis nicht erreicht worden. In Europa kamen die Carnival-Marken 2022 nur auf 2,1 Millionen Passagiere, statt 4,2 Millionen in 2019.

Die aktuellen Neubauprogramme der Reedereien bringen die Passagierkapazitäten der gesamten Branche bis 2025 von heute 563000 auf 764000 Betten. Bei Carnival steigen die Kapazitäten durch die Neubauten von heute 259000 auf dann rund 272000 Betten. Diese Kapazitäten gilt es nicht nur zu füllen, sondern auch wieder in die Profitzone zu bringen.

Auch 2022 fuhren die Carnival-Marken ein dickes Minus ein. Bei den Carnival-Marken standen am 30. November zwar Einnahmen von 12,168 Milliarden Euro aus Ticketverkauf und Bordumsatz (5,1 Milliarden) auf der Habenseite. Doch die operativen Ausgaben für die 91 Carnival-Schiffe lagen bei 16,5 Milliarden Dollar. Dabei sind Treibstoff und Personal mit je 2,1 Milliarden Dollar mit die größten Einzelposten.

Aktuell soll das Ziel eines profitablen Schiffsbetrieb der Flotten wieder für 2024 erreicht werden. Das ist abhängig von einer gewissen Sicherheit in den Zielgebieten und beim robusten Konsumverhalten. Der profitable Betrieb ist wichtig für den Abtrag des Schuldenstands.

Deshalb sind in der Finanzplanung aktuell auch 2025 nur noch 895 Millionen Euro für Neubauten eingestellt. Für 2026 und 2027 sieht der Haushaltsplan keine neuen Schulden für Neubauten vor. Bis 2027 sind 32 Milliarden Dollar allein für Schuldendienst eingeplant, wobei rund vier Milliarden auf die noch aussehenden Neubauten entfallen.

Wann wieder die berühmte Tinte unter einen Neubaukontrakt gesetzt wird, steht aktuell in den Sternen. Ein wichtiger Aspekt könnte der Umweltschutz und die Nachhaltigkeit sein, die die Reedereien irgendwann zur Ausmusterung der Alttonnage drängt und neue Schiffe mit neuen Technologien wirtschaftlich attraktiv macht.

Bei AIDA in Rostock wird bereits an einem Zero-Emission-Ship geplant. Der Neubau könnte zum Beginn des nächsten Jahrzehnts in Fahrt kommen. Dabei sollen auch die Erfahrungen mit der Brennstoffzelle auf der AIDAnova und der neuen Batterietechnik der AIDAprima mit einließen. AIDA will innerhalb der Carnival-Gruppe die Rolle als Technologieführer für Zukunftsprojekte ausbauen.  FB

April-Kreuzfahrten gestrichen: „Seabourn Venture“ muss für ungeplante Stabilisator-Reparatur ins Dock

Für ihr erst am 28. Juni letzten Jahres von der italienischen T. Mariotti-Werft übernommenes und im November in der Antarktis getauftes Expeditionskreuzfahrtschiff Seabourn Venture (BRZ: 23615) musste die zur amerikanischen Carnival Corporation gehörende Reederei Seabourn alle zwischen 7. April und Anfang Mai dieses Jahres geplanten Reisen absagen.

Grund ist eine unplanmäßige Dockung des Schiffes, das wegen einer notwendig gewordenen Reparatur seiner Stabilisatoren für 35 Tage aus der Fahrt genommen werden muss. Derzeit absolviert die nach Angaben der Reederei auch ohne Einsatz ihrer Stabilisatoren sicher navigierende Seabourn Venture ihre erste Antarktis-Saison, die am 10. März beendet wird. Anschließend geht es entlang der brasilianischen Küste und über den Amazonas wieder zurück nach Europa. Bei welcher Werft die Dockung erfolgen wird, wurde noch nicht mitgeteilt.

In einer Erklärung, die an für die fünf ausfallenden Reisen, darunter eine Expedition in den Amazonas, eine Transatlantik-Überquerung und zwei Nordeuropa-Reisen, gebuchten Gäste und die Reisebüros verschickt wurde, bietet die Reederei eine vollständige Rückerstattung der gezahlten Beträge an. Die Rückerstattung schließe auch Leistungen außerhalb der Kreuzfahrt ein, darunter Flüge, die über das Seabourn Flight Ease-Programm gebucht wurden, Hotels vor oder nach der Kreuzfahrt, Transfers, Landausflüge, Annehmlichkeiten an Bord etc..

Zudem bietet die Luxusmarke diesen Passagieren eine 25-prozentige Bonusgutschrift für künftige Kreuzfahrten an, die ihrem Seabourn Club-Konto gutgeschrieben wird. Nach Angaben von Seabourn kann die Gutschrift auf allen Reisen oder Expeditionen des Unternehmens genutzt werden, die bis zum 31. Dezember 2023 stattfinden. Nach entsprechenden Einzelfall-Prüfungen könnten auch unerwartete Ausgaben, die den Gästen entstanden sind, wie z. B. Gebühren für Flugänderungen, erstattet werden.

Ein Schwesterschiff (Seabourn Pursuit) des ersten für Luxus-Polarreisen konzipierten Expeditionskreuzers der Reederei befindet sich derzeit bei der Mariotti-Werft zur Lieferung in diesem Jahr in der Ausrüstung. JPM

Carnival Corporation: Geringere Neubau-Zuläufe und Verkauf von drei weiteren Schiffen angekündigt

Nicht nur der Neubau-Auftragsbestand der amerikanischen Carnival Corporation, sie ist mit ihren neun Kreuzfahrtmarken größter Anbieter der Welt, ist im Verlauf der Pandemie auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten geschrumpft. Auch ihr Flottenbestand hat sich von 105 Einheiten zu Beginn der Pandemie trotz der in den vergangenen beiden Jahren erfolgten Neubauzuläufe durch den Verkauf von 23 Schiffen auf nur noch 92 Kreuzfahrtschiffe reduziert. Bei der kurz vor den Weihnachtsfeiertagen erfolgten Vorlage des Geschäftsberichtes für das mit einem weiteren Milliardenverlust abgeschlossene vierte Quartal kündigte die Carnival Corporation jetzt die Trennung von drei weiteren Schiffen an. Dabei dürfte es sich um die Costa Magica, Costa Fortuna und AIDAaura handeln.


AIDAaura, Foto: Jens Meyer


„Das Unternehmen erwartet, drei weitere kleinere und weniger effiziente Schiffe aus seiner Flotte zu entfernen“, heißt es in einer am 21.12.2022 veröffentlichten Erklärung, ohne dass darin deren Namen genannt werden. Zwei dieser drei Schiffe stammen aus der Flotte von Costa Kreuzfahrten und sind Teil der Strategie des Unternehmens, diese Marke angesichts der anhaltenden Schließung von Kreuzfahrtaktivitäten in China und der bedeutenden Präsenz von Costa dort vor dem Stillstand der Kreuzfahrtaktivitäten zu verkleinern. Wenn die Flottenoptimierungsstrategie des Unternehmens im Frühjahr 2024 abgeschlossen ist, werde die Kapazität von Costa so reduziert sein, dass sie in etwa der Kapazität entspricht, die Costa 2019 außerhalb Asiens für seine Kernmärkte in Kontinentaleuropa bereitstellt.

Durch den Verkauf der drei Schiffe, durch den sich Carnival seit Beginn der Pandemie dann von insgesamt etwa 26 Schiffen getrennt haben wird, rechnet das Unternehmen nun für 2023 mit einem Kapazitätswachstum von 3,3 Prozent im Vergleich zum letzten guten Jahr 2019, was am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne von drei bis fünf Prozent liegt. Für den Rest des Jahrzehnts werde die verschuldete Muttergesellschaft von Carnival Cruise Line, Princess Cruises, Holland America Line und sechs weiteren großen Kreuzfahrtmarken nicht mehr viele neue Neubauten in Auftrag geben, deutete CEO Josh Weinstein in einer anschliessenden Telefonkonferenz mit Wall-Street-Analysten an. „Wir erwarten keine neuen Schiffe im Jahr 2026 und gehen davon aus, dass in den darauffolgenden Jahren nur ein oder zwei neue Schiffe pro Jahr gebaut werden“, so Weinstein. Ein ganzes Jahr ohne einen Neubauzulauf dürfte ein Novum in den letzten Jahrzehnten des Unternehmens sein.

Schon vor dem Beginn der COVID-19-Pandemie hatte die Carnival Corporation gerade einmal fünf Schiffe für ihre neun Marken kontrahiert. Dazu gehören Neubauten für die Marken Carnival und Seabourn, die 2023 in Dienst gestellt werden sollen, sowie neue Schiffe für die Marken Princess und Cunard, die 2024 in Fahrt kommen werden. Für 2025 wurde mit einem Neubau für Princess Cruises nur ein einziges Schiff bestellt. „Dies ist unser niedrigster Auftragsbestand seit Jahrzehnten“, so Weinstein. Bemerkenswert ist, dass die Carnival Corporation derzeit für fünf ihrer neun Marken, darunter Holland America Line, Costa Cruises und P&O Cruises, keine Schiffe bestellt hat.

Die pandemiebedingt in den letzten drei Jahren stark angestiegene Gesamtverschuldung des Unternehmens belief sich zum Ende des vierten Quartals auf 34,55 Milliarden Dollar, während sie Anfang 2020 noch bei weniger als 12 Milliarden Dollar lag. In ihrem letzten guten Jahr (2019) hatte die Carnival Corporation noch einen Gewinn in Höhe von rund 2,9 Milliarden Dollar eingefahren können. Wenn man in den kommenden Jahren wieder in die Gewinnzone zurückkehre, werde man einen Großteil des Cashflows zur Rückzahlung dieser Schulden nutzen, anstatt in neue Schiffe zu investieren, kündigte Weinstein an. Man sei entschlossen, bei Entscheidungen über den Bau neuer Schiffe „diszipliniert und rigide“ vorzugehen. Bereits im Jahr 2022 habe man die Ausgaben aktiv um mehr als 500 Millionen Dollar gesenkt und mit Blick auf 2023 die Investitionsausgaben um 300 Millionen Dollar pro Jahr umgestaltet, was einer kumulativen Reduzierung von 1,7 Milliarden Dollar entspreche. JPM

Neue Treibstoffe auch für Kreuzfahrer

Das Ziel steht fest: Die Schifffahrt soll so schnell wie möglich klimaneutral werden. Der Antrieb von großen Schiffen ist aber das Problem. Um Schiffe mit einem Gewicht von 50 000 Tonnen zu bewegen, reichen weder Photovoltaik noch Brennstoffzellen auf absehbare Zeit.

Ein wichtiger Baustein werden deshalb die sogenannten Biofuels. Treibstoffe, die aus regenerativen und nachhaltigen Quellen erzeugt werden. Dabei hat der Amsterdamer Hersteller GoodFuels erste Erfahrungen gemacht und sich der Kreuzfahrt gewidmet.

Der ersten Erfolg gab es im September mit einem 20-Tage-Testlauf an Bord des Kreuzfahrtschiffes Volendam der Holland America Line. Das Schiff wurde im Hafen von Rotterdam von GoodFuels versorgt. Die Motoren erzeugten dann für das Bordnetz den Strom mit diesem Treibstoff. Danach folgte dann Anfang Dezember die AIDAprima, die während des Besuchs in Rotterdam am 8. Dezember mit dem einem neuen Biotreibstoff bebunkert wurde.


„Volendam“, Foto: Frank Behling

Dabei handelt es sich um ein Produkt mit dem Energiewert von Marinediesel.

Dieser Treibstoff wird zu 100 Prozent aus Bio-Abfall und nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. So ist eine Reduzierung der CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent möglich.

Der nachhaltige marine Biokraftstoff (SMF) oder „fortschrittliche Biokraftstoff“, den GoodFuels für diesen Versuch geliefert hat, stammt aus Rohstoffen, die zu 100 % als Abfall oder Reststoff zertifiziert sind, ohne Landnutzungsprobleme und ohne Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion oder Entwaldung.

„Unser Schiffsbiokraftstoff ist bereits der größte kohlenstoffarme Schiffskraftstoff der Welt und wir gehen davon aus, dass der Verbrauch bis 2030 stark auf zehn Prozent des Gesamtvolumens steigen wird“, sagte Dirk Kronemeijer, Gründer von GoodFuels.

Angeboten wird der Treibstoff aktuell in den Häfen der ARA-Range zwischen Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam. Dort hat das niederländische Unternehmen auch schon zahlreiche Nachweise über die Nutzbarkeit erbracht.

Ein wichtiger Partner war dabei der finnische Motorenhersteller Wärtsilä. „Unsere umfangreiche Arbeit beim Testen alternativer Schiffskraftstoffe ist ein zentraler Bestandteil unserer Bemühungen, praktikable Dekarbonisierungsoptionen für unsere Kunden zu entwickeln“, sagte Ricardo Opperman, Geschäftsführer von Wärtsilä North America. Ein Teil der Flotte von Carnival Corporation fährt auch mit Motoren von Wärtsilä.

Foto: Frank Behling

Die Volendam hat vier Wärtsilä-Sulzer-Motoren als Stromerzeuger im Rumpf. Deshalb bot sich dieses Schiff für den Test an. „Wir entwickeln unsere Motorentechnologie kontinuierlich weiter“, so Opperman.

Diese Seeversuche mit 100-Prozent-Biokraftstoff sollen die Carnival-Schiffe beim Umweltschutz voranbringen. Holland America Line war die erste Marke der Carnival Corporation, die einen Langzeittest durchführte.

AIDA, die deutsche Marke der Carnival Corporation, ging im Juli ebenfalls eine Partnerschaft mit GoodFuels ein, um an Bord von AIDAprima in Rotterdam einen Test für gemischte Biokraftstoffe zu absolvieren.

Die AIDAprima hat Motoren der Firma Caterpillar an Bord. Drei M43 und ein M46DF-Motor erzeigen in dem Schiff den Strom für elektrischen Fahrmotoren und den Bordbetrieb.

Vor dem ersten Einsatz hatte GoodFuels die Biokraftstoffe an großen Diesel-Testmotoren in Forschungseinrichtungen an Land und auf einigen Frachtschiffen getestet. Diese Versuche waren die ersten Live-Tests auf funktionierenden Kreuzfahrtschiffen.

Die Biokraftstofftests der beiden Marken unterstützen die allgemeine Umweltmission, die Ziele und Bestrebungen der Carnival Corporation. Dazu gehört das Erreichen einer 40-prozentigen Reduzierung des CO2-Ausstoßes pro verfügbarem Unterbett-Tag bis 2030. Ein Novum in der Kreuzfahrt.

Weitere Maßnahmen sind der Einsatz von LNG, Brennstoffzellen und großen Batteriepaketen. Die AIDAprima fährt aktuell mit dem größten Batteriepaket eines Kreuzfahrtschiffes zur See.

AIDA Cruises hat sich verpflichtet, bis 2030 den CO2-Ausstoß gegenüber 2019 um 20 Prozent zu reduzieren. Bis 2050 will AIDA im Schiffsbetrieb die Klimaneutralität erreichen. Durch die vielen Forschungsprojekte könnte dieses Ziel aber auch schon früher erreicht werden. FB

Erstes AIDA Cruises-Schiff mit Biokraftstoff  bebunkert

Die in Rostock ansässige Reederei AIDA Cruises hat erstmals ein Schiff ihrer Flotte mit einem Biokraftstoff-Gemisch bebunkert. Wie die deutsche Zweigniederlassung der zum amerikanischen Carnival-Konzern gehörenden italienischen Costa-Gruppe mitteilt, wurde ihr 125572-BRZ-Kreuzfahrtschiff AIDAprima am Donnerstag als erstes großes Kreuzfahrtschiff während seiner Liegezeit in Rotterdam mit einer Mischung aus marinem Biokraftstoff, der zu 100 Prozent aus nachhaltigen Rohstoffen wie beispielsweise Altspeiseöl hergestellt wird, und Marinegasöl (MGO) beliefert. Kooperationspartner ist der niederländische Biokraftstoffpionier GoodFuels. 

Die im März 2016 mit einjähriger Verspätung von der japanischen Werft Mitsubishi Heavy Industries in Nagasaki abgelieferte AIDAprima ist aktuell auf siebentägigen Rundreisen zu den Metropolen Westeuropas und nach Norwegen ab/bis Hamburg unterwegs. 

Das aktuelle Projekt stellt einen wichtigen Meilenstein in der Dekarbonisierungsstrategie der Reederei dar, die mit der im Dezember 2018 von der Papenburger Meyer Werft abgelieferten AIDAnova (BRZ: 183858) bereits das  weltweit erste vollständig mit verflüssigtem Erdgas (LNG) betriebene Kreuzfahrtschiff der Welt unter italienischer Flagge in Dienst gestellt hatte. 

Neben dem Einsatz von Biokraftstoffen beinhaltet dies u.a. den Einbau der ersten Brennstoffzelle an Bord der AIDAnova sowie die Inbetriebnahme des aktuell größten Batteriespeichersystems in der Kreuzschifffahrt mit einer Leistung von 10 Megawattstunden an Bord von AIDAprima. Darüber hinaus setzt AIDA Cruises auf den Ausbau und die verstärkte Nutzung von Landstrom während der Hafenliegezeit.

Foto: Jens Meyer

„Wir untersuchen weiterhin aktiv alle Möglichkeiten, unsere Flotte zu dekarbonisieren und gleichzeitig die Effizienz im Einklang mit den internationalen Zielen zur Reduzierung der Kohlenstoffintensität voranzubringen. Mit dem erfolgreichen Start der Biokraftstoffnutzung haben wir bewiesen, dass eine schrittweise Dekarbonisierung auch auf bereits in Dienst befindlichen Schiffen möglich ist.“, betont  AIDA Cruises-Präsident Felix Eichhorn. Wichtige Voraussetzung, damit man diese auch nutzen könne, sei die breite Verfügbarkeit auf industriellem Niveau und zu marktfähigen Preisen.

Für Dirk Kronemeijer, CEO von GoodFuels, zeigt diese erste Bebunkerung mit Biokraftstoff in Zusammenarbeit mit AIDA Cruises, dass „unsere nachhaltigen Biokraftstoffe eine sichere, technisch machbare und praktische Option sind, um die Emissionen von Passagierschiffen drastisch zu reduzieren“. 

Da die Auswirkungen des Klimawandels in vielen Teilen der Welt akut zu spüren sind, sei es jetzt an der Zeit zu handeln. Biokraftstoffe seien eine der wenigen Möglichkeiten, die schon heute etwas bewirken können. Die zertifizierten Biokraftstoffe von GoodFuels seien praktisch frei von Schwefeloxiden und böten eine CO2-Reduzierung von 80 bis 90 Prozent gegenüber fossilen Kraftstoffen. Sie seien funktional gleichwertig mit aus Erdöl gewonnenen Treibstoffen und könnten in bereits installierten Schiffsmotoren ohne Änderungen am Motor oder an der Kraftstoffinfrastruktur genutzt werden. Vor  dem jetzt erfolgten ersten Einsatz im laufenden Schiffsbetrieb hatte AIDA Cruises gemeinsam mit Forschungspartnern an der Universität Rostock den Einsatz von regenerierten Biokraftstoffen in Schiffsdieselmotoren getestet. Die Zusammenarbeit mit GoodFuels will die Rostocker Reederei nunmehr langfristig ausgestalten.  JPM

Überholung in Hamburg statt Belfast

Aurora“ nach „Rasieren und Haareschneiden“ ausgedockt

Sie ist das dienstälteste Kreuzfahrtschiff der zum amerikanischen Carnival-Konzern gehörenden britischen Traditionsreederei P&O Cruises und das erste Schiff ihrer Flotte, das 2014 in Hamburg das neue Rumpf-Logo – eine stilisierte britische Flagge im Bugbereich – erhalten hatte. Die 2000 von der Papenburger Meyer Werft erbaute Aurora hat nach dem Ausschwimmen aus dem zuvor gefluteten Schwimmdock 11 der zur Lürssen-Gruppe gehörenden Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss am Dienstagmorgen Kurs auf Southampton genommen.

Dort beginnt am 8. Juli eine am 24. Juli dort auch endende Rundreise über Dänemark, Schweden und Finnland, auf der das in Hamilton auf den Bermudas beheimatete Schiff am 20. Juli auch in Warnemünde festmachen wird.

Ursprünglich sollte die Aurora, die bereits 2014 von B+V in Hamburg im Rahmen eines 33-Mio.-Euro-Umbau-Auftrages u.a. mit Scrubbern zur Abgasreinigung nachgerüstet worden war, vom 9. bis 23. Juni bei der Belfaster Werft Harland & Wolff diese turnusmäßigen Dockungs- und Wartungsaufgaben erledigen, was jedoch aus nicht erläuterten Gründen abgesagt wurde.

Stattdessen wurde die bei einer Länge von 270 m, einer Breite von 32,20 m und einem Tiefgang von 7,89 m mit 76152 BRZ vermessene Aurora an die Elbe umdisponiert, wo bei B+V ab 14. Juni das umfangreiche Lastenheft u.a. mit Konservierungs- und Überholungsarbeiten abgearbeitet wurde.

Foto: Jens Meyer

Das für 1874 Gäste in 962 Kabinen ausgelegte Schiff, das bevorzugt auf Routen in Europa oder für lange Weltreisen zum Einsatz kommt, war 2019 von einer Werft in Brest auf das Adults Only Konzept umgestellt worden. Dabei wurden die Bereiche auf Deck 8, in denen sich früher die Kinderclubs befanden, in 28 zusätzliche Kabinen umgewandelt und einige öffentliche Bereiche umgestaltet bzw. modernisiert.

Zehn der 14 Decks des mit bis zu 850 Crewmitgliedern besetzten Schiffes, das u.a. über einen Wasserfall im dreistöckigen Atrium verfügt, sind für die Passagiere zugänglich. Für sie gibt es neben acht Restaurants und Snackbars sowie acht Bars und Lounges insgesamt 288 Innenkabinen zwischen 14 und 16 qm sowie 674 Außenkabinen. 406 der Außenkabinen verfügen über einen Balkon. Die Balkonkabinen verfügen zwischen 20 und 23 qm, die drei Suitentypen bieten 35 bis 87 qm Fläche. Als eine der ersten Reedereien bietet P&O Cruises komfortable Einzelkabinen von 14 qm mit Balkon an.

Der dieselelektrische Antrieb besteht aus vier MAN B&W-Dieseln des Typs 14V48/60 von je 14 700 kW, die auf vier ABB-Generatoren arbeiten. Sie liefern u.a. die Energie für die beiden elektrischen Antriebsmotoren, die ihre Leistung von zusammen 40 000 kW auf zwei Festpropeller abgeben. Damit soll das u.a. mit drei Bugstrahlern und einem Querstrahler im Heck von je 1500 kW ausgerüstete Schiff eine Geschwindigkeit von 24 kn erreichen. JPM

Neue Studie: 6,5 Millionen Deutschen wollen auf Kreuzfahrt

  • 6,5 Millionen Deutsche träumen von einer Kreuzfahrt in den kommenden zwölf Monaten
  • Inflationsängste bremsen mehr als die Corona-Situation

Pressemitteilung

 31 Millionen Menschen in Deutschland fragen sich in diesen Tagen, wie und wo sie den Sommerurlaub verbringen? Weitere 18 Millionen haben sich bereits entschieden, und 4,5 Millionen Personen geben an, keine Entscheidung treffen zu müssen, da sie immer an denselben Ort verreisen. Größte Überraschung einer aktuellen Studie des Marktforschungsinstitutes Human Highway (humanhighway.it) für die Kreuzfahrtreederei Costa Crociere, zu der auch Costa Kreuzfahrten in Deutschland zählt: 6,5 Millionen Deutsche träumen davon, in den kommenden zwölf Monaten auf Kreuzfahrt zu gehen.

Dieses ist das Ergebnis einer groß angelegten Befragung in sechs europäischen Ländern in den vergangenen Wochen. Allein in Deutschland wurden 1029 Personen über 18 Jahren befragt. Sommerurlaub ist dabei ein Synonym für Entspannung (55 Prozent), Meer und Strand (52 und 44 Prozent), gutes Essen, Entdeckungen und Abenteuer (16 und 18 Prozent) sowie Freundschaft (13 Prozent).

Neben der Entspannung, die auch als „Nichtstun“ bezeichnet und von 50 Prozent der Deutschen geschätzt wird, gehören zu den Wünschen für einen idealen Urlaub auch gutes Essen (52 Prozent), der Besuch von Kunst- und Kulturstätten (31 Prozent), ein All-inclusive-Modell für unbeschwerte Tage (38 Prozent) sowie das richtige Gleichgewicht zwischen Geselligkeit und Rückzug für Ruhephasen (41 Prozent).

Auf die Hauptbestandteile des idealen Urlaubs folgen eine Reihe von Zusatzaspekte, die vergleichsweise weniger stark empfunden werden: neue Leute kennenlernen, die Nähe zu Clubs oder Bars (insbesondere bei den unter 35-Jährigen) und schließlich ein Service, der tägliche Aktivitäten vorschlägt und organisiert. Eine Option, die mit zunehmendem Alter immer mehr geschätzt wird. Diese sekundären Aspekte des Urlaubs gewinnen bei einer Gesamtbetrachtung an Bedeutung, da sie 56 Prozent der gesamten Untersuchungsstichprobe, d. h. 37 Millionen Menschen, betreffen. 

Corona schränkt Reiseplanungen weniger ein

In einem zweiten Teil der Befragung wurde den 1029 Befragten mitgeteilt, dass die für ihren Urlaub angegebenen Wünsche ideal durch eine Kreuzfahrt erfüllt würden. Die häufigste Reaktion auf diese Aussage war, eine Kreuzfahrt zu buchen (24,7 Prozent), gefolgt von Überraschung bzw. Ungläubigkeit (20 Prozent), Neugier (19 Prozent) und dem Wunsch, sich konkreter zu informieren (15 Prozent). 11,1 Prozent gaben an, dass sie es bereits wussten, dass eine Kreuzfahrt der ideale Urlaub für sie sei. Die Häufigkeit dieser Fälle ist bei denjenigen, die angeben, bereits eine Kreuzfahrt gemacht zu haben, dreimal so hoch und bestätigt ihre Zufriedenheit mit dieser Urlaubsform.

Kreuzfahrt: Gute Möglichkeit, Aktivitäten auf See und an Land zu kombinieren

6,5 Millionen Deutsche erwägen, in den nächsten 12 Monaten eine Kreuzfahrt zu unternehmen. Sie sehen darin die Möglichkeit, Aktivitäten auf See und an Land zu kombinieren, neue Städte zu erkunden und aus dem Alltag auszusteigen.

Diejenigen, die eine Kreuzfahrt nicht in Betracht ziehen, sind 42 Prozent der deutschen Bevölkerung und geben als Hauptgründe an, dass sie sich nicht in die Situation hineinversetzen können und nicht glauben, dass eine Kreuzfahrt ihre Urlaubs- und Erholungsbedürfnisse befriedigen könne.

Eine Reihe aktueller Themen steht einer Urlaubsplanung entgegen: Mehr noch als die Corona-bedingten Einschränkungen oder der Krieg in der Ukraine, die für 15 Prozent der Bevölkerung ein starkes Hindernis für einen Urlaub darstellt, ist es die Angst vor einer Inflation (31 Prozent), die die Deutschen in ihrer Planung am meisten bremst. 

Angst vor einer Rezession in Deutschland vergleichsweise geringer 

Insgesamt  ist die Einschätzung unter den in Deutschland befragten nicht unsicherer als in den fünf anderen untersuchten Ländern: Die Häufigkeit, mit der die Deutschen erklären, dass sie ihren Urlaub noch nicht festgelegt haben, entspricht dem Durchschnitt der sechs untersuchten Länder (Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Schweiz und Österreich). Auch der Anteil der Bevölkerung, der sich nicht sicher ist, ob er in diesem Sommer in den Urlaub fahren kann, liegt nahe am Durchschnitt aller sechs untersuchten Länder. 

Die Angst vor Rezession und Inflation ist in Deutschland geringer als in anderen Ländern. Vielleicht ist das auch der Grund, warum der Traum von einer Kreuzfahrt hier immer mehr an Bedeutung gewinnt: 6,5 Millionen Deutsche äußern den Wunsch, in den nächsten zwölf Monaten eine Kreuzfahrt zu unternehmen. Das Segment der Deutschen, das am ehesten zu einer Kreuzfahrt bereit ist, zeigt eine leichte Dominanz der Männer und ist bei den 25- bis 44-Jährigen am höchsten.

Text: PM Costa Kreuzfahrten

SAIL AWAY MIT SEABOURN SUITEN-UPRADES AUF 350 AUSGEWÄHLTEN KREUZFAHRTEN 2022 UND 2023

Pressemitteilung

Die Sail Away Aktion von Seabourn macht eine Reise auf den feinen Boutique Schiffen von Seabourn noch attraktiver. Bei Buchung bis zum 31. August 2022 erhalten die Gäste auf ausgewählten Reisen ein kostenfreies Upgrade um zwei Suiten Kategorien. Dieses Angebot gilt für mehr als 350 Kreuzfahrten weltweit, die zwischen Oktober 2022 und November 2023 angetreten werden. Darunter sind auch Expeditionskreuzfahrten auf den beiden neuen Expeditionsschiffen Seabourn Venture und Seabourn Pursuit, die im Sommer 2022 und 2023 in Dienst gestellt werden.

Die Sail Away Aktion kann mit anderen Aktionen kombiniert werden, wie zum Beispiel der „Early Bonus Savings“ Promotion mit einer Ersparnis von zehn Prozent auf den Grundpreis der Kreuzfahrt, wenn die Kreuzfahrt bis zum 31. August 2022 vollständig bezahlt wird. Weitere kombinierbare Angebote sind Gruppentarife, Angebote für Alleinreisende und die Seabourn Club Savings für Seabourn Club Mitglieder, die eine zusätzliche Ersparnis von fünf Prozent bietet.

Information und Buchung:

00800 1872 1872 (kostenlos), Reservierung@Seabourn.com

Text: PM Seabourn

Costa Toscana getauft

Erste Eindrücke der Taufzeremonie von der COSTA TOSCANA heute (16. Juni) in Barcelona/Spanien.

Pressemitteilung von Costa Kreuzfahrten zur Taufe der COSTA TOSCANA: hier.

Video: enapress.com

Video: enapress.com
„Familienfoto“ nach der Taufe der „COSTA TOSCANA“ mit der Patin Chanel und Vertretern der Reederei und Werft.


Foto: enapress.com

Videos/Fotos: enapress.com