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Innenausbau wird am Ausrüstungskai fortgesetzt: „Carnival Jubilee“ erster deutscher Neubau für US-Reederei

Der jüngste Neubau der zur amerikanischen Carnival Corporation gehörenden Carnival Cruise Line, die Carnival Jubilee, hat am Abend des 21. Juli das überdachte Baudock, die Halle 6, der Meyer Werft in Papenburg verlassen und mit Schlepperassistenz an den Ausrüstungskai im Werfthafen verholt.

Nachdem der Neubau (IMO Nr. 9851737) am Folgetag noch einmal kurzzeitig von der Pier abgelegt hatte, um verschiedene Tests an Bugstrahlern und Stabilisatoren zu erledigen, wird jetzt mit Hochdruck der Innenausbau fortgesetzt. Zudem erfolgen umfangreiche Inbetriebnahmen der zahlreichen komplexen Systeme an Bord sowie Endausrüstungs- und Restarbeiten.

Wann genau die für den Herbst geplante die Überführung des Schiffes emsabwärts in die Nordsee und anschließende See-Erprobung und wann und wo der Flaggenwechsel und die Übergabe an die Auftraggeber erfolgen, konnte die Werft noch nicht mitteilen.

Foto: Carnival Cruise Line

Nach Angaben der Carnival Cruise Line wird die Carnival Jubilee ab Ende Dezember ganzjährig zu Kreuzfahrten in der westlichen Karibik ab dem texanischen Hafen Galveston eingesetzt.

Sie ist allerdings nicht das erste Schiff dieses Namens, das Abfahrten von diesem Hafen bietet: die erste Carnival Jubilee startete von dort bereits im Jahr 2002. Doch ist der jetzt vor der Fertigstellung stehende Neubau vier Mal so groß wie seine Namensvorgängerin.

Die neue Carnival Jubilee ist zwar das erste in Deutschland gebaute Kreuzfahrtschiff der amerikanischen Reederei. Innerhalb der Meyer Werft-Gruppe handelt es sich jedoch bereits um das dritte Schiff der Excel-Klasse: 2020 hatte die finnische Werft Meyer Turku Oy die Mardi Gras abgeliefert, am 2.11. 2022 folgte die Carnival Celebration.

Erstmals war für den Bau der Carnival Jubilee ein Schiffsdesign von Meyer Turku zur Papenburger Meyer Werft transferiert worden. Die Schiffe dieser Serie können dank ihrer Ausrüstung mit Dual Fuel-Hauptmotoren mit verflüssigtem Erdgas (LNG) betrieben werden. Zu den Highlights für die Passagiere gehört erstmals eine Achterbahn an Bord.

Der bei einer Länge von 345 m, einer Breite auf Spanten von 42 m und einem Tiefgang von max. 8,8 m auf eine Vermessung von ca. 183 200 BRZ kommende Carnival Jubilee verfügt über 20 Decks und kann in 2026 Kabinen 5228 (max. 6600) Gäste unterbringen.

Zur dieselelektrischen Maschinenanlage gehören vier Caterpillar Dual Fuel Motoren mit einer Gesamtleistung von 61,8 MW. Der Antrieb erfolgt über zwei E-Motoren (37 MW) und zwei ABB-Podantriebe, mit denen eine Dienstgeschwindigkeit von 17 kn und eine Höchstgeschwindigkeit von 23 kn erreicht werden soll. JPM

Paukenschlag bei Costa Cruises

Die beiden neuen Schiffe Costa Venezia und Costa Firenze werden bereits bald in die USA wechseln. Unter dem neuen Markennamen Costa by Carnival sollen die Neubauten dann im US-Markt Gäste begeistern.

Die Costa Venezia und Costa Firenze wurden 2019 und 2021 von Fincantieri in Italien gebaut und waren eigentlich für den asiatischen Markt bestimmt.

Da aber in Folge der Pandemie der Markt für Kreuzfahrten in Asien auf absehbare Zeit nicht wieder zu alter Vitalität zurückkehrt, sucht Costa neue Einsatzmöglichkeiten.

Am 1. Mai startete Costa Venezia in Istanbul mit dem Comeback in der Türkei. Die Costa Firenze ist im westlichen Mittelmeer im Einsatz.

Nach dem Ende der kommenden Wintersaison wird die Costa Venezia in die USA wechseln und vermutlich ab Florida zu Einsatz kommen. Die Costa Firenze soll 2024 folgen.

Carnival wird mit Costa Venezia und Costa Firenze nach eigenen Angaben ein Angebot betreiben, das den italienischen Stil von Costa mit dem großartigen Service, dem Essen und der Unterhaltung verbindet. Dieses italienische Angebot soll die Produktpalette der Carnival Cruise Line bereichern.

Die beiden Schiffe werden ihre regulären Costa-Routen bis 2023 und 2024 fortsetzen. Beide Neubauten haben 2116 Kabinen bei Doppelbelegung für 4232 Passagiere. Bei voller Belegung aller Betten sind über 5000 Passagiere an Bord.

„Costa Firenze“ (Archiv) Foto: Frank Behling

„Wir freuen uns, dass diese ikonischen Costa-Schiffe unter der Führung und dem Betrieb unserer Schwestermarke ihr Debüt in den USA geben. Costa bietet seine schönen Schiffe mit ihrem italienischen Design“, sagt Mario Zanetti, Präsident Costa Cruises. 

„Angesichts des langsamen Neustarts der asiatischen Aktivitäten und des starken Neustarts der Kreuzfahrten in den USA haben wir beschlossen, diese Gelegenheit zu nutzen, um den vielen nordamerikanischen Gästen zu ermöglichen, die einzigartigen Eigenschaften unserer Schiffe zu nutzen“, so Zanetti.

„Dies ist eine aufregende Gelegenheit für uns, zwei weitere wunderschöne Schiffe der Vista-Klasse in den USA zu betreiben und denjenigen, die die Kultur, das Essen und die Atmosphäre Italiens lieben, ein einzigartiges Erlebnis zu bieten“, sagte Christine Duffy, Präsidentin von Carnival Cruise Line. 

„Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir planen, ein großes Spaßerlebnis für unsere Gäste zu schaffen, die sich dafür entscheiden, auf diesen Schiffen zu segeln, die schöne italienische Designelemente, Restaurants und Einzelhandel haben, die Karnevalsspaß bieten und den Geist Italiens von unserer Schwesterlinie Costa nutzen.“

Costa Cruises informiert seine Handelspartner und Gäste über diese Änderungen und wird in Kürze mitteilen, welche Schiffe die Costa Venezia und die Costa Firenze auf ihren Costa-Reiserouten im Mittelmeer ersetzen werden. FB


Pressemitteilung von Costa Kreuzfahrten vom 22. Juni: Zwei Costa-Schiffe wechseln zur Carnival-Flotte

Carnival Radiance nach 200-Millionen-Dollar-Umbau getauft – Long Beach neuer Heimathafen

Pressemitteilung

Vom Bug bis zum Heck modernisiert, in neuer Rumpflackierung und unter neuem Namen präsentierte sich die Carnival Radiance (vormals Carnival Victory) anlässlich ihrer Taufe im kalifornischen Long Beach (Los Angeles). 

Foto: Carnival Cruise Line

Stolze 200 Millionen US-Dollar hat sich die amerikanische Reederei die Komplett-Renovierung des für knapp 3.000 Passagiere ausgelegten Schiffs kosten lassen. Zum Einsatz kommt es künftig (ab/bis Long Beach) auf drei- und viertägigen Kreuzfahrten entlang der US-Westküste. Ziele sind dabei Catalina Island sowie das mexikanische Ensenada an der Baja California.

Als Taufpatin der Carnival Radiance fungierte Lucille O’Neal, Mutter der Basketball-Legende und Carnival’s Chief Fun Officer Shaquille O’Neal. Dieser durfte dann auch noch das Big Chicken offiziell eröffnen, das zweite von ihm inspirierte Restaurant der Flotte, in dem Gerichte nach den Rezepten seiner Familie serviert werden.

Foto: Carnival Cruise Line

Weitere gastronomische Angebote sind u.a. Guy’s Pig & Anchor Bar-B-Que Smokehouse, das italienische Familienrestaurant Cucina del Capitano oder Bonsai-Sushi, wo asiatische Köstlichkeiten auf die Gäste warten. Drinks gibt es z.B. in der Heroes Tribute Bar oder im bekannten RedFrog Pub.

Die komplette Umgestaltung der Carnival Radiance umfasste auch alle öffentlichen Sektoren des Schiffs, einschließlich des Wasserparks, des Spa- und Wellness-Bereichs sowie der Liquid Lounge, in der die preisgekrönten Shows performt werden.  

Wie das kürzlich in Dienst gestellte Flaggschiff Mardi Gras zeigt sich auch die Radiance in der neuen rot-weiß-blauen Außenlackierung, die künftig alle Carnival-Schiffe zieren wird.  

Text: Carnival Cruise Line

Mit europäischem Know-how: China vor weiterem Meilenstein im Bau von Kreuzfahrtschiffen

Nachdem China als weltgrösste Schiffbau-Nation bereits mit der Fertigstellung der ersten drei von sieben für amerikanische Rechnung (SunStone) bestimmten und nach norwegischen Plänen (Ulstein) sowie mit umfangreichen europäischen Zulieferungspaketen fertiggestellten Expeditionskreuzfahrtschiffen der Infinity-Klasse große Beachtung gefunden hat, sind jetzt auch signifikante Fortschritte beim vor allem durch italienische Partner unterstützten Bau von sehr großen Kreuzfahrtschiffen für den heimischen Markt zu vermelden.

Animation: Shanghai Waigaoqiao Shipbuilding (SWS)

Erst vor wenigen Tagen hat die italienische Klassifikationsgesellschaft RINA bekanntgegeben, dass das bei der zur staatlichen China State Shipbuilding Corporation (CSSC)-Holding gehörenden Werft Shanghai Waigaoqiao Shipbuilding Co. Ltd. (SWS) in Bau befindliche erste große Kreuzfahrtschiff für chinesische Rechnung nach ihren Vorschriften und unter ihrer Aufsicht erstellt wird. Der die Klasse-Zusatznotierungen „Green Plus“ und High Voltage Shore Connection (HVSC) erhaltende und den Biosafe Ship-Anforderungen von RINA für die an Bord-Infektionskontrolle entsprechende Neubau, ein 341 m langes und mit ca. 140 000 BRZ vermessenes Schiff für mehr als 6500 Personen, soll im Dezember 2025 geliefert werden. Man sei stolz darauf, mit beim Bau des bisher größten chinesischen Passagierschiffes mit SWS zusammenzuarbeiten.

Das Schiff ist Teil der 2017 von dem italienischen Fincantieri-Werftkonzern, der China State Shipbuilding Corporation und der Carnival Corporation & plc unterzeichneten Vereinbarungen im Wert von 1,5 Mrd. USD über den Bau von zunächst zwei Kreuzfahrtschiffen und vier weiteren als Option für die CSSC Carnival Cruise Shipping Ltd, ein Joint Venture von Carnival und CSSC. Die Münzzeremonie für das erste Schiff, für das u.a. 2800 Kabinen bei der Fincantieri-Tochter Marine Interiors bestellt wurden, hat bereits Anfang November 2020 bei der Kiellegung des ersten Blocks im erweiterten Trockendock Nr. 2 der erst 1999 an der Mündung des Yangtze gegründeten SWS-Werft stattgefunden.

Auf ihrer Website zeigt die Werft eine aus Design-Elementen der Carnival-Marken Costa und AIDA zusammengesetztes Rendering als Platzhalter für den ersten eigenen Kreuzfahrtneubau. Für seine Fertigung waren erst am 19. Juni zwei Schlüsselprojekte der Werft zum Abschluss gekommen. Dabei handelt es sich zum einen um die innerhalb von 20 Monaten erfolgte landseitige Erweiterung des 540 m langen Bau-Docks Nr. 2 um weitere 200 m. Das jetzt 740 m lange und 76 m breite Großdeck mit einem Gesamtumfang von 1,612 km verfügt damit über eine Fläche, die etwas sieben Standard-Fußballplätzen entsprecht. Darin können jährlich ein großes und ein mittelgroßes Kreuzfahrtschiff gleichzeitig montiert und ausgerüstet werden.

Nur 18 Monate erforderte die Erstellung der benachbarten Dünnblech-Werkstatthalle als zweites Schlüsselprojekts. In dem 450 m langen und 111 m breiten Gebäude mit einer Arbeitsfläche von 54396 qm, das mit modernsten computergestützten Technologien für die Stahlvorbehandlung und die Fertigung von Komponenten, Paneelen, Stahlstrukturen sowie Blöcken einschl. adäquater interner Transportfazilitäten ausgestattet wurde, wurde der Betrieb bereits in der zweiten Jahreshälfte 2020 aufgenommen. Schon während des Probebetriebs der ersten Stationen konnte innerhalb eines Monats das erste Los von zehn Dünnblech-Blöcken fertiggestellt werden. JPM

Trotz Milliardenverlusten kann Carnival 2021 auch ohne Einnahmen überleben

Der Nettoverlust in Miami ansässigen Carnival Corporation, zu deren neun Kreuzfahrtmarken auch die Costa-Gruppe mit ihrer deutschen Niederlassung AIDA Cruises gehört, hat sich aufgrund der Corona-Pandemie im vierten Quartal ihres Ende November endenden Geschäftsjahres 2020 auf 2,2 Mrd. Dollar erhöht. Vor einem Jahr war noch ein Gewinn von 423 Mio. US-Dollar ausgewiesen worden. Damit verfügte der weltgrößte Kreuzfahrtkonzern nach Angaben seines Chief Financial Officer David Bernstein über liquide Mittel von 9,5 Mrd. Dollar. Sie würden ausreichen, um das Jahr 2021 auch in einem Umfeld ohne jegliche Einkünfte zu überleben.

Die durchschnittliche monatliche cash burn-Rate des Konzerns, an dem sich der saudi-arabische Staatsfonds PIF im April zum Schnäppchenkurs mit gut acht Prozent beteiligt hatte, lag im vierten Quartal 2020 bei 500 Mio. Dollar, sie dürfte im ersten Quartal 2021 nach den derzeitigen Erwartungen auf rd. 600 Mio. Dollar zunehmen.

Darüber, wann die gesamte Flotte der Carnival-Marken, zu denen neben Carnival Cruise Line und Costa mit AIDA auch Cunard, Holland America Line, Princess Cruises, Seabourn sowie P&O zählen, nach schon immer weiter nach hinten verschobenen Restarts wieder in Fahrt kommen könnte, wollte auch Carnival-Chef Arnold Donald keine konkrete Prognose wagen: Spätestens „bis zum Ende des Jahres“ wolle man wieder mit der gesamten Flotte am Start sein. Einen Wettbewerbsvorteil sehe man darin, dass die meisten der Marken die Mehrheit ihrer Kunden aus dem Umfeld ihrer wichtigsten Fahrtgebiete generieren. So könnten die einzelnen Marken unabhängig voneinander und von den Entwicklungen in den übrigen Quellmärkten wieder starten. Hoffnungen machen dabei die guten Buchungszahlen: Für die zweite Hälfte 2021 lägen die Zahlen im „historischen Durchschnitt“ und die Nachfrage für 2022 steige stetig. Aktuell liegen die Buchungen für nächstes Jahr über dem Niveau von 2019.

Im laufenden Jahr wollte der Konzern ursprünglich fünf Neubauten in Dienst gestellt werden. Laut eigener Aussage rechnet man nun allerdings nur noch mit der Auslieferung von einem Neubau im Geschäftsjahr 2021. Insgesamt hatte man wegen der Pandemie-Auswirkungen Lieferverzögerungen für 16 Neubauten mit den Werften ausgehandelt. Von ursprünglich für das Geschäftsjahr 2021 geplanten Zuläufen, darunter die AIDAcosma und Costa Toscana von der Meyer Werft-Gruppe soll lediglich die bei Fincantieri für die Holland America Line (HAL) in der Ausrüstung befindliche Rotterdam übernommen werden, nicht aber die Discovery Princess für Princess Cruises und Seabourn Venture für Seabourn Cruise Line.

Der Konzern setzt seine Kapazitätsreduzierungsmaßnahmen weiter fort und setzt dabei nicht nur auf positive Wirkungen der späteren Neubauablieferungen, sondern auch der sukzessive unter Auflagen erfolgenden Wiederinfahrtsetzung vorhandener Schiffe. Parallel wurden seit Beginn der Auflegungen erst für spätere Jahre geplante Schiffsverkäufe auf das Fiskaljahr 2020 vorgezogen. Nachdem noch im Juli die Trennung von 13 Einheiten geplant war, geht man jetzt von einem Flottenabbau um 19 Schiffe aus, von denen bereits 15 an die Käufer übergeben wurden. Die 19 abgängigen Schiffe repräsentieren rd. 13 Prozent der Vor-Corona-Kapazität und erbrachten nur drei Prozent des Betriebsergebnisses des Jahres 2019. JPM

Es gibt nur einen „King James“

Der König ist tot, es lebe der König. Diese Redewendung scheint sich einmal mehr auch in der Kreuzfahrt zu etablieren. Konkret geht es um den Neubau Nummer 6274 der italienischen Fincantieri-Werft. Der Rumpf des 322 Meter langen Neubaus soll im Frühjahr in Monfalcone an der Adriaküste auf Kiel gelegt werden.

Die britische Traditionsmarke Cunard hatte um den Namen für ihr viertes Schiff bislang ein streng gehütetes Geheimnis gemacht. In der Szene kursieren als Favoriten „Queen Anne“ oder Mauretania.

Einen Fokus auf diese Namenssuche verursachte nun der Rechtsstreit zwischen dem amerikanischen Basketball-Star LeBron James und die Carnival Corporation, die Mutter von Cunard.

Caronia, Foto: Frank Behling

Carnival hatte im August 2019 den Namen „King James“ auch in den USA schützen zu lassen. Das geschah ausgerechnet zwei Monate vor dem offiziellen Brennstart des Schiffes bei Fincantieri. Im Juli 2020 gab die Bundesregierung in Washington dem Antrag von Carnival statt und erlaubte die Nutzung „King James“ als Markenzeichen auch in den USA.

Da Carnival den Namen auch für eine britische Tochter reserviert hat, fiel der Blick sofort auf Cunard und den noch namenlosen Neubau in Italien.

Für den Basketball-Star LeBron James kam die Reservierung dieses Markennamens in den USA einer Kriegserklärung gleich. Er fürchtete um seinen Instagram- und Twitter-Namen KingJames. Es folgten Monate der Streitigkeiten zwischen den Anwälten von Carnival und LeBron James. Am 26. November dann der überraschende Rückzug Carnivals. Man verzichtet in den USA auf die Nutzung der Marke „King James“.

Ob Carnival-Gründer und Aktionär Micky Arison mit LeBron James eine Einigung auf dem persönlichen Weg erreichte, blieb eine Spekulation. Beide kennen sich seit über zehn Jahren. Arison ist Besitzer des Basketball-Clubs Miami Heat, wo LeBron James vier Jahre sehr erfolgreich spielte.

Queen Mary 2, Fotos: enapress.com

Fest steht aber schon jetzt. Der fast 15-monatige Kampf um das Markenzeichen „King James“ hat mehr Aufmerksamkeit erzeugt, als jede Werbekampagne. Gleichzeitig sorgte sie in England für eine gewisse Erleichterung. „King James“ hat im Mutterland der Schifffahrt keine große Tradition. Gleichwohl ist der Markenname seit Januar in Großbritannien eingetragen.

Der 322 Meter lange Neubau von Cunard hat offiziell aber immer noch keinen Namen. Neben „King James“ stehen mit „King George V“ oder „Prince of Wales“ zwar zwei weitere königliche Namen mit einer starken Bindung zum Meer zur Wahl. Aber auch „Queen Anne“ oder eine Neuauflage der Queen Elizabeth 2 werden in Foren gehandelt. Dort werden von Fans der britischen Seefahrtsgeschichte aber auch Cunard-Traditionsnamen wie Caronia, Mauretania oder Aquitania immer wieder favorisiert.

Wann die Namensvergabe öffentlich gemacht wird, ist noch unklar. Die Corona-Pandemie hat auch die Cunard-Flotte lahmgelegt. Die Queen Mary 2, Queen Elizabeth und Queen Victoria dümpeln seit Monaten vor der englischen Südküste.

Der Ablieferungstermin des Cunard-Neubaus wurde bereits von 2022 auf 2023 geschoben, da auch in Großbritannien eine neue Perspektive fürs Kreuzfahrtgeschäft unter Corona-Bedingungen erarbeitet wird. FB

Größter Kreuzfahrtschiff-Neubau Chinas auf Kiel gelegt

Für das 2018 von dem US-Kreuzfahrtkonzern Carnival Corporation und der staatlichen chinesischen Werftgruppe China State Shipbuilding Corporation (CSSC) gegründete und seit Ende 2019 aktive Joint Venture CSSC Carnival Cruise Shipping Limited bestimmt ist das grösste bisher in der Volksrepublik China zu erstellende Kreuzfahrtschiff, das am 10. November nach der traditionellen Münz-Zeremonie im Baudock der CSSC-Tochter Shanghai Waigaoqiao Shipbuilding Co. (SWS) auf Kiel gelegt worden ist.

Bei dem als Werft-Nr. H 1508 geführten Neubau, der 2023 geliefert werden soll, handelt es sich um die erste von zwei Einheiten dieses auf der Vista-Klasse (Typschiff war die Anfang 2019 vom Fincantieri-Werftbetrieb in Monfalcone an Costa Asia gelieferte und speziell für den chinesischen Markt konzipierte Costa Venezia) basierendenTyps für die neue Kreuzfahrtmarke, die sich darüber hinaus die Optionen für vier Schwesterschiffe gesichert hat. Der bei einer Länge von 323,6 m, einer Breite von 37,2 m und einem Tiefgang von 8,28 m mit ca. 135500 BRZ vermessene Neubau, der über 16 Decks verfügen wird, kann rd. 4.250 Gäste und 1.400 Crew-Mitglieder unterbringen. Der Brennstart für diesen ersten seegehenden Kreuzfahrtschiff-Neubau, der in China für den chinesischen Markt hergestellt wird, war bereits am 18. Oktober 2019 erfolgt.

Das von von Fincantieri und CSS gegründete Joint Venture Cruise Technology Development Co (CCTD) stellt als Lizenzgeber die technologische Plattform für den Neubau zur Verfügung und erbringt eine Reihe technischer Dienstleistungen einschl. Projektmanagement und Lieferketten-Management sowie die Zulieferung von Schlüssel-Komponenten für die Bauwerft.

Das Innendesign des noch namenlosen Neubaus wird speziell auf die Anforderungen und den Geschmack der chinesischen Gäste zugeschnitten.

Im Rahmen der ebenfalls am 10. November in Shanghai beendeten Fachmesse China International Import-Export (CIIE 2020) wurde zwischen der Fincantieri-Tochtergesellschaft Marine Interiors und SWS ein Vertrag über die Lieferung von ca. 2.800 Kabinen für den Neubau unterzeichnet.

„Die Fortschritte in der Produktion des Neubaus liegen voll im Plan“, freut sich Fincantieri-CEO Giuseppe Bono. Das sei ein großartiges Signal für die Kreuzfahrtindustrie in China und bestätige das große Engagement von Fincantieri, CSSC und der Carnival Group in einer so schwierigen Zeit wie man sie derzeit erlebe und zeige auch die Entschlossenheit des gesamten Sektors im Umgang mit der Krise.

Schon vor der Indienststellung ihres ersten Neubaus kann die CSSC Carnival Cruise Shipping Limited mit den beiden von Costa Crociere übernommenen Schiffen Costa Atlantica und Costa Mediterranea ihre Aktivitäten im chinesischen Markt aufnehmen. JPM