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Start-up Transcend: Ab 2024 mit Flusskreuzer-Charterangebot für private Gruppen in Europa

Mindestens 12 moderne Flusskreuzfahrtschiff-Neubauten in den ersten sechs Jahren auf europäischen Gewässern in Dienst stellen will das auf ein Charterangebot exklusiv für private Gruppen, Meetings Incentives und Events fokussierte Start-up Transcend. Die ersten 500 Tage sind bereits gebucht und damit ein bedeutender Teil der Beschäftigung für das Jahr 2024 und 2025 gesichert, erklärte Matthew Shollar, Mitbegründer und CEO des Unternehmen, der über zwei Jahrzehnte Erfahrungen im Verkauf von Luxusreisen, Marketing und Kreuzfahrtcharter verfügt, am 27. April anlässlich der Seatrade in Miami.

Das Fehlen eines maßgeschneiderten Charterprodukts in Verbindung mit der starken Nachfrage nach kleineren, erlebnisorientierten Gruppenreisen, die während der Pandemie noch zugenommen hat, habe ihn und sein aus Veteranen der Kreuzfahrtindustrie bestehendes Team davon überzeugt, „dass die Marktchancen immens sind“.

Etwa 10 bis 14 Prozent des Flusskreuzfahrtgeschäfts entfallen nach seinen Angaben derzeit auf Charterschiffe, doch halte man das Marktpotenzial für sehr viel größer. „Wir führen eine neue Kategorie in der Branche ein, indem wir luxuriöse Flusskreuzfahrten mit Wellness-Angeboten anbieten und unseren Kunden einen unübertroffenen Service zur Verfügung stellen, während wir gleichzeitig den Markt auf Zielgruppen ausweiten, die normalerweise nur Hotels und Resorts in Betracht ziehen“, so Shollar.

Animation: Transcend

Die von Transcend geplanten Schiffe richten sich an Meeting- und Incentive-Planer, Reiseveranstalter, Affinity-/Alumni-Gruppen, private Familiengruppen, Lifestyle-Marken, externe Agenturen und andere Unternehmen, die Reisen unter ihrer eigenen Marke anbieten. Das erste Schiff soll im April 2024 auf dem Rhein in Dienst gestellt werden, bevor es im Juni auf die Donau wechselt.

Die Neubauten werden zwar die europäischen Standardmaße von 135 Metern haben, aber 30 bis 50 Prozent weniger Passagiere befördern als die derzeit im fahrplanmässigen Einsatz befindlichen Schiffe. Bis zu 120 Gäste können in übergroßen Kabinen untergebracht werden, alle mit französischem Balkon, oder bis zu 60 Gäste in Suiten mit zwei Zimmern und zwei Bädern. Die Anzahl der Kabinen oder Suiten wird individuell auf den Charterer abgestimmt, der auch das Serviceniveau bestimmen kann – von der gehobenen Klasse bis zum Luxus.

Animation: Transcend

Das bekannte schwedische Unternehmen Tillberg Design wird die Flusskreuzfahrtschiffe entwerfen, als Bauwerft ist die niederländische und Den Breejen Shipyard vorgesehen und für die Bereederung/Management River Advice.

Die lichtdurchfluteten öffentlichen Bereiche sind für Gruppen konzipiert und bieten fünf öffentliche Veranstaltungsbereiche, die alle Reisenden aufnehmen können, sowie intime Räumlichkeiten für Veranstaltungen, Essen, Präsentationen und Besprechungen. Der Empfangsbereich wird digital an die jeweilige Gruppe angepasst und der Charterer wird dort präsent sein, ebenso wie in den Räumen für das Personal und im Lagerraum. Es soll auch einen 2.600 Quadratmeter großen Innen- und Außenbereich für Fitness, Spa und Gäste-Wellness geben – den größten auf den Flüssen.

Animation: Transcend

„Dies ist nicht nur eine neue Art von Schiff. Wir bieten eine völlig neue Art, Geschäfte zu machen“, so Shollar. Unsere Geschäftspraktiken und -prozesse geben dem Charterkunden die volle Kontrolle. Das gelte auch für das Preismodell für Gruppen mit einem neuen Verkaufsansatz, der pauschale, klar definierte Preise ohne Sperrtermine oder Preissteigerungsrisiken bei Einzelhandelsbuchungen bietet.

Der Einsatz der Schiffe soll auf den am stärksten nachgefragten europäischen Wasserstraßen erfolgen, darunter den Rhein, die Donau und die Mosel.

Die Charterer können maßgeschneiderte Reisen nach ihren Bedürfnissen zusammenstellen, einschließlich Hin- und Rückfahrt und variabler Dauer, und auf Wunsch auch weniger touristische Häfen anlaufen, was ihnen wesentlich mehr Flexibilität bietet als die üblichen Angebote.

Es gibt eine Mindestdauer von drei Nächten. Um gelegentliche Lücken zwischen den Charterreisen zu füllen, werden die Transcend-Schiffe Unternehmen für ein- oder zweitägige Treffen im Hafen zur Verfügung stehen. Die Anpassung der Reiserouten ist komplex, es soll jedoch eine KI-Software entwickelt, werden die die Planung erleichtert. Eine Konkurrenzsituation zu bestehenden Kreuzfahrtgesellschaften sieht Shollar nicht, da man sich andere Märkte konzentrierte. JPM

Sechster Tallink-Chartervertrag in nur vier Monaten

Romantika“ ab März mindestens zwei Jahre in HNL-Bareboatcharter

Die lettische AS Tallink Latvija, eine Tochtergesellschaft der estnischen Tallink Grupp, hat einen langfristigen Chartervertrag mit der Holland Norway Lines BV (HNL) für ihre 40803-BRZ-Fähre Romantika arrangiert. Die Bareboat-Chartervereinbarung tritt in Kraft, sobald sie seitens der Geldgeber beglaubigt ist. Das unter lettischer Flagge fahrende 22-kn-Schiff wird im März 2022 für zwei Jahre in die Charter angeliefert, für die sich die HNL eine Option zur Verlängerung um ein weiteres Jahr gesichert haben. Der Charterer plant, das Schiff auf internationalen Routen zwischen Norwegen und Holland einzusetzen. Ab April ist zunächst der Einsatz auf der neuen Route Kristiansand – Eemshaven geplant.

Foto: Tallink

Vor der COVID-Pandemie verkehrte das 2002 im finnischen Rauma erbaute und über die Eisklasse 1A Super verfügende Schiff auf der Strecke Riga-Stockholm, war aber seit Anfang Juli dieses Jahres mit im Rahmen eines kurzfristigen Chartervertrages zwischen Marokko und Frankreich eingesetzt und wurde ab dem 14. Oktober für einen Monat nach Glasgow, Schottland verchartert, um Unterkünfte für die Weltklimakonferenz COP26 zur Verfügung zu stellen. Nach derzeitiger Planung wird das für 2172 (max. 2500) Gäste ausgelegte und über 1000 Spurmeter für 300 Autos verfügende Schiff, das bei einer Länge von 192,90 m und einer Breite von 29 m einen Tiefgang von 6,50 m aufweist, Mitte November nach Tallinn zurückkehren. Da die Strecke Riga – Stockholm vor Frühjahr 2022 nicht wieder aufgenommen wird, soll die Romantika bis zum Antritt der neuen Vercharterung im Hafen in Tallinn aufgelegt werden. Auf dieser zuvor von ihr bedienten Route wird dann die Isabelle (BRZ: 34386) eingesetzt werden. Dieses 1989 von Brodosplit erbaute 21,5-kn-Schiff mit einer Länge von 170 m bietet 2166 (max. 2480) Gästen Platz und verfügt über 364 Spurmeter für 364 Autos.

„Dies ist der sechste Chartervertrag, den wir in diesem Jahr für unsere Schiffe abschließen konnten, die noch auf eine Lockerung der Reisebeschränkungen und eine Verbesserung der Pandemiesituation warten, freut sich der CEO der Tallink Grupp, Paavo Nõgene. Angesichts der Tatsache, dass viele Schiffe weltweit in Häfen auf Einsätze warten, sei dies eine große Anerkennung für das Unternehmen und seine Flotte.

Nõgene: „Das bedeutet, dass unsere Schiffe in hervorragendem Zustand sind und sich für den Transport von Gütern und Personen effizient und mit hervorragender technischer Besatzung für den weltweiten Einsatz eignen. Obwohl die Erholung von der Pandemie wahrscheinlich einige Jahre dauern werde und es unwahrscheinlich ist, dass man in naher Zukunft zu den Routen und Fahrplänen vor COVID zurückkehren könne, sei es positiv, dass man so den Einsatz von Schiffen und Arbeitsplätzen für die Crew sichern könne.

Der Chartervertrag für Romantika ist der inzwischen sechste Charterabschluss für die Tallink Grupp innerhalb der letzten vier Monate. Die Romantika und die Silja Europa befinden sich beide gerade in Glasgow und dienen dort als Unterkünfte für die Weltklimakonferenz. Die Silja Europa wurde im Juni 2021 kurzfristig nach Großbritannien verchartert, um Polizisten während des G7-Gipfels unterzubringen; Victoria I und Romantika waren kurzfristig nach Marokko verchartert worden, um bis Oktober 2021 internationale Routen im Mittelmeerraum zu bedienen. Darüber hinaus wurde die Superfast IX unter dem Charternamen Atlantic Vision auf Bareboat-Basis langfristig nach Kanada verchartert. JPM